Hallo!
Die mysteriöse Gebühr ist keine Steuer, sondern eine Abgabe und zwar an die „VG Wort“. VG bedeutet Verwertungsgesellschaft. Die Grundidee ist die, dass jedem Urheber eines Werkes ein Verwertungsanspruch zusteht. (§ 15 UrhG). Da nun jede private Kopie gegen dieses Verwertungsverbot verstößt, müsste bei jeder Kopie eine Abgabe an den Urheber zu zahlen sein. Das wäre furchtbar unpraktisch! Als ist der Gesetzgeber einen anderen Weg gegangen: Anstatt bei jeder einzelnen Kopie eine Pflicht zur Abgabe festzulegen, besteht einfach pro Kopiergerät pauschal die Verpflichtung, eine Abgabe iHv 30 EUR an die VG Wort in München zu zahlen. Rechtsgrundlage dafür ist § 54a I UrhG. Die VG Wort nimmt das Geld treuhänderisch entgegen und teilt es nach einem Schlüssel mit der VG Bild. Anschließend verteilen die Gesellschaften dann das Geld an die angeschlossenen Urheber. Bei der VG Wort sind da jährlich bis zu 40.000.000 DM.
Da ich aber theoretisch mit jedem Bleistift ein Dokument durch Abschreiben kopieren könnte, muss irgendwo eine Grenze liegen. Die war einmal beim Scanner je nach Kopiergeschwindigkeit von zwei A4 Seiten in einer Minute. Wenn der Scanner das schaffte oder noch schneller war, war die Gebühr fällig. Da die Hersteller nun natürlich keine Lust hatten, Ihre Scanner in Deutschland teurer zu verkaufen, bauten sie einfach eine Softwaresperre ein, die den Scanner in Deutschland künstlich ausbremst. Wie der Treiber dabei feststellt, ob er in Deutschland betrieben wird oder nicht, ist unterschiedlich.
Inzwischen ist die Gesetzeslage aber verschärft: Nun ist bei jedem Scanner eine Abgabe von 75 DM fällig. Damit macht eine softwaremäßige Bremse keinen Sinn mehr für die Hersteller.
Damit hat Deine Frage aber überhaupt nichts zu tun.
Wenn ein Stoff, z.B. Gas in einer Leuchtstoffröhre oder der Glühfaden in einer Lampe, sehr heiß wird, dann leuchtet er. Die Farbe des dabei abgestrahlten Lichts hängt von der Temperatur des erhitzten Stoffes ab: Wenig heiß: Gelb. Heißer: Rot. Verdammt heiß: Blau. Die Lampe im Scanner beleuchtet das abzuscannende Bild. Damit der Treiber weiß, wie er die Farben auf dem eingescannten Bild genau justieren muss, muss er wissen, in welcher Farbe die Vorlage angestrahlt wurde. Wird sie Gelb angestrahlt, muss der Treiber einen Gelbstich ausfiltern. Wird sie blau angestrahlt, muss der Treiber einen Blaustich ausfiltern. Perfekt weißes Licht gibt es nicht. Der Treiber muss also genau die Farbe des Lichts der Scanner-Lampe wissen. Nun wird aber diese Lampe in den ersten Sekunden nach dem Einschalten immer wärmer. Das führt dazu, dass sich die Farbe des von ihr abgestrahlten Lichts ändert. Wenn oben am Blatt das Licht gelb ist, und dann unten rot, ist das natürlich unbrauchbar. Deshalb lässt der Treiber die Lampe einfach einige Sekunden leuchten, bis sie richtig heiß ist und ihre Temperatur nicht mehr zunimmt und damit ihre Farbe konstant bleibt. Nun misst der Scanner die Farbe der Lampe (bei besseren) oder nimmt einfach einen vorgegebenen Wert (bei billigeren) an. Dann scannt er, und der Treiber kann dann aus der Farbe des Lichts die Farbe der Vorlage optimieren.
Warum Dein Scanner sich noch aufheizen will, obwohl Du Lampe bereits leuchtet, weiß ich nicht. Vielleicht leuchtet die Lampe vorher geringer um Strom zu sparen, aber der Scanner schaltet sie nicht ganz ab, da die dadurch hervorgerufenen Temperaturschwankungen die Lebensdauer beeinflussen könnten. Vielleicht ist auch einfach ein Defekt vorhanden. Vielleicht ist der Treiber auch einfach blöd programmiert.
Schöne Grüße
Marc
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