![]() |
![]() |
|
![]() |
![]() |
|
Registrieren | Hilfe/Forumregeln | Benutzerliste | Kalender | Suchen | Heutige Beiträge | Alle Foren als gelesen markieren |
Das ist mir passiert! Flug-Erfahrungen aus (virtuellen) Cockpits |
![]() |
|
Themen-Optionen | Ansicht |
![]() |
#1 |
Inventar
|
![]() Teil 1
Ja, nachdem ich mein Flusi-Logbuch gescheckt hab und meine knapp über 400 Flugstunden gesehen habe - letztes mal gelöscht am 7.1.2002 (nein, da dürften kaum beschläunigte Flüge dabei gewesen sein, meine Wal-Testflüge hab ich da nicht eingetragen.) - schauen die doch extrem nach dem Silbernen Leistungsabzeichen aus. ![]() Voraussetzungen für Silbernes Leistungsabzeichen: 300 Stunden als verantwortlicher Flugzeugführer, insgesamt 300 Stunden. Dazu drei der folgenden Ratings: Kunstflug, Prüfungsrat (Flight Examinator), IFR, Fluglehrer, Multi-Engine, Nachtflug, Seeflug/Amphibium Na... und Kunstflug (Prüfungsprogramm für die deutsche Kunstflugberechtigung hab ich durchgeflogen), Multi-Engine (die Baron und King-Air und erst recht die Wal bin ich schon häufiger geflogen) sowie Seeflug-Rating (auch die Wal) dürfte ich haben. (IFR und Nachtflug komme ich nicht auf relevante Stundenzahlen - geschweige denn das ich den MS-IFR-Prüfungsflug geflogen bin.) Für die 600 Stunden des goldenen Abzeichen reichts leider noch nicht. Ja, aber ich kann die Diamanten in Angriff nehmen. Was ist das? Einen Leistungsdiamant bekommt man bei: der Durchführung eines Überlandfluges mit der Mindeststrecke von 1000 nm mit Landungen auf anderen Flugplätzen innerhalb von 8 Kalendertagen. Und zwar für jeden Kontinent einen. Als da wären: Afrika Asien Australien, Neuseeland, Ozeanien Europa Nordamerika Südamerika Da der Afrikanische ganz oben angebracht wird hab ich mir den als erstes vorgenommen. Sonntag gings los, dann jeden Abend nach der Arbeit einen weiteren Leg. |
![]() |
![]() |
![]() |
#2 |
Inventar
|
![]() Also eingeschifft nach Alexandria mit der neue Marchetti, unserer FlightXtreme Gruppe ausgeliehen, Ziel: den Niel entlang bis zum Victoria-See.
Erster Leg von Alexandria nach Cairo. FS Maintenance angeschmissen (Experten Modus, man gönnt sich ja sonst nichts), reales Wetter geladen und los geht's. Bei Cairo auf HEEM gelandet, noch keine Probleme - aber einen starken Wind hat's gehabt, bis zu 16 Knoten blies der, fast in südlicher Richtung. Diesen Wind sollte ich bis zum Aswan Staudamm erleben. Übrigens nette Sphinx bei Cairo. Der zweite Leg erfolgte von Cairo nach HEAT (Asyut Intl.) noch am gleichen Tag... oder sollte ich besser Nacht sagen? Egal, mußte ich auf dem immerhin befeuerten Flugplatz landen. Neben ein paar Kleinigkeiten wie etwas zu viel Gas hat Maintenance nichts zu beanstanden gehabt. Zumindest wenn ich die Marchetti mal ordentlich geradeaus halten würde, so wurde es doch beim auslaufen etwas wild. Das sollte später bei etwas weniger Wind erheblich besser klappen. Dritte Etappe: HEAT nach Aswan Intl, mal sehen was Luxor so zu bieten hat. Immer den Niel folgend mache ich mich also auf, als plötzlich der Autopilot ausgefallen ist. Naja, kein Problem, ich fliege eh gerne von Hand. Nur die Kosten!!! Glatt 4000 Eier wollen die dafür haben! Ein Glück ist Aswan groß genug um das reparieren zu können. Luxor ist übrigens eine Enttäuschung. Leider hat MS außer den