Zitat:
Original geschrieben von str1ker
Welcher Sport?
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Kein Schach oder Laubsägearbeiten, wenn Du danach argumentieren möchtest, für schnelle Sportarten braucht man 10fps.

Ich bin hauptsächlich im Actionsport unterwegs, weder für FMX noch für Downhill oder Wakeboard braucht man viele fps. Erstens weil es schlampigstes Fotografieren fördert, zweitens hast Du einen Redaktionsschluss bei den Zeitungen und nach einigen Events hatten wir eine knappe halbe Stunde gehabt, um Fotos zu sichten und mailen. Wenn Du 4 Stunden lang Maschinengewehrfotografie praktizierst, hast Du dann ein Problem, die Datenmenge in einer 1/2 Stunde umzusetzen.
Es gibt einen ganz tollen Bildband über die Olympischen Spiele 1972. Der Argumentation nach, dass AF und fps es ausmachen, dürfte es die göttlich guten Fotos in dem Band gar nicht geben. Da gab es nicht mal AF. Die Fotos in dem Bildband würden heute noch in jeder Zeitschrift ganzzeitig abgedruckt werden.
Der Hauptgrund der hohen fps ist es eben nicht, etwas zu "erwischen". Wer das mit einer 1fps Kamera nicht schafft, sollte sich überlegen, ob er als Sportfotograf nicht etwas falsch ist. Der Hauptgrund ist, dass ich von einem Motiv (zB Läufer mit ausgestrecktem Bein über einer Hürde) möglichst viele Fotos mache. Mit 3fps schaffe ich 1 Foto in genau der richtigen Haltung, mit 10fps vielleicht sogar 3. Die Bildagentur hat also 3 Fotos des im Prinzip gleichen Motives, die sie getrennt voneinander verkaufen kann. Kauft eine Zeitschrift das Exklusivrecht für das Foto um viel Kohle, kannst Du noch ein zweites, 1/10s später aufgenommenes an eine andere verkaufen. Da ich auftragsbezogen Fotografiere, brauche ich das nicht. In der oberen Liga der Sportfotografie, werden Actionfotos teilweise noch mit MF Kameras gemacht. Eben weil dort der Zwang des hohen Outputs auch nicht vorhanden ist.
Und Deine Erfahrungen in Sachen Presse-/Sportfotografie stammen woher?