Zitat:
Zitat von J@ck
.. werden verbotene Sachen nicht automatisch interessanter?
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Ich würde meinen, nicht unbedingt. Kinder, die in einer wirklich relativ friedlichen Welt aufwachsen, wo also alltägliche Konflikte nachvollziehbar und mit mäßigem Getöse bereinigt werden, und dabei ein Gewalttabu kommuniziert bekommen, fühlen sich weitaus weniger von Gewalt oder dem entsprechenden Tabubruch angezogen, als Kinder die häufig offener oder unterdrückter Gewalt ausgesetzt waren.
Ich finde das eigentlich recht simpel: wer Ohnmacht, Ausgeliefertsein oder ähnliches in irgendeiner Form erlebt hat, wichtig: ohne die Chance, im real life befriedigend dagegen zu halten, der kann das heute virtuell wunderbar kompensieren. In der Begeisterung für Gewaltspiel zeigt sich natürlich was "krankes", aber das hat nichts mit einer Förderung der Gewalt im real life zu tun. Ganz genau im Gegenteil, völlig analog zur Prostitution, welche Vergewaltigungen stark reduziert, weil der Mensch virtuell erlebtes als real empfinden kann.
Durch ein Verbot leugnet die Gesellschaft eigentlich die gemeinschaftliche Verantwortung für solche Zustände beim Einzelnen, sei es z.B., dass man weghört, wenn der Nachbar seine Kinder verprügelt oder man jemanden z.B. abwertet für Dinge, für die er nichts kann (=> Ausländer etc. ).