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Alt 11.07.2000, 21:52   #6
Tomcat
Master
 
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Blinzeln

Hi Thomas,

(noch'n Thomas mit'm Hardwarespleen - must be somewhat genetic, or ... ?).

Nö, Fragen ist schon O.K., keine Ursache.

Also nochmal, Hardware first:

Ein Joystick herkömmlicher Bauart ist "99 percent mechanics and 1 percent electric" - außer Kabeln und Potentiometern gibt es nichts in dem Ding. Kein IC, kein Transistor, nicht mal eine lumpige Diode - gar nichts. Deswegen komme ich damit ja so gut zurecht...

Natürlich kann man einen Industrie-Joystick um seines minderwertigen Kabels willen schlachten, doch meist sind die Anschlußleitungen nicht voll verschaltet (z.B. fehlt praktisch immer die Achse R=Rudder), mehr Leitungen als unbedingt erforderlich sind eh nicht da, und außerdem sind Stecker und Kabel miteinander vergossen. Was sich, wie gesagt, dagegen lohnt, ist das Abschlachten eines billigen Joysticks um seiner elektronischen Komponenten für die Sichthütchensteuerung willen (bringt vier zusätzliche Tastfunktionen am Throttle Quadrant).

Im Grunde ist der Bau eines Schubreglers mehr eine mechanische als eine elektrische Aufgabe: Irgendwo am Ende der ganzen Hebelei sitzt ein winziges 100-Kiloohm-Poti, von dem zwei Kabel Richtung Gameport entweichen. Was ist da wohl komplizierter?

So damit zur Software:

Wenn man seinem MSFS in der .cfg (mit dieser Materie sollte man sich schon ein wenig auskennen) getrennte Schubachsen zuweist (AXIS_EVENT_00=THROTTLE1_SET, AXIS_EVENT_01=THROTTLE2_SET am Throttle Quadrant-Joystick), dann teilt er diese Schubachsen bei den Jets automatisch (!) 50-50 auf Thrust und Reverse Thrust auf (bei Props passiert auf den 50% Weg des Umkehrschubs dann gar nichts).

Und diese Tatsache machen wir uns dann halt auch zunutze: Der Schubregler wird auf zwei 50 Kiloohm-Potis verteilt (oder ein 50er für den Thrust und ein 100er mit halbiertem Betätigungsweg gegenüber dem 50er für den Reverse-Thrust. In der Nullposition hat das Reverse-Thrust-Poti vollen Widerstand (50k), während das Schubpoti 0k hat. Und bei 50 k liegt der Nullpunkt der Schubachse - unsere Engines "idlen" vor sich hin.

Bewege ich nun die Schubhebel nach vorne, steigt der Widerstand, der MSFS gibt "Gas". Ziehe ich jetzt versehentlich an den Reverselevers, macht sich das einfach in einem Schubverlust bemerkbar. Habe ich bei der Landung die Schubhebel aber auf Null zurückgezogen und aktiviere nun die Reverselevers, rutsche ich tatsächlich in den Bereich unter 50k und löse damit den Umkehrschub aus - und zwar analog geregelt!!

Gruß Thomas
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