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Alt 14.09.2002, 20:47   #6
Kov
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Hallo allerseits,

@Gerson:
Ich glaube das in Sheremetevo war Interflug. TAROM war soviel ich weiss in Paris. Aeroflot hatte diesen Fall von "den Sohn des Piloten ans Steuer lassen". Dort hat sich durch die Yoke-Bewegung nur die Rollkontrolle ausgekuppelt (was nirgenswo angezeigt wurde). Somit überstieg die Querlage den max. zulässigen Wert, was zum abtauchen der Nase führte worauf der A/P dies mit der immer noch noch aktiven Pitchachsenkontrolle auszugelichen versuchte. Nach einigem hin und her und überkorrigieren etc geriet der A310 ins Flachtrudeln....Ist im Buch "Air Disaster part 3" von Macarthur Job sehr detailliert beschrieben.

Bei der 707 und der DC8 werden die Rudersteureungen natürlich Hydraulisch verstärkt, können aber auch ohne Hydraulik bewegt werden. Bei der DC8 bewegt man eine kleine Hilfsklappe auf die dann dann der Fahrtwind Druck ausübt und das grosse Ruder auslenkt. Geht ca 3mal strenger als mit Hydraulik.

Der A310 und der A300 haben noch den klassischen Yoke und der bewegt sich wahrscheindlich auch. Der AP weiss nicht das der Pilot den Yoke losgelassen hat. Wenn der Pilot beim A310 mit dem Yoke den AP zu übersteuern versucht, steuert dieser stur dagegen. Beim Höhenruder macht er dies mit der Trimmung, dh. er verstellt die gesammte Höhenflosse. Und die hat die wesentlich grössere Wirkung als das Ruder. Die einzige Rettung ist den AP ganz auszuschalten und die Trimmung zurückzudrehen. Vorausgesetzt man hat genügend Höhe zur Verfügung. Falls das Flugzeug noch nicht in einer Fluglage ist wo das Höhenruder nicht mehr wirkt und der Pilot den Yoke wieder loslässt wird der Autopilot aufgrund der nicht mehr vorhandener Störkraft wieder normal weiter steuern.

Grüsse

Jakov "Kov" Bolotin

Bei Boeing Flugzeugen kann man den AP übersteuern ohne in eine unangenehme Lage zu geraten.
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