Hallo Wickerl,
den Umweg über den Invertzucker kannst Du Dir getrost sparen.
Jede Flüssigkeit, die einmal Speiseeis werden soll, wird beim Frieren kristallisieren und damit so cremig wie ein Eiswürferl. Mit der Menge der Beigaben (Zucker, Milch, Obst, von mir aus auch Invertzucker) kannst Du nur die Dichte und damit den Gefrierpunkt der Flüssigkeit verändern.
Wenn man allerdings die Flüssigkeit (wie das Eismaschinen tun) während des Gefriervorgangs ständig bewegt und dadurch wie beim Schlagobers-Schlagen Luft einschlägt, kann man cremiges Eis erhalten. Bei gewerblichen Eismaschinen rechnet man mit 25-30% Volumengewinn durch die eingeschlossene Luft. Geräte für den Haushalt werden das vermutlich nicht schaffen, genügen aber wahrscheinlich für den schnellen Genuss.
Wenn Du keine Eismaschine hast, kannst Du, wie Pong es angedeutet hat, ein Parfait herstellen. Die Zutaten werden vor dem Frieren aufgeschlagen und in einer beliebigen Form gut durchgefroren (ca. 4-6 Stunden). Die Herstellung eines Parfaits ist, je nach Rezept, allerdings etwas schwieriger als die Herstellung eines Eises mit einer Eismaschine, bei dem in der Regel nur die Zutaten püriert werden müssen.
Rezepte für die Eismaschine: 500 g Früchte, 500 g Wasser, 300 g Zucker, Zitronensaft, oder 500 g Joghurt, 150 g Zucker, 100 g Beeren, Zitronensaft
Rezept für Parfait: 500 g Schlagobers, 150 g Zucker, 1 Ei, 3 Dotter werden pasteurisiert (80°C für 1 Minute) und anschließend kalt gestellt. Am nächsten Tag 200 g Obst mit 100 g Zucker und Zitronensaft mixen, die Masse wie Schlagobers aufschlagen, das Obstpüree unterheben, in eine Form streichen und frieren.
Ein gutes Buch zum Thema Eis (und für mich das Beste zum Thema Mehlspeisen!) ist „Wiener Süßspeisen“ vom Trauner-Verlag.
Ganz persönlich denke ich, dass ein Hardwareproblem (die fehlende Eismaschine!) nicht durch Software (im wahrsten Sinne des Wortes!) gelöst werden kann. Wenn Du es aber mit Invertzucker probieren willst, könntest Du in einer Apotheke nachfragen oder Du findest eine Konditorei, die noch selbst Fondant (eine Zuckerglasur, z. B. für Punschkrapferl) kocht. Dazu braucht man eine ähnliche Substanz, genannt Glucosesirup.
Für welches Verfahren Du Dich auch entscheidest, ich wünsche Dir ein gutes Gelingen und vielleicht erzählst Du uns, wie es geworden ist
christian.i
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