Pyramiden und der Sphinx bei Cairo nicht einmal das Tal der Könige abgebildet. Immerhin ist in Aswan der Staudamm zu erkennen, man muß allerdings etwas näher herann fliegen. Ach ja, falls ihr in die Gegend kommt - ist ja nicht viel los da - die Landebahn eignet sich gut und gerne um zwei, drei Landungen hintereinander zu machen. Richtig mit auf Höhe gehen und wieder sinken. Ihr könnt euch also Zeit lassen mit dem Aufsetzen. Das habe ich dann auf der vierten Etappe gemerkt: Eine Carawan brauchte ewig, bis sie sich bequemte die Landebahn zu verlassen. Naja, nach einer Stunde warten (so kams mir jedenfalls vor) durfte ich dann starten. Lake Nasser ist ziemlich groß und karg - und inzwischen hören meine Karten des The Pilots' "Free Flight" Atlas : Europe/South Africa/Middle East auf. Aber glücklicherweise hatte ich mir eine Michelin-Karte "Nordost-Afrika / Arabien" gekauft. Damit geht es VFR ja ohne größere Probleme weiter. Übrigens ist VFR-Fliegen am Niel ohne Probleme möglich. Man kann auch schön die Flußbiegungen verfolgen. Von der Breite her dürfte der Niel schon stimmen, immerhin fliege ich ja im Winter. Also von Aswan nach HSMR (Merowe), ein ganz schönes Stück zu fliegen und man freut sich, wenn man ab und an ein Stückchen grün sieht. Auf der kleinen, schlecht asphaltierten Landebahn ohne Probleme gelandet. Nun hatte ich, meine nm schon zusammen. Also Antrag auf die Erteilung des Leistungsdiamanten erstellt und losgeschickt. Doch ich bin mit meinem Flug ja noch nicht zuende. Ich möchte ja zum Victoria See und auch einen Abstecher zum berühmten Mount Kenia machen. Also Flugplan gemacht für HSMR nach HSSS (Khartoum) und 1 1/2 fache nötige Menge getankt und es kann weiter gehen. 9:23 Start, 10:56 der erste Schreck.... zu erkennen ist nichts, aber Maintenance hat einen Ausfall gemeldet. Den Flieger durchgescheckt aber nichts zu erkennen. Also im Maintenance-Tool nachgeschaut: Elektrical Bus failure. Nagut... hat aber keine Auswirkungen!?! Weiter geht's, die schöne Schleife des Niels hinterher geflogen - übrigens gar nicht so einfach sofort zu erkennen in welche Richtung man fliegen muß. Aber Kompass und schnell noch mal auf Karte und das GPS gespickt kann nichts passieren. An HSAT (Atbara) vorbei weiter nach HSSS. Ja und dann der erschreckte Blick genau zwischen HSAT und HSSS auf die Tankanzeige! Oh sch..... das nähert sich ja bedrohlich der gähnenden Leere.... Karte raus - kein Airport in der Nähe.... GPS zeigt auch keine Möglichkeit an. Umdrehen oder weiter? Au sch... wie lange reicht's noch? Das reicht doch nie und nimmer.... Warum hab ich Idiot ach nicht Regel Nummer 1 beim VFR-Fliegen beachtet: IMMER Volltanken! Also gut... Notlandung vorbereiten, noch ist ja etwas drinn... vielleicht schaff ich das ja doch noch... Naja, der zweite Fehler war dann, dass ich den Vogel leer geflogen habe. Der dritte, dass ich mir ausgerechnet eine doofe Sanddüne aussuchen mußte... Der Vogel ist jetzt erst einmal hin... ![]() Ich leihe mir in HSSS eine andere Marchetti um meinen Flug zuende zu machen, wird aber wohl noch etwas dauern bis die da ist. Zur Not werde ich eine kleine Cessna leihen müssen... aber wie sag ich's bloß den Mitgliedern? Auhauaha.... |
![]() |
![]() |
![]() |
#4 |
Inventar
|
![]() Es kommt noch schlimmer, aber erst einmal hier zwei Bilder.
