Ich hatte mal bei einem Cockpitflug folgende Auskunft bekommen.
"Schub Reverse" wird vermieden wegen Lärmbelästigung, Komfort in der Kabine.
Grundsätzlich wird aber trotzdem immer bei der Landung auf "Idle Reverse" gegangen, sobald das Hauptfahrwerk am Boden ist und auch die Spoiler draussen sind (kommen bei Idle und Bodenkontakt).
Der Grund ist 2 fach:
1. Auch im Leerlauf erzeugen die Triebwerke Schub, weswegen die Jets ja auch im Leerlauf rollen, und den will man nicht noch zusätzlich wegbremsen müssen sonder eher umgekehrt wirken lassen.
2. Wenn die Reversestellung aktiviert ist, kann schnell "Schub Reverse" gegeben werden, für den Fall dass man zusätzliche Bremskraft braucht. Allerdings nur oberhalb 80 kts, da sonst die Gefahr von Einsaugen aufgewirbeltem Schmutz/Wasser von der Landebahn besteht.
Wenn es Nass ist, oder sogar Schnee, dann wird lieber mit "Schub Reverse" gebremst statt der Bremsen, da hierbei keine unterschiedliche, seitlich versetzte Bremswirkung durch den eventuell unterschiedelichen Landebahnbelag auftreten kann. Unterhalb 80 kts ist dann das Bugrad fest auf dem Boden und stabilisiert die Richtung, so dass dann nur noch mit den Bremsen gebremst wird.
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Happy flying!
Alexander
Eurowings Professional, Katana, Beaver,
F1 ATR 72-500, DF A36, B58 & PA28
DA PA31T & Do-27,
Flugdynamik Entwickler
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