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Alt 05.10.2008, 19:09   #10
Baron
Der Unvergleichliche
 
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Mein Computer

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Heute in 3sat Neues gesehen!


Pimp my Navi
Navigationsgeräte erweitern
Volle Straßen, hupende Autofahrer, Abzweigungen in alle Himmelsrichtungen und man kennt sich einfach nicht mehr aus. Das nervt.Hilft nur das Navi, könnte man meinen. Aber das kann den gereizten Autofahrer im Zweifelsfall erst recht auf 180 bringen: „In 50 Metern bitte wenden, bitte jetzt wenden“, tönt es monoton von der Seite und ausgerechnet im verzweigtesten Tunnel der Stadt verweigert der Navigationspfeil den Dienst, weil der GPS-Kontakt abgebrochen ist.

An den überfüllten Straßen ist schwerlich was zu ändern. Der langweiligen Stimme und dem sturen Pfeil kann allerdings abgeholfen werden. „Pimp my Navi“ ist das Stichwort, dem Navigationsgerät wird ganz einfach auf die Sprünge geholfen.
Für das Problem „eintönige Stimme“ zum Beispiel wurde längst eine Lösung gefunden: Ob Hesse oder Bayer, Julia Roberts oder Bruce Willis – sie alle sind käuflich, zumindest für das Navi. Die Kosten belaufen sich auf circa drei bis zehn Euro pro individueller Stimme.

Gemeinsam aufmotzen!

Doch das ist erst der Anfang des Aufmotzens. Es gibt mittlerweile eine große Community, deren Mitglieder sich in Foren wie navifriends, gopal-navigator oder pocketnavigation treffen. Hier programmieren sie Software und stellen diese zum Download bereit. Sogar das ein oder andere kostenlose Stimmen-Schmankerl ist zu finden. Zudem diskutiert die Navi-Gemeinschaft rege im Netz, Mitglieder stellen Fragen, helfen sich gegenseitig bei Problemen. Einige Hersteller wie Medion und Falk unterstützen die Foren sogar mit eigenem Personal für den Support. So findet sich dank der Community für fast jedes „Pimp-Problem“ eine Lösung.
Die meiste Software, die die Mitglieder in die Foren stellen, kann kostenlos runtergeladen werden. Hier sind passionierte Bastler am Werk, die keine kommerziellen Interessen verfolgen, vielmehr geht es um den Austausch und die verrücktesten Ideen.
Es wird getüftelt, hoch- und runtergeladen, was das Zeug hält – die Möglichkeiten sind vielfältig. So findet sich Software zum Verändern der Pfeilfarbe oder sogar zum Austauschen des Pfeils - in einen flotten Flitzer oder passend zur Weihnachtszeit in einen schnellen Schlitten.
Der Individualität beim Aufmotzen sind kaum Grenzen gesetzt. So kann bei einigen Geräten der Startbildschirm des Herstellers gegen ein persönliches Foto ausgetauscht werden. Da dabei allerdings die Orignaldateien überschrieben werden, empfiehlt der Web-Entwickler Kristian Buchholtz von der Community pocketnavigation.de vor dem Verändern ein Sicherheits-Backup zu machen, um dem Verlust des ursprünglichen Bildschirmdesigns vorzubeugen.

Auch Karten lassen sich farblich verändern: Wer statt auf einer gelben Autobahn lieber auf einer blauen unterwegs ist, dem wird mit kostenlosen Tools weitergeholfen. Angesagt ist zudem die Veränderung der Bedienoberflächen, der so genannten Skins. Nach Bedarf erhält das Navi-Display mehr Kontrast und kann übersichtlicher gestaltet werden.
Je nach Hersteller sind die Geräte besser oder schlechter modifizierbar. Bei den Geräten von Navigon zum Beispiel ließ sich bisher sehr viel durch den Benutzer anpassen. Dadurch entstand rund um Navigon die größte Skinning-Community. Mit dem aktuellen Mobile Navigator 7 jedoch, hat Navigon dem Anpassen der Software einen Riegel vorgeschoben und die Community, die sich mit dem Design ihrer Geräte befasste, stirbt langsam aus.

