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Programmierung Rat & Tat für Programmierer

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Alt 17.02.2016, 13:11   #1
xandl33
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Standard Wechsel in die Selbstständigkeit

Hi @ all,

ich spiele in letzter Zeit damit mit als SW-Entwickler (C#, 9 Jahre Erfahrung) selbstständig zu machen. Nachdem die Einstiegshürde bei diesem Thema relativ mühsam ist, wollte ich mal in der Runde fragen, ob jemand von euch selbstständig ist, und was die bisherigen Erfahrungen so sind.

Was mich grob interessieren würde:

- Gewerbeschein ja/nein? -> welche Kosten sind damit verbunden.
- Wieviel Prozent des Brutto-Stunden-Satzes bleiben einen am Ende wirklich in der Tasche? -> Daumen mal Pi
- Haftungen? Gibt es hier etwas auf das man im Besonderen Acht geben muss?
- Laufende Kosten? -> Irgendwelche Umlagen, etc.
- Unternehmensform? -> Wäre bei mir wahrscheinlich Einzelunternehmer (na no na ned) -> Mit voller privater Haftung.
- Versicherungsbeiträge

Kennt jemand evtl. auch eine gute Anlaufstelle wo man dieses Wissen beziehen kann?

thx
xandl33 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.02.2016, 13:52   #2
J@ck
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Mein Computer

Standard

Viele Fragen könnte Dir http://www.selbststaendig-machen.at/...tstaendigkeit/ bzw. der staatliche http://www.gruenderservice.at/ beantworten. Mach Dir mal dort einen Termin mit denen aus.
____________________________________
Immer wieder behauptete Unwahrheiten werden nicht zu Wahrheiten, sondern was schlimmer ist, zu Gewohnheiten.
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Alt 17.02.2016, 19:34   #3
Roscoe
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Beiträge: 248


Standard

Setz Dich mit jemandem zusammen, der selbständig ist und das auch schon seit > 5 Jahren macht.

Zur Unternehmensform - gegenüber Finanz und SVA haftest Du sowieso auch als GF einer GesmbH.

Was prozentuell überbleibt - das ist davon abhängig, was Du an Kosten hast, in welche Steuerprogression Du hineinfällst, wie gut Dein Steuerberater ist und nicht zuletzt davon, wieviele Stunden Du tatsächlich verkaufen kannst.

Haftungen - an und für sich gibt es Standard-AGB und Standard-Verträge, wenn es wirklich um substantielle Risiken geht, würde ich mich vorher von Anwalt und/oder Experte in dem Bereich beraten lassen.

Eine recht wichtige Frage - wer verkauft Dich/Deine Leistung? Du? Kannst Du das? Willst Du das? Hast Du eine Vorstellung, wieviel Aufwand das ist?

Warum soll ich Dich beauftragen und nicht irgendeine Bude aus der Ukraine? Was ist Dein Alleinstellungsmerkmal und was kostet mich das?

Stundensatzkalkulation, Auslastungskalkulation, was passiert, wenn Du krank bist/wirst, wenn Dein Hauptkunde umfällt und Du nicht nur um Rechnungen umfällst sondern auch viel Zeit und Energie investieren musst, diesen Ausfall wieder wettzumachen, willst Du alleine arbeiten oder Angestellte/Werkvertragsmitarbeiter haben, wie sieht Dein Businessplan kurz-, mittel- und langfristig aus, was ist Plan B, wenn Plan A nicht hinhaut, wie lange dauert es, bis Plan B "greift", d.h., Du davon leben kannst und Deine Verbindlichkeiten bezahlen kannst etc.

Was ich immer wieder sehe - Kosten werden zwar akribisch berechnet, der objektive Nutzen aber nicht so sehr.

Dazu solltest Du Dir einige Gedanken im vorhinein machen und, bitte, mach nicht den Fehler, dass Du auch nur "vorsichtig optimistisch" bist.

Es gibt fette Jahre und es gibt magere Jahre und es gibt solche, wo man sich nach den mageren Jahren sehnt, weil da wenigstens noch irgendwas zu verdienen war.

Versicherung - Rechtsschutz ist auf jeden Fall keine schlechte Idee, auch andere Versicherungsbereiche können Sinn machen.

Wenn Du mit Versicherung die SVA meinst, das sind die speziellen Freunde aller Selbständigen. Stell sicher, dass Du genügend finanziellen Polster für die Zahlungen ab dem dritten Jahr hast, das hat schon vielen den Boden unter den Füßen weggezogen.

