also zunächst sollte man den vielen PC Piloten, die noch nicht zum Kreis der Fortgeschrittenen gehören, fairerweise kurz und verständlich erklären, was ein DME ARC überhaupt ist.
Ganz einfach: man fliegt, weil es die Kartenvorgaben und Proceduren in bestimmten Fällen verlangen, einen großen Bogen um eine Funkstation (VOR), und zwar nicht nach Gutdünken, sondern mit einem genau vorgegeben Radius. Daher die kombinierte Abkürzung für DME, also Entfernung (zum VOR) und ARC für den Bogenflug.
Wie man hier richtig liest, gibt es dazu viele Methoden. Alle in sich korrekt beschrieben, aber alle m.E. nach zu kompliziert.
Solch ein Bogenflug beginnt nämlich nicht irgendwo im Luftraum, sondern an genau bekannten Stellen (Intersections), die man zuvor über bekannte Navigationsmethoden erreicht, z.B. auf dem Weg einer Luftstrasse..
Dieses Intersection markiert also i.d.R. den Bogenanfang und somit gleich auch den Radius, den es anschließend zu halten gilt. Sehr komfortabel.
Wenn man um ein VOR einen DME ARC fliegen muß, dann gibt es diesen nur als eine Linkskurve oder eine Rechtskurve. Um nun möglichst gleichmäßig zu kurven und dabei obendrein noch den Soll Radius einzuhalten, macht man als Anfänger folgendes:
Man stellt die Frequenz des VOR´s (also hier des Keismittelpuinktes) auf NAV2 ein. Somit wird die Nadel des RMI immer zu der Station zeigen und gleichzeitig die Entfernung zwischen dem Flugzeug und der Station dorthin melden
Die RMI Anzeige stelle man sich nun wie eine Uhr vor, wir vergessen nun bewusst einmal dessen Gradeinteilung. Am Bogenanfang zeigt die Nadel dann bei einer nachfolgenden Rechtskurve in der Position 15 Uhr, bei einer beginnenden Linkskurve in Position 9 Uhr.
Und nun geben wir mit dem Steuerhorn etwas (!) Schräglage und beobachten dabei stets die RMI Anzeige. Egal was passiert, wir kurven nun gleichmäßig immer soweit, dass die RMI Nadel stets (!) in der 9 Uhr (oder 15 Uhr) Position bleibt. Haltet ihr die erforderliche Schräglage dabei nicht ein, so verändert sich nicht nur der Radius, sondern gleichzeitig steht die RMI Nadel NICHT mehr genau in der 9 oder 15 Uhr Position.
In dem Fall korrigiert man seine Schräglage ein wenig (!), bis der angezeigte Radius wieder stimmt und somt automatisch (!) die Anzeigenadel auch wieder in der richtigen Zeigerposition verharrt.
Da braucht man nichts hinpfriemeln, wie mir unterstellt wird, keinen eckigen Flug über Kreisbogensehnen zu machen oder unnötiger Weise mühsam irgendwelche Winkel berechnen...
Und eine zweite Extrahilfe gibt es auch. Denn so, wie der Bogenanfang i.d.R. genau definiert ist, so wird auch das erforderliche Ende des Kurvenfluges vorgegeben. Nämlich entweder erreicht man ein anderes Intersection (dessen Navigationslage man über das HSI und der NAV1 Anzeige bestimmt) oder man schneidet beim Landeanflug durch den DMEARC sogleich das ILS an.
Anfänger sollten einige Minuten Zeit opfern, um einmal solch ein, eigentlich simples Kurvenflugmanöver zu üben. Ich habe jetzt im Moment keine exakten Werte für die Schräglage im Kopf, aber so nach dem Gefühl sage ich frechweg als Beispiel zur Darlegung der Größenordnungen: Radius z.B. 9 DME, Airspeed 180 kts, nach müßte man mit ca 5° Bankangle schon prima klar kommen.
Übrigens sind bei solchen Flugmanövern die Jungs mit einem Flight Sim Yoke ganz vorne. Denn diese Dinger haben (wie eine reale Steuerung der Boeings), keinen Nullpunkt mit Rückholfeder. D.h., wenn man die Maschine auf nur 5° Schräglage eingelenkt hat, dann bleiben diese Steuerhörner ganz träge in der Position stehen und muß nicht unnötig das Ding festhalten. Andererseits geht vom Festhalten auch nicht die Welt unter. Denn fast immer sind sind solche DMEARC Bögen (tolles Wort?) nicht größer als ein Drittel Kreisbogen. Und den fliegt man innerhalb weniger Minuten.
Gruss Peter Guth
[Diese Nachricht wurde von Peter Guth am 13-05-2000 editiert.]
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