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Alt 04.11.2006, 13:45   #6
sergio
Inventar
 
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Ich hab gesagt, es wäre möglich. Ich weiß aber nicht, ob es so war. I

Laut FAR muss ein Flugzeug so ausgelegt sein, dass es nach rechts rollt, wenn das Seitenruder nach rechts ausgeschalben wird und dasselbe natürlich nach links. Das wird verlangt, damit die Gefahr gebannt wird, dass die Piloten mit gekreuzter Steuerung fliegen (Seitendruder rechts, Querruder links).

Die Rollmomente vom Seitenruder hängen von vielen Faktoren, aber hauptsächlich von der Geometrie des Flugzeugs und der Austarierung der Steuerflächen.
Wenn das Seitenruder ausschlägt, giert das Flugzeug. Die Flügelspitze auf der Aussenseite schiebt sich dadurch nach vorne und fliegt ein wenig schneller als die Innenspitze. So entsteht am Außenflügel etwas mehr auftrieb und die Fläche geht nach oben. Mit dem Resultat, dass das Flugzeug in die Richtung des Seitenruders rollt. So will die FAA.
Aber das Seitenruder verursacht nicht nur ein Giermoment, sondern auch ein Rollmoment in die entgegengesetzte Richtung, da es meist über die Längsachse liegt. Das hatten schon die Gebrüder Wright entdeckt und ist auch der Grund, warum die ersten Flugmaschine Seitenruder hatten, die auch tief nach unten gingen. Wenn das Seitenruder mittig um die Längsachse liegt, gibt es auch keinen entgegengesetzten Rollmoment durch das Seitenruder.
Welches Moment dann überwiegt, ist eine Frage der Geometrie.

Ein interessantes Beispiel ist die SR-71. Die Version A benahm sich so, wie die FAA erwartet, die B version hingegen nicht. Die kleine Erhebung des hinteren Cockpits und zwei kleine Stabilisierungsflossen unter dem Bauch reichten aus, um das Verhalten komplett umzukehren. Das steht im originalen Flughandbuch der SR-71.
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