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So fliegt man richtig! Fragen, Antworten, Diskussionen zum Fliegen von Jets im FS

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Alt 13.12.2004, 16:34   #1
Thomas321
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Registriert seit: 01.05.2003
Alter: 48
Beiträge: 478


Standard Wetter: Dichte/Druck (wieder mal)

Hallo,

Hier ein kleiner Auszug aus Bert Groners Pilotenseminar zum Thema
"Luftdruck" :

Sinken die Temperaturen,nehmen die Bewegungen der Molekularteilchen ab,die Raumforderung wird geringer,die Masse pro Volumeneinheit und der LUFTDRUCK ERHÖHT SICH.

z.T. klar,aber
Ich versteh das nicht:
Sollte es nicht heissen "Luftdichte" anstatt Luftdruck?
Luftdruck=Dichte ?

Also laut diesem Beispiel herrschen bei einem "HOCH" TIEFE Temperaturen und bei einem
"TIEF" HOHE Temperaturen.

Wäre sehr dankbar,wenn mir hier jemand Klarheit verschaffen könnte...


Gruss,
Thomas
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Alt 13.12.2004, 16:46   #2
Peterle
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Standard

Ist im Grunde nur etwas verkürzt gesagt:

Bei abnehmender Temperatur steigt die Dichte (die Erkärung im Groner ist ganz ok).

Eine Luftsäule mit höherer Dichte (Masse pro Volumen) hat natürlich (in gleicher Höhe) auch höheren Druck als eine weniger dichte Luftsäule. Sie "wiegt einfach mehr".

Die Verbindung von Temperaturen mit "Hoch" und "Tief" (-Druckgebieten) ist nicht ganz korrekt: Hoch und Tief bezieht sich ausschliesslich auf den Luftdruck. Natürlich: Kalt=Hohe Dichte/HoherDruck, Warm= Geringe Dichte/Geringer Druck. Nun strömt aber sofort von aussen Luft z.B. in ein Tiefdruckgebiet hinein, und zwar auf der Nordhalbkugel im Gegen-Uhrzeigersinn (wegen der Erddrehung). Je nachdem, woher die Luft kommt, ist die dann warm oder kalt.

Beispiel: Ein Tief liegt westlich von Deutschland (nicht zu weit weg ). Dann strömt die Luft von Süden her ins Tief - und die ist natürlich warm. Liegt das Tief andererseits im Osten , dann strömt kältere Luft von Norden zu. Wenn sie nicht gerade einen längeren Weg über's Wasser hatte...

Im Grunde kann man sich merken: Ein Hoch ist bei uns im Sommer warm und trocken, im Winter kalt und trocken. Ein Tief ist im Sommer kalt und feucht, im Winter warm und feucht (gilt einigermassen hier in Mitteleuropa).

"Warm" ist relativ zu sehen - Null Grad ist wärmer als Minus zwanzig. Trotzdem schneit's dann

Erstmal ganz grob. Klar, im Prinzip ist warme Luft weniger dicht, steigt dann auf, der Luftdruck nimmt ab - ein Tiefdruckgebiet. Unten strömt aber die Luft nach, und deren Temperatur ist natürlich für unsere Umgebungstemperatur ausschlaggebend.

Viele Grüsse
Peter
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Alt 13.12.2004, 22:43   #3
Betto
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So leichtfüßig "übers Eck" stimmt die Schlußfolgerung kalt -> Hochdruckgebiet schon, nur folgt eben ein Ausgleich auf dem Fuße - und die Dynamik der Atmosphäre ist nicht simpel, so daß solche Modellvorstellungen selten in anschaulich-reiner Form auftreten.

Noch als Ergänzung: Meteorologen unterscheiden zwischen dynamischen und thermischen Druckgebieten, je nachdem, welche Ursache überwiegt. Ein Hoch kann ja auch durch Abströmvorgänge (also von ganz oben (Tropopause) nach ganz unten) entstehen, wenn sich die Luft an der Erdoberfläche "staut".

Aber Peter hats ja schon gesagt, ich wollte nur auch mal...
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Alt 14.12.2004, 21:04   #4
Thomas321
Veteran
 
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Peter,Betto

Vielen Dank für eure Erklärungen!!

Ich finde,wenn ich jetzt die Behauptung aufstelle,weil
in FL300 die athmosphärische Dichte GERING ist,
würde da oben immer ein "TIEF" herrschen,
wäre wohl etwas WEIT hergeholt ?
Hingegen ist die Luft in FL300 sehr kalt.
Ein "HOCH" ?

Bis wieweit sind eure angegebenen Regeln gültig bzw.
bis wie hoch (Alt) herrscht eigentlich "Wetter" ?

Viele grüsse,
und danke nochmal

Thomas
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Alt 14.12.2004, 21:30   #5
harry3
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Hallo!