Was Du ganz von Anfang haben solltest - einen guten Steuerberater.
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Alt 18.02.2016, 09:11   #4
Don Manuel
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Beiträge: 9.977


Standard

Wenn Du nicht die wahnsinns zündende Idee hast und optimalerweise ein paar Kollegen, die davon genauso fasziniert sind und mit Dir gemeinsame Sache machen,
Du andererseits aber einen unselbständigen Job hast, der Dich leidlich nährt,

dann bist Du nichts als asking for trouble.
Don Manuel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.02.2016, 21:33   #5
xandl33
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Hi,

danke für die Antworten. Sorry, habe ich vergessen anfänglich zu erwähnen. Möchte aktuell nicht alle Zelte sofort abbrechen, sondern die Selbstständigkeit neben einen festen Job angehen (10 h Woche).

Haftung wegen der GmbH, ich habe mittlerweilen auch schon herausgefunden, dass man a) als GF voll private haftbar, und es b) auch Fälle gibt wo die Gesellschafter privat haften. Somit ists eigentlich nicht so viel Unterschied zum Einzelunternehmen -> zumindest wenn man am Start steht.

Zum Verkauf von Stunden, da ist jetzt gerade ein Agreement im werden, wo ich ca. 30-40 h pro Monat neben meinen aktuellen Job was machen könnte (muss ich aber auch noch mit meinen Arbeitgeber abklären -> gibt da ja auch eine Meldungspflicht). Hier würde ich halt nur nebenbei selbstständig was machen, wenn ich das Ganze auf Stundenbasis verrechnen kann -> ist glaub ich von der Haftung für mich das geringste Risiko. Zusätzlich würde ich mich noch nach einer Berufshaftpflicht umsehen, um das Risiko weiter zu minieren.
xandl33 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.02.2016, 10:07   #6
Roscoe
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Ein langsames Hineingleiten bzw. Aufbauen ist mE ein guter Einstieg, wenn es sich nebeneinander wirklich ausgeht. Kann recht stressig sein, Du hast aber einen "Brotjob", der Deine normalen Ausgaben abdeckt.

Dienstgeber - im Normalfall ist eine Tätigkeit im gleichen Bereich/Branche im Dienstvertrag ausgeschlossen. Kommt darauf an, wie Du dich mit Deinem AG verstehst, auf alle Fälle die Erlaubnis mit allen möglichen Einschränkungen schriftlich machen lassen.

Rechtsform - praktisch jede Rechtsform hat Vor- und Nachteile. Je nachdem, wo man steht, wieviel man umsetzt, was man macht, wieviele Mitspieler im Sinn von Gesellschaftern o.ä. man hat, wo man hin will ist die Wahl oder ein Wechsel immer ein wichtiger Aspekt.

Nochmals daher der Vorschlag, auch jetzt schon mit einem Steuerberater zu reden.

Wieso Deine Haftung auf Stundenbasis das geringere Risiko sein soll, erschliesst sich mir jetzt nicht.
Roscoe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.02.2016, 17:30   #7
xandl33
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@Roscoe: Yup, aktuell lese ich mich gerade ein bisschen ein, SVA, Unternehmensformen, Vor- Nachteile, etc -> ist eigentlich ganz interessant.

Zum Thema Haftung bei Stundenbasis dachte ich, dass ich ja im Gegensatz zum Werksvertrag nicht an die Fertigstellung des Werkes gebunden bin. Ich verrechne das einfach X-Stunden pro Monat (wurde ich mir vorher klarerweise ausmachen). Wenns sichs zeitlich doch nicht ausgeht wurde ich halt versuchen das Ganze zu reduzieren. Die Option (zumindest glaube ich aktuell, dass es eine ist) sehe ich beim Werksvertrag nicht, da ich hier an die Fertigstellung gebunden bin. Oder sehe ich das falsch?

thx im vorraus
xandl33 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.02.2016, 14:36   #8
Roscoe
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Es kommt sicher auf die Vertragsgestaltung an bzw. unter welchem "Titel" Du die Stunden verrechnest.

Ich kenne es im Allgemeinen eigentlich nur so, dass externe/freiberufliche Programmierer, die an einem Projekt mitarbeiten, Vorgaben haben, die in irgendeiner Art und Weise an Deliverables/Arbeitspakete geknüpft sind.

Vorgaben/Abnahmekriterien wird es doch wohl geben?
Roscoe ist offline   Mit Zitat antworten
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