Hallo !
ich habe es wiedergefunden!Leider nicht die Firma, die diese anbietet:
Hier der Artikel:
Das Ohr überlisten
Wenn wir Rockmusik, Techno und ähnliche Musik laut hören, dann rührt ein guter Teil des Spaßes auch an dem körperlichen Empfinden der Musik. Vor allem durch die tiefen Frequenzen, die Bässe, wird unser zentrales Nervensystem gereizt. Als Folge schüttet unser Körper verstärkt Signalstoffe wie Adrenalin und verschiedene Endorphine aus, das sind körpereigene Opiate. Nicht zuletzt aus diesem Grund wird in Konzerten und Diskotheken die Musik meist sehr laut gespielt.
Zumindest in Diskotheken ließe sich leicht eine Erfindung einsetzen die, wie der für Musik geeignete Hörschutz, aus der Szene der Profimusiker stammt.
Gerade in deren Proberäumen herrscht mitunter ohrenbetäubender Lärm. Dies ist zwar nicht unbedingt erwünscht, aber kaum zu vermeiden. Da sich das für moderne Musik unentbehrliche Schlagzeug kaum leise spielen lässt, müssen die anderen Instrumente entsprechend lauter werden - ein ähnlicher aufschaukelnder Effekt übrigens wie während des Auftrittes auf der Bühne.
Zwar gibt es für Probenräume und Studios auch elektronische Schlagzeuge, doch sind diese bei den Schlagzeugern nicht allzu sehr beliebt. Gerade Schlagzeuger und die ebenfalls für die tiefen Frequenzen zuständigen Bassisten benötigen eben häufig das Gefühl im Bauch, wenn die Bässe dröhnen.
Hier setzt nun eine faszinierend einfache Methode der Lärmreduzierung an. Die Musik wird dabei relativ leise über Kopfhörer oder über Lautsprecher gespielt. Die nun fehlenden, für die dröhnenden Bässe typischen Vibrationen, erzeugen sogenannte Bass-Shaker.
Dies sind extrem leistungsfähige Lautsprecher, bei denen statt der Lautsprechermembran Fußbodenplatten oder der Schlagzeugerhocker die über eine Frequenzweiche herausgefilterten tiefen Schwingungen übertragen. Wenn man sich bewusst darauf konzentriert lässt sich der Effekt leicht erkennen. Lässt man sich dagegen auf die Musik ein, scheint man einen erheblich volleren Sound zu hören als ohne Bass-Shaker. Ein interessanter Beweis dafür, dass der Klang erst im Gehirn entsteht.
In amerikanischen Actionkinos wurden solche Systeme bereits erfolgreich eingebaut. Dort wird eben sehr viel mehr Wert auf Lärmschutz gelegt als hierzulande.
Aber warum sollten wir von solchen Vorreitern nicht lernen? In Diskotheken könnte die z.B. Bestuhlung mit solchen Bass-Shakern ausgestattet werden. So ließen sich leicht Bereiche schaffen wo es relativ leise ist und die Musik trotzdem "dröhnt". Selbst die Tanzflächen sind leicht nachzurüsten, die Investitionen wären im Vergleich zu Lichtanlagen und anderen Posten eher bescheiden.
Viele Grüße,
Nils
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