Zitat:
Original geschrieben von VFR-Flieger Tobi
Hallo zusammen,
also im muss ganz ehrlich sagen: Warum zum Teufel wird mir als zukünftiger Kunde schon etliche Monate vor einem endgültigen Projektende und damit verbundenem Release ein unfertiger Status vor die Nase gehalten? Ist doch klar, dass ich so zurückgeschreckt werde.
Ich als angehender Kaufmann lege mich mal weit aus dem Fenster: Wenn unsere Firma ihrem Kundenkreis schon etwa ein halbes Jahr vor der Erscheinung einer neuen Produktpalette glasklare Fakten mitteilt und Einblicke gewährt, ist damit immer ein großer Akt verbunden.
Also warum nicht einfach abwarten und den endgültigen Status Quo bewerten und im besten Falle genießen?
Ich habe Geduld und kann gerne warten. Durch die wirklich frühen Previews entsteht meist eh Ärger und Frustration. Und wenn ich als Kaufmann meinen Kunden einen Rohling vorstelle, der noch gar nicht geschliffen ist... mensch Leute! Ist doch klar, dass er den Rohling bewerten wird.
Also wegen mir kann man diese Previewpolitik gerne ablegen. Meine - wohl einzigartige - Meinung, ich kann warten.
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Moin Tobi,
das kann man so oder so sehen. Durch das frühzeitige Veröffentlichen von Previewbildern sichert man sich eine große Menge Publicity. Diese führt zu hoher Mundpropaganda - vorausgesetzt, die Screens überzeugen. Denn diese Mundpropaganda (Word of Mouth) kann natürlich auch vernichtend ausfallen. Man denke an das berüchtigte Beispiel "Stille Post". Deswegen ist es für die Designer eine Gratwanderung: Sind die Bilder bereits in diesem Stadium genial (wie damals St.Maarten von Flytampa), dann steigert sich der Hype im Vorfeld des Release ins Unermessliche. Sind die Bilder unvorteilhaft, setzt man sich zwar in Szene, doch dies fördert nicht zwangsläufig den Verkauf.
Welcher Effekt überwiegt, ist eine Frage für die Wissenschaft. Studienbedingt beschäftige ich mich mit diesem Thema (im Rahmen für Kinofilme und Fernsehen) und es ist am Beispiel von Büchern gezeigt worden, dass auch negative Publicity verkaufsfördernd sein kann. Nach dem Motto: Hauptsache das Buch ist im Gerede der Leute. Ich denke, dieser Effekt ließe sich auch auf Simwings' Heathrow übertragen. Gerade, wenn die Designer dort wissen, dass es designtechnisch kein Flytampe-Überholer wird, ist diese Strategie clever.
Jens