Christoph, ich denke, es missverstehen mich da nur ein paar spezielle. Ich habe meine geistige Eigenständigkeit und Ideologieferne soweit kommuniziert, dass mich eh die meisten verstehen.
Ich würde sagen, die wenigsten haben sich historisch ausreichend informiert, bevor sie irgendeine Haltung zu Links oder Rechts eingenommen haben. Sind also im Prinzip Gläubige geblieben. Die einen verteidigen dann ihren Glauben, während die anderen irgendwann ja doch das Wissen suchen.
Und nein, der Kommunismus war nie Staatsform, auch wenn ich denke, dass das genauso wenig was g'scheites geworden wäre. Was im Osten ablief war genauso wenig kommunistisch, wie der Westen Europas von christlichen Grundsätzen geprägt war. Alles nur trügerischer Schein.
Und ein paar grundsätzliche Ideen des Kommunismus, wie zum Beispiel Demokratie und Gewerkschaften, haben ja lustigerweise wir im Westen viel weiter gebracht.
Abschließend ergänze ich noch, dass das wesentliche Buch von Marx, das Kapital, im Prinzip eine reine Ökonomie-Abhandlung ist (also fast ohne politische Visionen), deren wesentliche Grundsätze heute bei der Bewältigung der Finanzkrise häufiger zitiert werden, als es den Leuten vermutlich bewusst ist. Ist auch kein Wunder, war es doch die Antwort auf eine analoge Krise zu seinen Lebzeiten.
|