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Zitat von artemisia
außer, um sich zum schmollen ins eck zurück zu ziehen - ist doch mittlerweile eindeutig.
artemisia
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Ich habe auch noch ein Leben neben dem Forum.
Und irgendwann ist es genug.
Was soll es schon bringen 10 mal dasselbe zu sagen ?
Was mir der ganze Thread aber doch gebracht hat sind ein paar Dinge:
Die Bestätigung daß vom "sozialen Gedanken" in Wahrheit genau gar nichts vorhanden ist.
Nur dann, wenn sich diverse Leute ausrechnen, was sie damit selbst abziehen können ohne was dafür zu tun.
Die Einschätzung, daß wir in einer Neid-, Missgunst und Egoismus-Gesellschaft leben ist mittlerweile eindeutig.
Denn was hat ein Firmenwagen damit zu tun, ob die steuerliche Behandlung einer Familie gerecht ist oder nicht ?
Richtig, genau gar nichts.
Also bleibt nur der eine Schluss: Neid, Missgunst und Egoismus.
Auch wenn schon klar ist, daß in meinem Fall kein Gewinn daraus zu ziehen ist, sondern daß es betriebliche Notwendigkeit ist.
Einer hats zumindest begriffen, das gibt schon mal Hoffnung.
Am zynischsten fand ich den Versuch, das Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld in das angebliche Netto mit einzuberechnen.
Ich meine, brauchen Familien keine Weihnachtsgeschenke ?
Keinen Urlaub ?
Ein richtiger Urlaub, wie ihn die hier genannten Herren, besonders der Oli mehrmals im Jahr machen können, ist bei mir sowieso phantastisch.
Aber wenn ich dann aufgrund des Urlaubsgeldes mit meiner Familie dann einmal im Jahr in den Märchenpark fahren kann, dann heisst es gleich:
Ich kenne genug Familien, da ist das auch möglich.
Und natürlich deklarieren sich die wirklich "Gstopften" nicht, weil sie genau wissen, was Realität ist.
Nämlich das sie in Luxus und Völlerei leben verglichen mit dem was einem Familienvater wie mir bleibt.
Dem noch dazu sowieso die meisten Vergünstigungen gestrichen werden, denn ich bin ja "reich".
Wenn der Oli nichts zu verbergen hat, dann soll er doch als "abschreckendes Beispiel" das Brutto- und das Nettogehalt hinschreiben.
Nur damit man den irrsinnigen Unterschied in Zahlen sieht.
Ich weiß es, aber er gibt es nicht zu.
Lasst mich mal raten:
Denen bleibt je Person locker mehr als 1500 Euro netto übrig.
Vielleicht sogar über 2000.
Pro Person !!!
Bei meinem Gehalt bleibt pro Person vielleicht 500 Euro.
Egal wie man es dreht und wendet, es sind WELTEN dazwischen.
Das ist der Punkt.
Was da eine der genannten Begünstigungen bringen soll, wenn bei mir maximal alle Stunde ein Zug fahrt, ich mehr als 3 Stunden in die Arbeit brauchen würde, und das aufgrund meiner welchselnden Dienstzeiten und Dienstorte sowieso nicht möglich ist, ist mir schleierhaft.
Selbstverständlich genieße ich jede Gelegenheit, in der Stadt mit den Öffentlichen zu fahren.
Die Leute wissen ja gar nicht, wie gut es ihnen geht.
Meint denn jemand, es macht Spaß, JAHRZEHNTELANG bis zu Pension jeden Tag 2 Stunden im Auto zu sitzen ?
Das Autofahren ist vielleicht für einen Sonntagsfahrer lustig, aber sicher nicht für einen Pendler.
Das ist knochenharte Routine.
Was mich immer wieder besonders überrascht ist, wie viele Vorurteile Menschen haben können, die sich selbst gerne als intelligent darstellen.
Ich meine, mag ja sein, daß hier einige "geistig kräftig" sind.
Aber sowas wie "soziale Intelligenz" oder "Lebenstüchtigkeit" ist was anderes.
Denn dazu gehört es auch zurückzufragen, zu überprüfen und zu überlegen, bevor man eine Sache als Tatsache ansieht.
Z.b. bevor man eine 120 Jahre alte Wohnung als Luxusgut anführt.
Ich meine, wer von den Leuten die hier posten, wäre sich nicht zu gut, in so einer Wohnung zu leben ?
Mal ehrlich ?
Ich muss einfach meine sehr engen finanziellen Grenzen akzeptieren.
Ich kann nicht mehr, weil ich möchte die Existenz meiner Familie nicht aufs Spiel setzen.
Und dann ist es schon sehr aufschlussreich, wie viel Kastldenken und Vorurteile Menschen haben, wenn sie gleich den Rückschluss ziehen, das ist wegen meinem "hohen Gehalt".
Das ist nicht wegen meinem hohen Gehalt, das war das Erbe meiner Eltern.
Und nicht mal das, das waren alle landwirtschaftlichen Grundstücke, die ich dafür verkaufen musste.
Furchtbar, daß eine 120 Jahre alte Wohnung in Wien den TAUSENDFACHEN Preis im Vergleich zu landwirtschaftlichem Grund hat, nicht wahr ?
Und dann sind sie noch neidig, weil ich ein Haus habe.
Da fragt keiner nach, daß das Haus 100 km von Wien entfernt ist.
Mal ehrlich, wer von den hier vertretenen Stadtmenschen würde sich wirklich so ein Haus bauen wollen ?
Ich musste es, weil ich kein Geld übrig hatte für ein teures Grundstück.
Und daß ich nicht weiß, ob ich die Schulden jemals zurückzahlen kann, wird in der Rechnung auch nicht berücksichtigt ?
Das ich jahrzehntelang Überstunden gemacht habe, damit ich überhaupt so weit gekommen bin wo ich heute bin ?
Wie gesagt, Vorurteile sind ein ernsthaftes Problem.
Ich kann nur jedem der Leute die so denken, etwas Kontemplation empfehlen.