kleine ergänzung
hi, HOBBES hat ja eigentlich schon alles gesagt. nun noch eine kleine ergänzung von mir: genauso wichtig wie das segel ist natürlich auch das schwert oder das kiel eines segelbootes. denn nur dadurch kommt eine wirkliche vorwärtsbewegung zustande. stellt euch einmal folgendes vor: ein segelboot ohne schwert oder kiel mit wind genau von der seite (das nennt man übrigens "halbwind"). sicher entwickelt das segel eine kraft, die das boot "irgendwie" bewegt. aber ohne schwert oder kiel wird das boot mehr oder weniger nur zur seite gedrückt. richtig lossegeln wird das boot aber erst dann, wenn ein schwert oder kiel vorhanden ist. durch die fläche des schwertes oder kieles kann das boot im wasser nicht zur seite abgetrieben werden. es wird also eine gegenkraft erzeugt. diese kraft greift am "lateraldruckpunkt" an. die kräfte im segel sind im "segeldruckpunkt" vereint. da nun aber kräfte im segel angreifen und das schwert dafür sorgt, daß das boot nicht zur seite "ausweichen" kann, setzt eine vorwärtsbewegung ein. lateral- und segeldruckpunkt haben übrigens auch großen einfluß darauf, wie stabil ein segelboot segelt. wenn der segeldruckpunkt HINTER dem lateraldruckpunkt liegt (von oben auf das boot geschaut), hat das boot die tendenz in den wind zu drehen. dieses verhalten nennt man luv-gierigkeit. ist es genau umgedreht (also segeldruckpunkt vor dem lateraldruckpunkt), tendiert das boot gegen lee, also vom wind weg (lee-gierigkeit). um also beide druckpunkte genau übereinander zu haben, muß man - wie auch beim fliegen - TRIMMEN. das sorgt dafür, daß das boot stabil in eine richtung segelt, ohne daß man durch das ruder große kräfte aufbringen muß, es auf kurs zu halten. das prinzip der luv- und lee-gierigkeit ist übrigens beim surfen sehr schön zu sehen. um manöver zu fahren, die zum wind hingehen (z.b. wende), neigt man das rigg nach hinten. will man vom wind weg (z.b. halse), neigt man es nach vorn.
viele grüße,
gerson
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