Moin,
wie schon geschrieben wäre die vollkommene Beantwortung dieser Fragen weitaus komplexer als sie auf den ersten Blick erscheinen.
Aber mal kurz und schmerzlos:
Zitat:
Original geschrieben von Günni
Hallo Flusi-Freunde,
ist es in heutiger Zeit eigentlich noch realistisch von VOR zu VOR zu navigieren?
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Natürlich, wobei wir hier bereits die ersten Einschränkungen haben, denn es ist gar nicht nötig von einem VOR zum anderen zu fliegen. Wie schon geschrieben wurde, ist die Kreuzpeilung ein hervorragendes Mittel zur Positionsbestimmung.
Zitat:
Ohne FMC ist es doch wohl kaum möglich, den Luftstraßen über die jeweiligen Intersections zu folgen, da man diese doch nicht anpeilen kann.
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Muss man auch gar nicht (anpeilen).
Man muss nur wissen, wo sie sind.
Positionsbestimmung, s.o.
Zitat:
Was machen denn Piloten einer Kingair 350 oder auch die Privatflieger, die "nur" über die Standardinstrumente verfügen?
Peilen die noch von VOR zu VOR und durchkreuzen damit alle Airways?
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Wie gesagt, es ist gar nicht mal so üblich, von VOR zu VOR zu fliegen.
Das ist zwar schön einfach, aber durchaus nicht die Regel.
Der Begriff "Standardinstrumente" ist hier btw. schwammig.
Es gibt eine Mindestausrüstung für Flüge unter bestimmten Bedingungen (s.u.)Ist die nicht gegeben, darf der Flug nicht nach den Regeln durchgeführt werden.
Dazu sei noch angemerkt dass, wenn wir von Airways sprechen, der Schluss naheliegt, dass es hier um IFR-Flüge geht, denn:
Zitat:
Falls ja: gilt bei denen auch die Halbkreisregel oder fliegen die auf ganz anderen Flächen?
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Natürlich gilt diese Regel.
Die ist ja u.a. dazu da, um IFR und VFR-Flüge zu trennen, IFR fliegt die vollen Tausender und dann Richtungsabhängig die Geraden oder Ungeraden und VFR fliegt die Tausender +500 und entsprechend ebenfalls die richtungsabängigen Geraden oder Ungeraden.
Somit kann schon mal nichts gekreuzt werden.
Dann wäre da bei IFR Flügen immer auch noch anzumerken, dass diese kontrolliert werden, da haben immer auch die Lotsen ein Wörtchen mitzureden und geben ggf. Kurse vor.
Es ist also auch wichtig, zwischen VFR und IFR-Flügen zu unterscheiden (und ggf. wie ebenfalls bereits angemerkt, auch Special VFR und CVFR, wobei S-VFR widerum nur für Kontrollzonen gilt)
Kommen wir nun zu der Frage, ob überhaupt ein GPS oder ein FMC an Bord sein
muss und was denn nun die "Standardausrüstung" ist.
Denn nur dann würde das Ganze auch Sinn machen.
Welche Mindestausrüstung für welche Flüge vorgeschrieben ist, regeln die LuftBO und die Durchführungsverordnungen über die Flugsicherungsausrüstungen.
Siehe auch hier und natürlich auch die jeweiligen Bauvorschriften.
In keiner ist z.B. zu finden, dass ein GPS zur Pflichtausrüstung gehört (jedenfalls nicht das ich wüsste

).
Demnach muss es auch möglich sein, nur mit Hilfe der vorgeschriebenen Mindestausrüstung legal zu fliegen und zu navigieren.
Ob Waypoints über RNAV (B oder P ) angeflogen werden müssen oder nicht und ob ein Flugzeug entsprechend damit ausgerüstet sein muss ist widerum eine Frage des Luftraumes.
Führt der Flug durch einen Luftraum, in dem RMNAV gefordert ist, muss das Flugzeug auch damit ausgerüstet sein. Hat es nur die Mindestausrüstung, wird hübsch ein Bogen drumherum gemacht.
Die kurze Antwort lautet also:
Ja, es kann und darf durchaus rein nach VOR und ADF geflogen werden.
Ein FMC erleichtert den Flug zwar, ist aber nicht vorgeschrieben, gleiches gilt für das GPS.
Hope that helps.
Viele Grüße
Marcus
BZW: Der Luftraum E ist ebenfalls kontrollierter Luftraum und auch Privatpiloten mit kleinen Maschinen müssen nicht im unkontrollierten Luftraum verbleiben.
Das ist keine Frage der Größe, sondern eine Frage der Ausrüstung des LFZ und der Berechtigung des Piloten.
Wenn ich IFR mit einer IFR-equipten PA28 fliege, habe ich mich gefälligst auch im kontrollierten Luftraum aufzuhalten, dazu gehören C genauso wie E.