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Guru, e-Zitate & Off Topic Der WCM-Guru auch online, mysteriöse technische Angaben und sonstige 'Verlautbarungen'

Microsoft KARRIERECAMPUS

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Alt 16.09.2003, 01:10   #1
Flink
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Frage WCM197: Wann stoppt die EU den Arbeitsplatzexport in die Billiglohnzonen?

Zitat:
WCM197 schrieb auf Seite 10:

Aber wo bleiben die zielführenden Aktionen der politischen und gewerkschaftlichen Funktionäre, dass wir unseren Lebensunterhalt auch demnächst noch verdienen können?

Das tut weh!

Kevin Shermans, 36, Systemadministrator einer großen Investmentbank, letzte Aufgabe bestand darin, indische "IT-Experten" für die Jobs auszubilden(!), von denen seine Kollegen gekündigt wurden. Und er hatte keine andere Wahl, weil auch in den Staaten der Arbeitsmarkt stagniert, sei Clinton nicht mehr am Ball ist. Nunmehr hat er seinen Job gekündigt, obwohl damit sein 65.000 $-Kontrakt hinfällig ist. Denn nun verlangte man von ihm, die PCs dieser "Experten" wieder in Schwung zu bringen, sobald einer einen Absturz vollbrachte. Schöne Experten. Aber nicht nur dieses Bank bedient sich der sogenannten L-1-Visas, um "preiswertes" Personal zu rekrutieren. Und da sind nicht nur IBM, Hewlett-Packard, Cisco, Oracle, Texas Instruments oder Microsoft dabei. Zwischen Oktober 2002 und März wurden über 28.000 L-1-Visas ausgestellt.
Sunil Mehta, Vizepräsident der NASSCOM, einer SOftwarehandelsfirma in Neu Delhi, weiß, dass seit 1970 1.500.000 US-Jobs an Inder vergeben wurden. Zahlen über Europa wurden bislang nicht veröffentlicht, es wird da aber keineswegs "besser" aussehen.
Wo bleiben bloß die politischen Vertreter, die sich dafür einsetzen, dass die Arbeitsplätze in Europa erhalten bleiben können, und das Heer an Arbeitslosen nicht noch weiter anwachsen muss und den Sozialstaat allmählich überstrapaziert?
Es ist echt ärgerlich, dass gut und teuer ausgebildete europäische Computer-Leute sich wegen der Blindheit der europäischen Politiker anderswo eine Arbeit suchen müssen.

-----
Vielen Dank an den WCM, der sich dieses uns alle betreffenden Themas annimmt!
____________________________________
Bibel
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Alt 16.09.2003, 08:22   #2
Dr. Acula
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ganz einfach,selber zum billiglohnland werden.
od noch einfacher gesagt,lohnnebenkosten senken.

aber eins müssen wir uns im klaren sein,die im osten sind wirklich net blöder als wir,od. schon mal nachgedacht warum die auch mit computer umgehen können?
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Alt 18.09.2003, 02:20   #3
The_Lord_of_Midnight
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ja, das ist sicher eine der wichtigsten fragen überhaupt in diesen tagen. solange wir keine gemeinsame sache mit den usa machen wird das nix bringen, befürchte ich. denn wenn wir sozial- und umweltstandards setzen, die von anderen nicht eingehalten werden müssen, zu welchem ergebnis wird das führen ? ganz einfach, die arbeitsplätze werden weiter und immer schneller abwandern.

nur ein zusammenschluss oder eine zusammenarbeit aller grossen wirtschaftsblöcke weltweit könnte wirklich effektiv etwas zum wohle aller menschen verändern.

interessanterweise sind bei der beantwortung dieser frage die ganzen oppositionellen immer schmähstad. denn dann müssten sie zugeben, daß das die wirklichen probleme sind, an denen die regierungen auch nicht wirklich schuld sind.

wäre es bei solchen überlebenswichtigen themen nicht entscheidend, daß alle zusammenhalten ? ich habe bis jetzt noch nichts von einer diesbezgüglichen gemeinsamen initiative gehört oder gelesen. konkrete (nicht polemische) hinweise sind natürlich sehr erwünscht.
The_Lord_of_Midnight ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.09.2003, 01:04   #4
jayjay
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gelöscht.
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"Geschichte sind die Lügen auf die man sich geeinigt hat." Napoleon Bonaparte.

