Thema: MCP Eigenbau
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Alt 07.09.2000, 19:29   #2
Tomcat
Master
 
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Blinzeln

Hi Peter,

det ham wa jerne - sich det komplizierteste Ding im ganzen Flight Deck rauspicken und denn ganz unschuldig fragen: "Kann ich das so für plusminus einen Hunni nachbauen?"

Die Antwort ist eindeutig: NEIN. Sorry...

Gut, der Reihe nach. Ich nehme mal an, es geht hier nicht um eine Edelvariante von MCP mit 7-Segment-Digitalanzeigen, Drehimpulsgebern und solchem Zeug. Falls Du das wollen solltest, solltest Du Dich nämlich auch ganz schnell mit der EPIC und Ausgaben weit im vierstelligen DM-Bereich anfreunden . Aber Deiner Frage kann man ja schon so ungefähr entnehmen, daß es etwas simpler werden soll.

Antwort zur Tastatur: Es ist prinzipiell möglich, zwei Tastaturen an einem PC zu betreiben (Hammerhead-Connector oder Y-Kabel). Nun kommt aber die berühmte "Radio-Eriwan-Ergänzung": Mit dem Controller einer zerpflückten Tastatur kommt man etwas in die Klemme, wenn mit einer Taste komplexe Tastaturbefehle (Ctrl + X, etc.) ausgelöst werden sollen. Entweder bastelt man dann alle "Schalter" selbst als zweistufige Taster (zuerst Ctrl, dann X schließen, was einige Leute auch schon gemacht haben) oder pfriemelt seine ganze .CFG so um, daß nur noch einfache Tastaturbefehle verwendet werden (und da stößt man schnell an Kapazitätsgrenzen).

Besser ist da ein programmierbarer Tastaturcontroller ("SUCH" mal hier im Forum nach, dort habe ich schon öfter über den USB-Controller von Ehricht-Computertechnik www.lec-tech.com geschrieben - DM 179,- inkl. Versand). Damit lassen sich für Einzeltaster komplexe Outputs per Windoof-Weichware programmieren . Ich benutze z.Zt. selbst einen für Experimente - es funktioniert hervorragend, mit maximal 256 Tasten .

Nimmt man nun doppelpolige Taster mit Beleuchtung, ist folgende Konfiguration möglich: Bei den Modus-Schaltern des MCP wird ein Kontakt an den Tastaturcontroller angeschlossen, der andere an ein Stromstoßrelais oder Flip-Flop, das die Lampe/LED ansteuert. Nun hat man "Schalter" mit optischer Kontrolle (sollten Flusi und MCP durch Kontaktprellen "out of sync" geraten, muß man halt einmal auf der parallel angeschlossenen Tastatur "schalten").

Bleiben die hübschen Drehknöpfe, mit denen man HDG, ALT, etc. wählt. Will man wirklich drehen, wird es leider gemein teuer. Drehimpulsgeber mit getrennten Ausgängen je Drehrichtung kosten um die 50 Mark. Und billigere Typen (Phasenversatz) benötigen eine Auswertelektronik. Alternative: Man benutzt zum Beispiel zwei Taster, einen zweipoligen Wipptaster, einen selbstgebauten "Pseudodrehknopf", der links und rechts jeweils einen Mikrotaster aktiviert, o.ä. Beim Ehricht-Tastaturcontroller ist für jede Taste ein "Repeat" einzeln(!) programmierbar. D.h., bei Dauerdruck laufen dann die Zahlenwerte durch - was ein akzeptabler Kompromiß zwischen Geld und Realitätsnähe ist.

Ich hoffe, damit ist Dir erstmal geholfen.

Gruß Thomas

[Diese Nachricht wurde von Tomcat am 07-09-2000 editiert.]
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