Sphinx ![]() Staudamm ![]() Nachdem man das Wrack also nach Khartoum geschaft hat habe ich eine Cessna gechartert. Die neue Marchetti braucht seine Zeit bis die geliefert wird. Von Khartoum wollte ich dann nach Gonder am Lake Tana. Da gibt's eine Landebahn in Azèzo. Da ich nach Ethiopien fliegen wollte dauerte die Zollabfertigung etwas. Dann mit VOLLEM Tank los. Den blauen Niel aufwärts, Wad Medani, dann grob richtung Lake Tana. Schwierig ist, dass auf der Karte andere Flugplätze eingetragen sind als im FS vorhanden. Aber ich wußte ja, dass mein Zielflugplatz da ist. Ich habe ja den Flugplaner genutzt. Landsam wurde die Gegend grüner und man konnte die Steppe riechen. Leider wurde es auch dunkler... An der Grenze habe ich dann den nächsten Fehler gemacht, ich bin nicht gelandet. Da war die Sicht noch einigermaßen. Aber, so sagte ich mir in meinem Leichtsinn, die Landebahn wird schon befeuert sein. Denkste. Aber erst einmal hatte ich mit ansteigendem Gelände zu tun. Kennt ihr den Schreck, wenn in der Nacht alles! Dunkel ist? Ist in Afrika ab und an so. Keine "Buschfeuer" oder Städte die einen Leuchten, kein See der im Sternen oder Mondlicht reflektiert. Und dann sieht man seinen Landescheinwerfer plötzlich den Boden anstrahlen und die Äste eines Baumes vor der Windschutzscheibe! ![]() ![]() ![]() Ich hab das Ruder gerade noch hochreißen können! Natürlich Vollgas, so gut es bei dem Klima geht und in weiter Spirale steigen, steigen, steigen. |
![]() |
![]() |
![]() |
#5 |
Inventar
|
![]() Nun vorsichtig weiter... irgendwo ein Licht entdecken... Sprit hatte ich noch genug... Dann war ich bei Lake Tana angekommen, habe die Runway gesucht... nichts.... alles dunkel. Doch, da ist was.... neeeee.... da lande ich nicht. Lieber suche ich mir eine Straße, die komischerweise ein recht helles Band darstellen. Aber vorher mal die Karte nach besseren - und befeuerten Rundways ausschau halten.
Debre Markus schien passend.... Das Symbol auf der Karte ist größer. Also erst einmal da hin... alternativ - im schlimmsten Fall nach Addis Abeba. Das Gebiet um Lake Tana muß toll sein, doch dafür hatte ich wenig Nerven und Licht zur Verfügung. Denn jetzt hieß es abmagern, steigen, abmagern, steigen, vorsichtig mit 100 bis 200 ft/sekunde. Ich muß über eine Bergkette mit Bergen von 3600 bis 4100 Metern... Langsam quält sich die Cessna höher... dunkle Schatten ziehen links und rechts an mir vorüber - jetzt darf nur nicht mein GPS ausfallen - auf meiner Autokarte sind keine Funkfeuer verzeichnet! In Debre Markus die nächste Enttäuschung. Alles Dunkel! In der Map-View vorstichtig (das Maintenace nicht abschaltet) nach einer alternative gesucht.. nein, nur Addis Abeba bietet besetzte Türme. Also dahin. Weitere Bergrücken (Monastery of Debre Libanos) und dann das Hochplateau um Addis Abeba, alles so schön bei 2400 bis 3400 Meter hoch. Natürlich keine Anflugkarte dabei, in der untermotorisierten Cessna bei dem Klima in der Höhe... wenigstens ist auf der Frequenz etwas los... zwei Learjets ziehen auf Flugfläche 35 ihre Wege. Die nette weibliche und amerikanische Stimme empfing mich auf Funk und ich konnte die Runwaybefeuerung sehen... Nie habe ich wohl einer Landung so sehr entgegen gesehnt. Vorsichtig, mit jeder Menge Gas um meine Geschwindigkeit zu halten setzte ich auf und rollte mit zitternden Händen zum Stellplatz. Nav-geräte aus, Motor aus, Batterie aus.... Michael aus. |
![]() |
![]() |
![]() |
#6 |
Master
![]() Registriert seit: 09.04.2001
Alter: 52
Beiträge: 741
|
![]() Abenteuer Fliegen, so soll es sein!
![]() Sehr schöner Bericht, konnte deine Sorgen richtig nachempfinden, bei meiner Welttour mit einer Einmot ging es mit in Afrika ähnlich ![]() Und wenn der Sprit knapp wird, das ständige ausschauhalten nach einem geeigneten Landeplatz für den Notfall... man will sich fast am Monitor nach hinten umdrehen um sich zu vergerwissern ob man seine Notausrüstung auch eingepackt hat... und starrt dann in das heimatliche Wohnzimmer ![]() Weiter so ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
#7 |
Inventar
|
![]() Eins weiß ich. Ich habe höllischen Respekt vor den Postfliegern damals. Ich habe immerhin noch das GPS gehabt, aber in der Nacht nach Sicht fliegen... Der Himmel war klar, der Boden schwarz. Ich durfte ja wenigstens ab und an mal in der Außenansicht schauen. Aber aus dem Cockpit? Warscheinlich hätte ich versucht mich aus dem Fenster zu lehnen um wenigstens irgendwas zu erkennen.
