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Alt 13.10.2008, 00:01   #138
Yahzee
Newbie
 
Registriert seit: 06.10.2008
Beiträge: 14


Standard Reine Spekulation

Ist eigentlich schon näheres über die Vorgangsweise der Log-Firmen bekannt?

Der eingängige Slogan "turning privacy into profit" von DigiProtect etwa erklärt ja
schon einiges über deren Methoden....
Bin mir allerdings nicht sicher ob DigiProtect
Pornos einstellt, loggt und abmahnt, bzw. nur loggt und/oder abmahnt

http://www.tschlotfeldt.de/node/971

Jedenfalls steht da ganz klar Profit im Vordergrund und nicht die legitime
Ahndung bzw. Eindämmung von Rechtsverstößen.
Hat nicht unlängst die Justiz in Österreich private Radarmessungen
untersagt? Das ist doch auch dasselbe Prinzip:
Bloß schnelles Geld für die Betreiber unter Vortäuschung der legitimen Verfolgung
von Schnellfahrern...
Das sollte einzig und allein dem Staat (der Polizei) vorbehalten bleiben.

Ich gehe mal davon aus, daß Firmen wie DigiProtect aktiv an die Rechteinhaber
herantreten, und denen ein Angebot unterbreiten, das die einfach nicht
ausschlagen können:
"Wir haben da soundsoviele Tausend illegale Zugriffe auf eure Filmwerke
geloggt. Wieviel lasst ihr springen, wenn wir euch die Verbrecher am silbernen
Tablett präsentieren? Ihr bekommt außerdem eure Ausgaben garantiert
mit dem Faktor soundso multipliziert zurück. Um die rechtliche Seite braucht
ihr euch weiter nicht sorgen, wir wenden einfach das Zivilrecht an, da kann
man außer lästigen Mitbewerbern ganz bequem auch mittellose Tauschbörsennutzer
zur Kasse bitten. Und nebenbei, der Hinweis auf den Verstoß gegen das
Pornographiegesetz hat noch jedesmal funktioniert..."

Die Provider, die kritiklos das von den Mainstream-Medien propagierte Feindbild
vom kriminalisierten Internet (Terrorbedrohung, Kinderpornoringe, Rechtsextremismus etc.)
übernommen haben, freuen sich auch, denn erstens können sie endlich mithelfen die
Kriminalität zu bekämpfen und nebenbei ohne Mühe gutes Geld,
sog. "Aufwandsentschädigungen" einsacken.
Außerdem können sie mißliebige Flatrate-Kunden ins Visier nehmen, die für
AON ohnehin zuwenig Umsatz bringen.
Da ist es dann auch ganz in Ordnung anzunehmen, daß wenn jemand viel Traffic erzeugt,
also ein Tauschbörsennutzer ist, zwangsläufig eine Rechtsübertretung vorliegt...
AON hatte seine Marktdominanz mißbraucht und durch die aggressive Einführung des KombiPakets
Ende letzten Jahres monopolartig einen rechtlich fragwürdigen Wettbewerbsvorteil
gegenüber anderen Providern erkauft.
Daraufhin wurde AON zwar von der Regulierungsbehörde zurechtgestutzt aber
die Marktanteile wurden dennoch weiter ausgebaut.

Man wird da an die unselige Zeit des Telefoniemonopols
der österreichischen Post erinnert.

http://www.heise.de/newsticker/Regulier ... dung/99273

Gibt es eigentlich eine Statistik über den Anteil von KombiPaket-Kunden unter den
Abgemahnten? Ich gehe mal davon aus, daß es sich um ausschließlich solche
handelt.

Fehlen noch die Abmahnanwälte, die hier in Österreich voll auf die
traditionelle Obrigkeitsgläubigkeit der Ösis setzen können.
Die brauchen nur noch einen schönen Serienbrief erstellen, mit vielen Paragraphen
garnieren und können sich dann zurücklehnen um die eintrudelnde Kohle
zu zählen...

Kann irgendjemand diese meine Hirngespinste entkräften bzw. richtigstellen?
Ich hoffe nämlich noch immer völlig falsch damit zu liegen, möchte wieder
an unser Rechtssystem glauben können!



Geändert von Yahzee (13.10.2008 um 00:05 Uhr).
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