Zunächst ein Bekenntnis: Ich bin gesetzestreuer Raucher. Ich rauche daheim nicht, da ist meine Frau das Gesetz. Ich rauche nirgends, wo es verboten ist. Ich habe schon (als gesetzestreuer Raucher) einen rauchenden Raucher aus einem Nichtraucherbereich in einem Gasthaus recht heftig hinausargumentiert (ich war nicht der einzige gesetzestreue Raucher dort - Gesetze gelten eben für alle).
Gewisse Bedenken habe ich gegen einen Verein, der sich die Einhaltung der Gesetze zum Ziel setzt, weil da gibt es geregelte Verfahren. Mir fielen viele zweifelhafte Beispiele für solche Vereine ein. Letztlich könnte ich mich aber auch damit noch abfinden, wenn sich dieser Verein dem Lobbying und der Information verschreibt und dieses effektiv betreibt.
Im vorliegenden Fall gibt es auf der Homepage (und daher auch der Bezug zu unserem Forum) keine Anleitung, wie man eine Anzeige macht. Nein, es gibt ein
Webinterface für eine Beschwerde (an den Verein?). Es gibt keine Angabe, was mit den freiwillig eingegebenen persönlichen Daten geschieht (Weitergabe wofür, an welche Behörde, Firma ..., Gerichtsvorladung - Streiwert 36.000 Euro?). Die Daten können auch anonym oder verfälscht sein - und ich könnte mir aus dem Internet einen beliebigen Wirten heraus suchen und ihn eingeben.
Soll hier dem Gesetz zum Durchbruch zu verholfen werden oder gar die Zivilcourage gesteigert werden? Sind Anzeigen wirklich beabsichtigt oder geht es um Adressen, von denen man 350 Euro Aufwandsentschädigung kassieren kann?
Sowohl für Raucher als für Nichtraucher gilt die Unschuldsvermutung!