Was viele nicht sehen...
Hallo liebe community, verstörte Eltern, WoW-Spieler, Betroffene und Süchtige !
Ich verfolge nun schon seit ein paar Tagen die Diskussion hier, die dank eines NICHT-objektiven HELP-TV Berichts wieder an Zündstoff gewonnen hat.
Ich komme nicht drumherum und muss nun einmal meine persönliche Meinung, sowohl als Betroffener (ich spiele WoW) als auch als Vertreter der WoW-Spieler im Allgemeinen , hier kundzutun.
Kurz zu meiner Person:
Ich bin 25 Jahre, lebe in Österreich und habe im Feb. Mein Diplomstudium für „Telekommunikation & Medien“ erfolgreich abgeschlossen.
WoW habe ich mir am 1.Tag, als erschienen ist, zusammen mit einem Freund, gekauft.
Ich selbst habe verschiedenste Stationen während meiner WoW-Phase durchlaufen.
Zu Beginn war ich völlig begeistert von der virtuellen welt, den Möglichkeiten und der Vielfalt die einem dieses Spiel offenbart. Ganz ohne Zweifel habe ich das Spiel anfangs übermäßig viel gespielt, oft auch 8 std. non-stop. Zurückzuführen ist das auf die Begeisterung und natürlich auf den Ehrgeiz, der ohne Zweifel eine Begleiterscheinung des Spiels ist.
Natürlich möchte man besser sein als die anderen, seinen Charakter möglichst schnell auf lvl60 bringen, gut ausrüsten, und in eine anerkannte Gilde kommen, um erfolgreich die wirklich großen Encounter (=Schlachtzugsendgegner) im Spiel zu erleben.
Alles schön und gut, zu dieser Zeit würde ich mich selbst als suchtgefährdet bezeichnen, obwohl es nie dermaßen ausartete dass ich Menschen belogen habe um WoW zu spielen, meine Hygiene vernachlässigt habe, oder sonstige Anzeichen erkennen hätte lassen die man zu den Symptomen einer Online-Sucht zählt.
Zirka 6 Monate habe ich das Spiel gespielt, habe nebenbei jedoch mein FH Studium erfolgreich beendet und meine Diplomarbeit geschrieben. Nach 6 Monaten, wie aus heiterem Himmel, einfach so habe ich nach und nach die Lust an dem Spiel einfach verloren und schlussendlich damit aufgehört, meinen Account auf Eis gelegt und das Spiel deinstalliert.
Meinen Charakter habe ich dennoch nicht gelöscht, wer weiß, vielleicht kehrt man ja einmal zurück in die „World of Warcraft“.
Und so ist es auch geschehen, nach 5 Monaten (im August diesen Jahres) hat mich einfach wieder die Lust gepackt WoW erneut auszuprobieren. Eine Menge an Inhalten ist seit meinem Aufhören hinzugekommen. Ja sogar soviel das ich all die vielen Änderungen, Neuerungen gar nicht alle auf einmal verarbeiten konnte. Neue Schlachtzugs-Dungeons, neue Talente, alles traf mich wie ein Komet und ich hatte Mühe all den neuen Content auf einmal zu verarbeiten.
Manchmal frage ich mich wie es Neueinsteigern gelingt diese Masse an neuem Content, der ja regelmäßig mit Content-Patches nachgereicht wird, zu verarbeiten. Aber egal – zurück zum Thema.
Im Gegensatz zu früheren Zeiten spielte ich WoW nur noch gelegentlich, nicht mehr so viel wie früher, manchmal 5 std. am Tag, manchmal gar nicht, manchmal nur eine Stunde. Ein Grund dafür war auch meine Motivation und mein Ziel: Ich bin nämlich aufgrund der PvP-Komponente zu WoW zurückgekehrt, die sich nach all der Zeit immens verbessert hatte.
Diese „PvP-Komponente“ (=Spieler gegen Spieler) ist das, was mich motivierte. Der Thrill gegen andere menschliche Spieler anzutreten, besser zu sein als die anderen, mich messen zu können wie zum Beispiel im Sport.
Ich schweife vom Thema ab, ich weiß. Aber das musste gesagt werden.
Zurück zum aktuellen Geschehen:
Vor ein paar Tagen dann bin ich auf den helpTV-Beitrag gestoßen. Das witzige daran ist jedoch wie es dazu kam. Das „Wie“ ist zugleich der Grund warum ich – im Gegensatz zu den meisten anderen hier – den helptTV-Beitrag völlig misslungen, subjektiv, einseitig und schlicht und ergreifend als „Panik-Mache“ ansehe.
Es geschah folgendermaßen:
Ich war zu Besuch bei meinen Eltern. Irgendwie hatten sie aufgeschnappt das ich WoW spiele und sprachen mich darauf an.
„Wie heißt dieses Computerspiel das du da spielst ?“ wurde ich gefragt.
„World of Warcraft.“ antwortete ich.
Schon bei der Antwort war mir unwohl, weil ich wusste, das für meine Mutter der Computer im Allgemeinen Feindbild Nummer 1 ist. Es ist einfach etwas das viele Eltern nicht verstehen wollen, nicht verstehen können. Wie man stundenlang vor einem PC sitzen kann und (so wie meine Mutter es immer zu sagen pflegte) – „Manderl erschießen tut.“
Fortsetzung folgt...
____________________________________
Persisches Sprichwort:
\"Ich weinte weil ich keine Schuhe hatte, bis ich einen sah, der keine Beine hatte.\"
|