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Alt 10.10.2003, 16:53   #5
xyladecor
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auch mir brennt dieses thema nun schon seit jahren
auf der seele!

in kürze werden wir einen europäischen wirtschafts-
raum von fast 500 mio. menschen (!) haben, und lang-
sam, nein ganz rasch notwendig wird es sein, endlich
diesen wirtschaftsraum zu schützen.

es kann nicht sein, dass sich permanennt in allen (!)
branchen die firmen in "billiglohnländer" absetzen,
dort billig wirschaften und produzieren, und dann
diese produkte hier im EWR ohne jegliche konsequenzen
verkaufen können, und dann noch jammern dürfen warum
sie um 0,4 % weniger umsatz haben, sprich die leute
nix mehr kaufen.

mittlerweile ist der EWR so gross geworden, dass kein
unternehmen mehr an diesen markt vorbei kann, denn
einen markt von fast 500 mio. will niemand aulassen,
wenn diese unternehmen also hier waren verkaufen wollen,
dann müssen sie auch hier arbeitsplätze schaffen, all
jenen unternehmen die es vorziehen weiterhin z.b. ihre
reifen in rumänien, albanien, etc. zu produzieren
sollten in zukunft damit rechnen müssen, dass sie bei
der einführ dieser waren einen enormen "strafzoll"
berappen müssen, der das produzieren in diesen ländern
fast zur gänze unattraktiv macht.

ich bin überzeugt, dass sich so ganz schnell wieder
viele unternehmen, ob kleine oder konzerne in der EU
niederlassen und arbeitsplätze schaffen.

ich denke anders kann es nicht gehen, um gegen das
grösste problem in europa, der arbeitslosigkeit,
entgegen zu treten!
xyladecor ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.10.2003, 00:24   #6
The_Lord_of_Midnight
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prinzipiell sollte das ziel dort hingehen, daß in billiglohnländern auch umwelt- und sozialstandards geschaffen werden. dann müssten wir auch nicht mehr über den schutz unseres eigenen marktes nachdenken. wenn wir versuchen, diese länder weiterhin sozusagen "klein zu halten", ist das langfristig nicht gut. z.b. für unser aller sicherheit.

ein weiteres problem mit dem "dichtmachen der eu-grenzen": was tust du z.b. mit amerikanischen firmen, die in billiglohnländern arbeit einkaufen und dann den eu-markt mit dieser konkurrenz schwer schädigen wenn nicht sogar vernichten würden ? den markt auch gegenüber amerika dichtzumachen wäre meiner ansicht nach unsinnig. denn amerika hat alleine weit mehr als die hälfte des geldvermögens auf der ganzen welt. da würden wir uns selbst mehr schaden, als wir verkraften können.

also ich bin der meinung, ohne amerika werden wir niemals einen weg gegen die abwanderung von arbeitsplätzen finden können.

die frage, wo die politiker mit antworten oder zumindest mit initiativen in diese richtung bleiben, stelle ich mir auch schon lange. nicht mal die opposition, die immer alles besser weiß, getraut sich dieses thema anzuschneiden. ist doch viel bequemer und vor allem machtpolitisch einfacher, wenn man der aktuellen regierung die schuld an allen problemen in die schuhe schiebt. denn sonst könnten vielleicht die leute draufkommen, daß sie überhaupt keinen tau haben, wie man die wirklichen probleme lösen könnte.
The_Lord_of_Midnight ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.10.2003, 00:48   #7
DiabloII
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mit strafzöllen udgl wird man nicht weit kommen viel besser wär es wenn die eu bürger einfach die produkte von firmen die in billiglohnländern produzieren nicht mehr kaufen würden.

über einen umsatzrückgang von 0.4% kann man nich raunzen aber bei 20% wird man wohl umdenken müssen.
aber naja dan müsste man ja ein paar euro mehr ausgeben da nimmt man dann lieber made in malaysia.
DiabloII ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.10.2003, 00:56   #8
The_Lord_of_Midnight
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und ja, noch was, einen konkreten maßstab für politiker mit einem blick für die zukunft habe ich auch schon:
so ein politiker müsste alles daran setzen, um in billiglohnländern die vielzitierten umwelt- und sozialnormen zu verbessern. das ist wirklich eine priorität 1 aufgabe, der man vieles (aber natürlich nicht alles) unterordnen muss.

damit meine ich natürlich nicht, daß wir mit unseren steuern das sozialnetz für alle armen ländern der welt zu finanzieren haben. das wäre unmöglich und sicher auch nicht sinn der sache.

die positiven effekte wären vielfältig.
beispielsweise:
der menschliche aspekt, daß man das leid der mitmenschen nicht tatenlos hinnehmen muss.
unsere umwelt würde es uns allen danken, wenn z.b. keine dreckschleuder-autos mehr verkauft werden könnten.
und natürlich darf man auch egoist sein: unserer eigenen wirtschaft würde es unendlich gut tun, wenn endlich eine entlastung von der billiglohn-konkurrenz erfolgen würde.

man stelle sich nur vor, was das heißen würde, wenn unsere gewerkschaftler, die jedes jahr milliarden von den mitgliedern kassieren, sich wirklich weltweit genau dort engagieren würden, wo unsere konkurrenz sitzt ! und nicht nur praktisch zu 100% bei uns zuhause, wo eh alles doppelt oder dreifach abgesichert ist. der hauptpunkt des gewerkschaftlichen engagements müsste global gesehen immer dort sein, wo das "schwächste glied der kette" ist.