Wetter, wie es uns betrifft, herrscht bis zur Tropopause.(grob geschätzt bei 10km)
Allerdings ist es durchaus möglich, dass auch mal Luft aus der Stratosphäre in die Troposphäre herunter kommt, was dann natürlich auch unser Wettergeschehen verändert.

Tiefdruckgebiete sind in der Höhe kalt, Hochdruckgebiete warm.
Ein Tief hat in der Höhe einen Kaltluftkern->dadurch wird die Luft am Boden zum Aufsteigen gezwungen, und Luft ström bodennah in das Tiefdruckgebiet rein.
Durch die Erddrehung wird das ganze kreisförmig(gegen Uhrzeigersinn).
Grundsätzlich herrscht im Tief schlechtes Wetter durch aufsteigende Luftmassen. Dort, wo 2 Luftmassen mit unterschiedlicher Temperatur aufeinander treffen, entstehen Fronten. Das sind dann die aktivsten Zonen eines Tiefs.
Fronten können auch in Hochs vorkommen, aber die sind nur sehr schwach wetterwirksam durch die absinkende Luft.

Übrigens wird in der Höhe nicht mit Isobaren gerechnet, sondern mit Isophysen. Das sind Linien gleicher Höhe. Man kann sich das wie ein Bergrelief vorstellen, wo Hochdruckgebiete Berge("Hochdruckkeile") darstellen und Tiefs die Täler("Tiefdrucktröge).

Zitat:
Ich finde,wenn ich jetzt die Behauptung aufstelle,weil
in FL300 die athmosphärische Dichte GERING ist,
würde da oben immer ein "TIEF" herrschen,
wäre wohl etwas WEIT hergeholt ?
Hingegen ist die Luft in FL300 sehr kalt.
Man muss alles relativ sehen
Es gibt Zonen mit sehr kalter Luft, und Zonen, mit sehr sehr sehr kalter Luft. Da ist eben schon ein Unterschied.
Auch die Dichte ist von Stelle zu Stelle unterschiedlich, allerdings arbeitet man eben mit Höhenkarten(Isophysen).


Hier noch ein Link zur Analyse der aktuellen Wetterlage:
Da findest du einiges wieder, was beschrieben wurde.
MET OFFICE


Grüße,
Harri
harry3 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.12.2004, 16:48   #6
Betto
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Die Höhenlinien heißen Isohypsen. (Nur, falls jemand mit der Suchfunktion danach sucht. ) Jaja, der Teppfihler...

Grüße,

Betto
Betto ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.12.2004, 18:00   #7
harry3
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Stimmt, habs erst jetzt gesehen wo du micht darauf hingewiesen hast.
Bei seinen eigenen Rechtschreibfehlern ist man halt blind.
Peinlich nur dass ich den Fehler 2mal habe, hab da irgendwie das falsche Wort auf der Zunge gehabt.


Grüße,
Harri
harry3 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.12.2004, 21:13   #8
harry3
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Jetzt bin ich zufällig gerade auf eine gute Graphik der Atmosphäre gestoßen.
Hier siehst du sehr gut die Einteilung und wo was geschieht.

mfg
harri


harry3 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.01.2005, 16:26   #9
Thomas321
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Alter: 48
Beiträge: 478


Standard

Dank dir für die super Grafik,Harri.

Man sieht an der Grafik,dass die Temperatur ab FL300 konstant bleibt.
Jedoch nicht konstant bei -56 Grad(hier fast -70).
Ich dachte,die Temp in der Troposphäre hätte bei -56 ihren Tiefpunkt erreicht(bei FL360) *??*

------

Angenommen ,es hat 20 Grad auf FL050.
Laut der barometr. Höhenstufe(2 Grad/1000 ft) müsste es dann auf FL300 nur -30 Grad haben. Kann das so sein,kann ich das so annehmen ?
Andererseits,wenn es auf FL050 -20 Grad hat,dann wären es auf FL300 -70 Grad. Aber ich habe ja noch die Begrenzung(-56 Grad) im Kopf...


Bitte um Aufklärung...

Gruss,
Thomas
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Thomas321 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.01.2005, 16:39   #10
Frank_IVAO
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Registriert seit: 23.12.2003
Alter: 44
Beiträge: 2.225


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Hi Thomas,

hast schon recht, -56°C in FL360 kommt etwa hin, nach ISA. In Ägqutornähe wirds aber deutlich kälter weil die Tropopause viel Höher liegt.

In unseren Breiten kommt das etwa hin mit ISA, am Pol wirds schon wieder nich ganz so kalt in der Höhe, die Tropopause liegt tiefer. ISA is halt so ein Mittelwert

Was dasBild da anzeigt weiß ich auch nich
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Al: \"Wir machen uns ein gemeinsames Weihnachtsgeschenk, Peg! Ich kauf mir eine Knarre und Du bekommst die Kugel!!!\"
Frank_IVAO ist offline   Mit Zitat antworten
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