Hallo "Bürger",
ich werde jetzt nicht im Detail auf alle Punkte eingehen können. Aber nutze ruhig mal die Suchen-Funktion des Forums; über alle Punkte ist irgendwann schon ausführlich geschrieben worden.
> 1) Navigieren die mittels GPS?
> 2) Navigieren sie mittels VOR und NDB?
Ja, ja, und doch nein. Heutzutage ist es Stand der Technik, daß alle größeren Maschinen neueren Datums ein Trägheitsnavigationssystem (IRS) eingebaut haben. Ein IRS ist ein Flächennavigationssystem und in der Lage, die aktuelle Position des Fliegers zu berechnen und ihn zu einem beliebigen Punkt zu steuern.
Die meisten IRS haben allerdings bauartbedingt Positionsfehler (wie ALLE Navigationsssysteme). Diese Fehler lassen sich durch die Einbeziehung von anderen Navigationssystemen (DME und vor allem GPS) korrigieren. D.h. der Navigationsstandard ist IRS, korrigiert durch GPS. Wenn GPS nicht vorhanden ist, dann IRS plus DME/VOR-Signale zu korrektur.
Natürlich kann man auch noch ausschließlich nach den VOR und NDB-Signalen navigieren.
> 3) Navigieren sie, indem sie auf den Luftstraßen im oberen Bereich
> unterwegs sind?
In der Regel ja.
> Wenn ja, wie wissen, sie, wo sie sich befinden?
Genau das ist die Definition von Navigation... wissen wo man sich befindet und wissen, wohin man als nächstes Fliegen sollte... insofern weiß man durch die Anzeigen der Navigationsgeräte, wo man sich befindet (bzw sollte man es wissen)
> 4) Navigieren sie, indem sie gelotst werden?
Auch...
> 5) Im Flusi2002 erstellt man einen Flugplan, z.B. VOR zu VOR, von
> Klagenfurt nach Wien, aber die ATC dirigiert mich eigentlich zum
> Teil ganz anders, zwar auf die richtige Landebahn, aber doch stark
> abweichend vom Flugplan? ist das real?
Kommt drauf an... es gibt auf Reiseflughöhe immer wieder einmal Direktfreigaben zu entfernten Waypoints, also Abkürzungen. Dabei wird aber selten vom Flugplan abgewichen.
Im Sinkflug und im Anflug kann es durchaus passieren, daß man mittels sog. "Radarvektoren" von der im Flugplan angegebenen Arrival Route (STAR) weggelotst wird.
> 6) Wie genau funktioniert die Koppelnavigation und funktioniert sie
> im Flusi 2002?
Koppelnavigation ist eigentlich die einfachste (nicht unbedingt rechnerisch, aber von der Avionik) und vor allem elementarste Navigationsmethode. Im Prinzip geht es darum, von einem bestimmten bekannten Punkt aus einen Ziel-Wegpunkt zu erreichen. Die Richtung dorthin ist aus der Flugplanung bekannt, die Entfernung auch. Wenn ich die Flugrichtung meiner Maschine sowie die Geschwindigkeit kenne, weiß ich, nach welcher Zeit ich dort bin.
In der Wirklichkeit muß ich natürlich noch z.B. Windrichtung und -stärke kennen, damit es funktioniert.
Die Koppelnavigation für sich ist so genau, wie man alle Daten kennt. In der Regel wird sie im Sichtflug in kleinen Flugzeugen eingesetzt, wobei insbes. der Wind nicht bekantn ist. Insofern ist sie relatv ungenau. Allerdings tut ein IRS auch nichts anderes als Koppelnavigation zu betreiben.... nur viel genauer als es ein menschlicher Pilot jemals tun könnte. Insofern betreibt man Koppelnavigation auch bei Instrumentflügen - man merkt es nur nicht.
Im FS02.... tja... erstell die einen Flugplan, aus dem hervorgeht, in welche Richtung du fliegen mußt und wie weit die Waypoints auseinander liegen.. und dann errechne dir, wie lange du in diese Richtung fliegen mußt.
Typischerweise wird Koppelnavigation im Sichtflug angewendet.. insofern sind die Waypoints markante Punkte auf dem Boden, die man nicht verwechseln kann wie z.B. der Chiemsee, Schloß Neuschwanstein, die Wartburg, ein Autobahnkreuz (aber nicht unbedingt im Ruhrpott), ein Staudamm...
Markus