Zur Spitfire kann ich naturgemäss nicht sagen, wie sie real reagiert...
Theoretisch sollte bei *dem* starken Triebwerk bei plötzlichem Gasgeben Torque deutlich merkbar sein. Der Effekt ist aber bei gängigen GA-Fliegern (z.B. Cessnas usw mit 180 PS) nur wenig ausgeprägt.
Der P-Effekt tritt bei allen Einmot-Props nur bei deutlich positiven Winkeln der Schubachse gegenüber der Prop-Anströmung auf (also - grob gesagt - bei grösseren Anstellwinkeln im Steigflug).
Eine dritte Wirkung hat der Kreiseleffekt: Er tritt auf, wenn die Längsachse nach unten wandert, dann geht die Nase nach links (und umgekehrt). Aber auch dieser Effekt ist nur bei wirklich grossen und schnell drehenden Massen relevant.
Bei allen kleinen Maschinen ist der "Slipstream" die wesentliche Komponente, also die Drehkomponente des Propellerwindes, die an Heck und Seitenruder wirkt. Die tritt sogar beim UL ganz deutlich auf, beim Startlauf, aber auch besonders, wenn zum Durchstarten (noch nicht aufgesetzt) zügig Gas gegeben wird - dann zieht's heftig nach links (bei im Uhrzeigersinn drehendem Prop, vom Cockpit aus gesehen). Man muss darauf vorbereitet sein, sonst geht's schnell in die Rabatten...
Im FS liegt's sehr (ausschliesslich) an der Programmierung der Flugdynamik, ob die Effekte eine Rolle spielen. Da gibt's solche und solche...
Auch im richtigen Leben setzt man konstruktive Massnahmen ein, um die Effekte ein wenig zu reduzieren, z.B. kann man das Triebwerk "schief" (canted) einbauen, sodass es etwas in Gegenrichtung zieht, oder passende "Bügelkanten" (kleine, feste Trimmflächen) usw. Vollständig (über den gesamten Geschwindigkeitsbereich) bekommt man die Effekte nicht weg. Aber man hat ja Ruder (und Trimmungen), um dagegen zu halten. Man muss nur darauf vorbereitet sein.
Viele Grüsse
Peter