Also ich mach mal den Anfang und beantworte ein paar Fragen
Wie bei vielen anderen Geräten solltest du dich mal vorher fragen, wofür du den Camcorder brauchst.
Möchtest du einen "Flachmann", sprich eine kleine Cam, die überall dabei ist, zB zum Filmen bei Parties. Dann kommen die größeren Kameras eh nicht mehr in Frage, das heisst dann aber auch meistens Qualitätseinbußen.
Möchtest du Reisedokumentationen, Tiere in der Wildnis, usw aufnehmen, und das in Top-Qualität, kommst du um eine "grosse" Kamera kaum hinweg, plus Stativ (Schulterkameras kommen wohl nicht in Frage nehme ich an
). Aber das ganze Zeug musst halt gewillt sein mitzuschleppen...
Dazwischen gibt's unzählige Größen und Qualitätsunterschiede, für jeden Geldbeutel ist was dabei.
Generell zur Qualität bei Kameras:
Der Unterschied DV-Analog (zB Hi8) liegt in der Speicherung am Band. Von der Optik (Linsen), Zoom, Bedienung etc. unterscheiden sie sich nicht (kaum). Der riesen Vorteil von DV ist, dass beim Überspielen/Kopieren keine Qualitätsverluste auftreten. Man spricht bei analogem Material von Generationen, und von Generation zu Generation wird die Qualität schlechter (kann man leicht ausprobieren, zB VHS-Kassette 10x überspielen immer von einem Band aufs nächste).
Also vor allem, wenn man das Material bearbeiten mag, ist DV klar im Vorteil. Dazu kommt beim Überspielen auf den PC die FireWire-Schnittstelle (auch IEEE1394 oder iLink) zum Einsatz. Dabei werden nicht nur Bild & Toninformationen übertragen, sondern auch Steuercode, dh du kannst den Camcorder dann per Software/PC bedienen.
Jetzt zu den Kameras selber: die hochwertigen Kameras erkennt man daran, dass sie 3 Chips für die Farbverarbeitung einsetzen ("Dreichip-Kameras"). Die günstigeren Modelle haben nur einen Chip für die drei Grundfarben zusammen.
Unterschied digi/optischer Zoom ist relativ einfach erklärt, der digitalzoom macht nix anderes als das Bild zu vergrössern, wie es jedes Grafikprogramm am PC auch kann, dh Pixel verdoppeln (grob ausgedrückt). Der optische Zoom vergrössert das Bild, indem er eben mit der vorhandenen Optik das Bild heranzoomt, was qualitativ wesentlich besser ist, allerdings technisch aufwändiger zu realisieren ist (je höher der Zoom desto lichtstärker muss das Objektiv sein => Kostenfaktor!). Je höher der optische Zoom also, desto besser. Ambitionierte Filmer verwenden den digitalzoom überhaupt nicht (kann man idR deaktivieren), oder nur im äussersten Notfall.
Dann wäre da noch die schon kurz erwähnte Lichtstärke. Je schwächer das Licht, desto mehr muss sich die Kamera "anstrengen", scharfe und kontrastreiche Bilder zu erstellen. Wenn man zB im Halbdunkeln filmt, erkennt man das nachher am sog. "grießeln", dh das Bild rauscht und die Farben verblassen. Je lichtstärker also die Optik ist, desto weniger Licht braucht also die Kamera, desto teurer ist sie logischerweise auch.
Was übrigens ein Blödsinn ist, ist diese NightShot, oder 0-Lux-Aufnahme, dh die Aufnahme in totaler Finsternis. Das ist eher ein Werbegag und sagt nicht viel über die Lichtstärke u. Qualität einer Kamera aus.
Dann gibt es den sog. Bildstabilisator, der das Zittern der Hand ausgleichen soll (jetzta aber das "normale" zittern, nicht das Schebbern wenn ma am Festl zuviel getrunken hat
). Bei den stabilisatoren gibt es elektronische und optische, wobei letztere wieder vorzuziehen sind.
Ansonsten gibt es natürlich noch jede Menge zu beachten: Zubehör, Akkulaufzeit, Zusatzfunktionen (Fotoaufnahme, speichern auf Flashkarten), Handhabung allgemein etc.
Was immer wieder gerne Marketingmäßig in den Vordergrund gebracht wird, sind die tollen Effekte, die die Kameras können: schwarz/weissaufnahmen, tolle Einblend/Überblendeffekte, Titelgeneratoren usw... das ist aber alles zu vernachlässigen, wenn man die Filme anschliessend digital am PC bearbeitet! Da ärgert man sich im Nachhinein nur, wenn man zB s/w haben möchte... umgekehrt geht's immer!
Eine wirklich großartige DV-Kamera ist die
Sony VX-2000, die aber leider auch einen stolzen Preis hat