aber ich träume wohl wieder einmal. das ist natürlich nicht das ziel, wenn man es sich in einem sozialstaat bequem machen will, wo man sich nur ausreichend absichern muss, und milch und honig fließt für alle zeiten. leider nicht, wenn nicht endlich etwas gegen die abwanderung von arbeitsplätzen gemacht wird...
The_Lord_of_Midnight ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.10.2003, 01:08   #9
The_Lord_of_Midnight
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Zitat:
Original geschrieben von DiabloII
mit strafzöllen udgl wird man nicht weit kommen viel besser wär es wenn die eu bürger einfach die produkte von firmen die in billiglohnländern produzieren nicht mehr kaufen würden.

über einen umsatzrückgang von 0.4% kann man nich raunzen aber bei 20% wird man wohl umdenken müssen.
aber naja dan müsste man ja ein paar euro mehr ausgeben da nimmt man dann lieber made in malaysia.
sorry, da kann ich überhaupt nicht zustimmen. natürlich wäre das die einfachste lösung. leider zu einfach. schau dir mal an, wie die leute wirklich sind, nicht wie wir sie gerne hätten. selbstverständlich wird das billigste produkt am liebsten gekauft. das ist so und wird sich nicht so einfach ändern, nur weil wir uns das so wünschen.

genauso falsch finde ich es, wenn einem nichts weiter einfällt, als die unternehmer persönlich dafür verantwortlich zu machen, daß sie in billiglohnländer abwandern. bitte, was sollen sie denn sonst tun ? einer macht den ersten schritt und alle anderen müssen nachfolgen, sonst gehen sie ein. wirtschaft kann nur dann positiv sein, wenn es gleiche bedingungen für alle gibt, und davon sind wir weit entfernt.

die wahren schuldigen sind natürlich einfalls- oder rücksichtslose politiker und bequeme gewerkschaftler, die schnell beim kassieren der großen gehälter und der mitgliedsbeiträge sind, aber nicht wirklich etwas für ihre mitglieder tun. eben leute, denen es nur um ihre persönliche macht und bequemlichkeit geht, aber nicht um das wohl der wähler und mitglieder.

wir werden erst dann einen forschritt machen können, wenn die leute endlich begriffen haben, daß das wahre "schlachtfeld" nicht in unserem sozusagen wohlbehüteten mitteleuropa ist. und wenn unsere vertreter endlich aufhören sich den ganzen tag mit sich selbst zu beschäftigen.
The_Lord_of_Midnight ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.10.2003, 01:53   #10
xyladecor
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ich habe nie behauptet, dass man die USA oder andere länder
die in etwa den gleichen "westlichen standard" haben wie
wir aussperren sollten, das ist komplett falsch.

nur man muss jetzt RASCH etwas tun, und das kann nur lauten
erstmal seinen eigenen wirtschaftsraum und den seiner partner
zu schützen, ansonsten haben all diese zusammenschlüsse keinen
sinn.

was unternehmen tun sollen?, das kann ich dir schon verraten,
endlich damit aufhören einzig und allein der profitgeilheit,
dem dividenausschütungwahn zu unterliegen, heutzutage wandern
unternehmen ab, die statt 20 % gewinn "nur" 15 % gewinn machen
und entlassen mit einem schlag mal 300 mitarbeiter!, das kann
es nicht sein, bei aller liebe nicht!

natürlich müssen wir jene länder, die jetzt billiglohnländer
sind unterstützen, und dies sollte auch weiterhin getan werden,
aber das sich am rücken von millionen arbeitslosen konzere
in diesen ländern eine goldene nase verdienen kann es auf
dauer und wird es auf dauer auch nicht sein.

mann muss ja die strafzölle nicht so ausrichten, dass es
komplett unmöglich ist dort zu produzieren, da muss man
einfach einfallsreich und fexibel sein, aber dass grosse
konzere, aber leider auch schon viele mittelbetriebe
dort ungehindert produzieren lassen und dann dieses zeugs
in den westlichen wirtschaftsraum zu befördern und fürs
teure geld verkaufen, das darf nicht recht sein.

der vorschlag einfach jene produkte die aus diesen ländern
kommen nicht zu kaufen ist schwachsinn, mann kann dies im
einzelnen ja versuchen, was ich im übrigen auch tue, aber
erstens ist es für den einzelnen fast unmöglich so zu handeln,
und zweitens haben die letzten jahre gezeigt, dass dies in
der masse nicht getan wird, sprich da kein effekt entsteht.

leider stimmt es, dass kaum ein politiker in kaum einen land
dieses thema tatsächlich angreift, das ist der grösste
jammer, da werden millionen euro als "wachstumsankurbler"
ausgegeben, ohne zu merken, dass das nix bringt.
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