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Alt 10.07.2003, 15:56   #10
Wombat
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Idee

Falls die Blinker heute noch so gebaut werden wie im vorigen Jahrhundert ;D :
Das Blinkerrelais besteht im Prinzip aus zwei Kontakten, die mit einem Bimetallstreifen verbunden werden, also den Strom von einem zum anderen Kontakt weiterleiten. Ein Bimetallstreifen heißt Bimetallstreifen, weil er aus zwei verschiedenen Metallstreifen (die fest verbunden aufeinander liegen) besteht. Wenn jetzt genug Strom durch diesen Bimetallstreifen fließt, erwärmt er sich. Bei Erwärmung dehnt sich ja alles aus (z. B. sind die Sommerferien ja auch länger als die Weihnachtsferien... Äh, tschuldigung, ich schweife ab...). Weil aber der Bimetallstreifen aus zwei verschiedenen Metallen besteht, dehnt sich das eine Metall stärker aus als das andere, Ergebnis: der Streifen biegt sich. Und zwar weg von dem einen Kontakt, der Stromfluß wird dadurch unterbrochen, das Lamperl geht aus. Nach einer gewissen Zeit kühlt sich der Bimetallstreifen - mangels Strom - wieder ab, die Metalle "begradigen" sich wieder, der Kontakt wird so wieder geschlossen, der Strom kann wieder fließen, das Lamperl leuchtet wieder, die Metalle erwärmen sich wieder, u.s.w. - bis man draufkommt, daß man vor einem Kilometer vergessen hat, den Blinker wieder abzustellen.

Ja, und weil Du verblüfft warst, nur zwei Anschlüsse auf Deinem Blinkerrelais zu finden: Der Strom kommt von der Batterie, fließt durch das Relais (bei einem Anschluß 'rein, beim anderen wieder 'raus), geht zum Richtungsschalter, von dort zum Lamperl (den Lamperln) der angewählten Seite, und von dort wieder zur Batterie zurück. Soviel zur Wirkungsweise des Blinkrelais. Dadurch, daß Du schwächere Lamperln eingesetzt hast (die nur noch den halben Strom durchlassen), wird der Bimetallstreifen nicht genügend stark erwärmt, biegt sich daher nicht oder zumindest zuwenig, um vom Kontakt loszukommen, und Dein Lamperl leuchtet ständig.

Jetzt wär's natürlich am besten, wenn's Blinkerrelais gäbe, die für 10W-Lampen gebaut sind (davon hab' ich leider keine Ahnung). Am zweitbesten wär's, wenn Du ein zweites 10W-Lamperl parallel schalten könntest (der Kaltwiderstand der Glühfäden ist viel kleiner, als wenn sie glühen, und der Bimetallstreifen kriegt gleich den richtigen Start-"Tritt" zum heiß werden). Und die meiner Meinung nach schlechteste Lösung ist die Parallelschaltung eines Widerstandes, weil: der Widerstand mit der Angabe "11Watt" verträgt diese nur als Maximum und wird dabei blödsinnig heiß (denk' an einen 10W-Lötkolben, dessen Heizkörper ein 10W-Widerstand ist). Also mindestens einen Widerstand (pro Lamperl!!!) von 20W oder noch höher verwenden.

Und: Ich glaub' schon, daß dieses Thema im "Elektronik"-Forum gut gepaßt hätte.

MfG., wombat

P.S.: Ich glaub', schön langsam werde ich schwatzhaft....
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