Äußerlichkeiten beiseite – das Navi lässt sich auch mit Inhalt füllen: „An Modifikationen begeistert mich vor allem die Möglichkeit POI-Dienste aufzunehmen und zu installieren“, bekundet Benjamin Drews, Online-Redakteur bei pocketnavigation. Die Rede ist von den sogenannten Points of Interest. Bereits die Navi-Hersteller bieten hiervon eine Grundauswahl an. Darüber hinaus aber stehen ganze Online-Datenbanken zum Download bereit und werden tagtäglich von der Community erweitert. Banken, Notapotheken, Einkaufscenter, ja sogar FKK-Strände oder die Standorte der schönsten Burgen Deutschlands – es gibt wohl kaum noch interessante Plätze, die man sich von seinem Navi nicht anzeigen lassen könnte. Die meisten POI-Angebote sind kostenfrei erhältlich. So zum Beispiel auch das Sicherheitsprojekt von pocketnavigation.
Jeder Autofahrer, der eine potentielle Gefahrenstelle (wie zum Beispiel enge Kurven oder unübersichtlichen Straßenverlauf) meldet, kann kostenlos auf die Datenbank mit den redaktionell geprüften Gefahren-POIs zugreifen und sich so von seinem Navi rechtzeitig warnen lassen.Das gleiche Prinzip bei Blitzern: ob fest installiert oder mobil – sie sind auf dem Navi erfassbar. Die neu gewonnen Koordinaten können später am Computer für die Community freigegeben werden – allerdings auf eigene Gefahr: Technische Hilfsmittel, die vor Geschwindigkeitskontrollen warnen, sind in Deutschland gesetzlich verboten. Ihr Einsatz wird mit einem Bußgeldverfahren bestraft. Wer von dem besonderen Clever-Tanken-Service profitieren möchte, der muss zwar zunächst bezahlen. Dafür wird ihm aber immer die günstigste Tankstelle im Umkreis angezeigt. Am Ende womöglich keine schlechte Rechnung.

Stichwort Belastungsgrenze

Bei einem so großen Angebot an Pimp-Möglichkeiten stellt sich natürlich die Frage, ob das Navisystem nicht auch zusammenbrechen kann. Kristian Buchholtz jedoch gibt Entwarnung: „ Eigentlich kann nicht viel passieren. Es kam zwar schon vor, dass mit einer falschen Installation die Benutzeroberfläche zerstört wurde. Damit hatten wir aber nach kurzer Zeit Erfahrung und haben dann einfach im Forum die Originaldateien online gestellt. So konnte jeder mit einem Download den Originalzustand auf seinem Gerät wieder herstellen.“ „Um Abstürze zu vermeiden, sollte sich der User vor allem informieren, welche Formate sein Navi unterstützt und dementsprechend die passenden Daten runterladen“, fügt Kollege Benjamin Drews hinzu.
Bleibt nun mehr das Problem des „liegengebliebenen“ Pfeils im Tunnel. Auch das konnte die Community lösen: Selbst dort, wo das GPS-Signal unterbrochen ist, kann die Fahrstrecke weiter angezeigt werden.
Was neue Geräte bereits an Bord haben, macht die Gyrosim-Funktion bei älteren Modellen möglich: Die Wegstrecke wird trotz abgebrochener Verbindung weiter berechnet.
Jetzt muss der Fahrer nur noch selbst Gas- und Bremspedal bedienen. Freie Fahrt!

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Online-Version dieses Artikels: http://www.3sat.de/3sat.php?/neues/s...876/index.html

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[7] http://www.gopal-navigator.de (www.gopal-navigator.de)
[8] http://www.navi-forum.net (www.navi-forum.net)
[9] http://www.colorschemeeditor.com (www.colorscheme editor.com)
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