Der letzte Tripp war wirklich die Hölle pur. Mir läuft heute noch ein Schauer über den Rücken. ![]() Macht aber höllisch Spaß, besonders anschließend das Bad zum relaxen. ![]() Zwei, drei Legs noch, dann werde ich mich auf einen anderen Kontinent verschiffen lassen. Mal sehen, vielleicht bekomme ich ja auch irgendwann wieder unsere Marchetti bezahlt... |
![]() |
![]() |
![]() |
#8 |
Inventar
|
![]() Diesmal ein wirklich ruhiger Flug, schöne Landschaft, kurze Strecke und die Seele etwas baumeln lassen. Natürlich mußte man immer noch schön mit der Propellerverstellung und dem Gemisch rumspielen, bis eine optimale Einstellung gefunden wurde - der Start ist mir deswegen in Addis Abeba arg lang geworden, aber alles noch in den Tolleranzwerten. In 8000 ft Höhe fliegt sich's halt anders. Mit Gemisch auf "Rich" ist es eben nichts.
Ich bin dann die Seen langsam am Hochplateau hinab geglitten, mein nächster Landeplatz sollte irgend etwas über 4000 ft haben - und reizvoll im Nechisar Nat. Park gelegen. Die Landung schildere ich einmal in Bildern. Geradeaus war ein militärischer Flugplatz, der war auf meiner Autokarte nicht verzeichnet. Links auf der Halbinsel, das ist mein Grasfeld. Insgesamt eine interessante Landung. Da es rechts von mir recht steil bergauf ging mußte ich immer auch schön nach rechts schauen bis ich dann ins Final einschwenken konntebis ich dann ins Final einschwenken konnte. Weiterhin interessant, dass der Platz sehr erhöht liegt, liegt wohl daran, dass die Regenzeit den See etwas anschwellen läßt. Dogi non Gasa, der Parkverwalter hat mich in seine Hütte mitgenommen. Wir wollen morgen einen kleinen Ausflug mit dem Jeep machen. Bis bald, Euer Michael ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
#9 |
Inventar
|
![]() Nach dem schönen Nechisar Nat.Park in Ethiopien geht's heute nach Kenia. Erst wollte ich nach Wajir, weil auf dem direkteren Weg - ich will den Mt. Kenia besichtigen - auf meiner Autokarte kein Flugfeld liegt. Dann hat man mir aber jemand vom Marsabit Nat. Park in Kenia ein Fax geschickt, das ich eine Sondergenehmigung bekäme, wenn ich mich denn bereit erklären würde, mit den Wildhüter einen Kontrollflug zu machen. Und ob ich wollte!
Nach der Grenzüberschreitung habe ich dann noch mal den Tiefflug geübt, ein wenig den Gnus, Zebras und Giraffen zugesehen. Aber zusehr wollte ich sie dann auch nicht stören. Ein paar verrückte hohe und runde Hügel gibt's auf der Strecke, aber beim fliegen stören sie nicht. Im Gegenteil, sie bieten eher eine verläßliche Standortbestimmung. Ich komme nun nahe an mein Ziel Marsabit an... ja wo ist denn der Flugplatz? Ich sehe gar nichts... laut Fax müßte er sogar geteert sein... komisches Gelände... liegt der Platz im Berg? ![]() Auf dem Fax gab es noch einen Schlußkommentar, ich sollte ruhig kommen, wenn ich mich traute. Ich dachte sie meinten die Löwen. Jetzt als ich die Landebahn sah, wußte ich was gemeint war. ![]() HKMB Marsabit im Marsabit National Park Kenia. Hier ein paar Photos von der Landung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
#10 |
Inventar
|
![]() Nun endlich, der zweitgrößte Berg ist auf dem Programm.
Gestartet von dieser "Bergbahn" in Marsabit auf in Richtung Mt.Kenia. Aber wie's so will, ich hab einen Wildhüter im Gepäck und muß zwangsweise zweimal zwischenlanden. Erst in Buffalo Springs und dann in Nanyuki. Dabei überquere ich zum ersten mal den Äquator. Das muß natürlich mit einem Glass Champus begossen werden! Den Mt. Kenia einmal komplett umrundet (noch zweimal Champus ![]() ![]() Auf dem K.. ups... Intl. bin ich dann runter um meine letzte Afrika Strecke vorzubereiten. Und siehe da: Meine Marchetti soll dort im Hangar stehen! So macht die letzte Etappe zum Victoriasee bestimmt doppelt so viel Spaß! Mt. Kenia ![]() Der Äquator ![]() Der höchste Berg von Afrika ![]() ![]() Mt. Meru (4556 m) ![]() p.s. Für meine Begriffe viel zu hohe Landegebüren... ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
Themen-Optionen | |
Ansicht | |
|
|