@alle: Ja gerne, wenn ich ihn nicht schon hätte, wäre ich ja auch neugierig nach Informationen.
Ich denke, ob man enttäuscht oder begeistert ist, hängt auch entscheidend davon ab, was man
erwartet hat.
Ich habe mich mit FPS-Tuning nur nebenbei beschäftigt, ich wollte auch "einfach fliegen". Dabei sind die neuen Abenteuer wirklich nicht schlecht - prinzipiell.
Beispiel
Schweiz: Das erste, was ich mir anschauen wollte, war eine einigermaßen vertraute Gegend in einem einfachen Flugzeug - also Schweiz mit C172. Der Copilot (den man leider immer noch nicht sieht) sabbelt auch sinnvolle Anweisungen und sagt beispielsweise, daß das Ziel gleich hinter dem nächsten Grat liegt. Ich schaue mal rechts und links, probiere ein wenig Pitch und Power, funktionieren alle Knöpfe an den Joysticks wie sie sollen... ? Habe ich nicht das Gas auf den Throttle gelegt? Gemischeinstellung vergessen? Hallo?!

"Was haben Sie denn mit dem Motor gemacht?" fragt die Stimme aus dem Off. Der Motor fällt ganz aus. Auweia, das kann ja heiter werden, ich wollte doch nur ein wenig Sightseeing machen! Da habe ich nun gar keinen Bock drauf. He! Das stand auch nirgendwo in der Beschreibung des Abenteuers!

Die Stimme sagt, daß ich entweder versuchen kann, über die nächste Kuppe zu gleiten oder umkehren, sie "glaubt", daß da ein Flugplatz war. Bange Sekunden vergehen, ich zücke mit SHIFT-3 das kleine Garmin und versuche, schnell zu sehen, wo ich überhaupt bin, ich habe im wahrsten Sinne keinen Plan - das würde ich real nie machen. Aber trotzdem: Der Ehrgeiz war geweckt, als mir die Stimme sagt, daß sie "glaubt", daß die 172 bei 65 Knoten am besten gleitet (stimmt). Ich bin ehrlich, ich habe die Pause benutzt, um zu sehen, wo ich bin - aber keine Außensicht. Eins war gleich klar: Umkehrkurve!, denn ich habe keine Ahnung, wie weit hinter dem Kamm der nächste Platz ist. Als ich zum Schluß sogar noch ordentlich Höhe abbauen muß, (da das Abenteuer offenbar nicht zu schwer sein wollte) und ich sicher aufsetze, bin ich doch ein wenig erleichtert - und froh, die Herausforderung angenommen zu haben.
Beispiel
Innsbruck: Es gibt einen Anflug auf LOWI, wo man ca. 3 Minuten vor Kühtai in der Luft mit einer Beech Baron anfängt. Es ist Winter, die Wolken türmen sich bis FL120, Schnee fällt, man hat ein G1000 vor sich, die FPS liegen bei 8. (Das war vorgestern, zu ehrgeizige "Regler rechts"...)
Der Copilot macht sinnvolle Ansagen, wann man welches Heading oder welche Höhe einzuhalten hat und ersetzt einem fast die Karte, wenn man belastbar ist. Ziemlich genau so streßresistent muß man real auch sein, abgesehen davon, daß man IFR
immer eine Karte hat. Wenn man sich nicht mehr sicher ist, kann man die Pause benutzen und seine bisherigen Anweisungen (und nur die) auf dem Kniebrett nachlesen, das allerdings nicht mehr mit F10 aufploppt, ich hab's per Menü aufgerufen. Allerdings macht der Copilot in der deutschen Version einen grottenschlechten Funk, mit dem er nie ein BZF erlangt hätte. (Ein AZF sowieso nicht, weil man IFR in D und A immer auf Englisch sabbelt.) Man merkt leider, daß sich die deutsche Phraseologie nicht in Richtung Realisums geändert hat und immer noch eine wörtliche Direktübersetzung darstellt, das zerstörte die ansonsten sehr gute Atmosphäre mit den sonstigen gesprochenen Ratschlägen. Das Ende vom Lied: In bockigem IMC bei ruckeligen FPS den Kühtai-Anflug per Hand zu fliegen war anstrengend, leider habe ich die Verfahrenskurve beim Circling Approach versemmelt (meine Drehrate war langsamer als bei der Standard-Kurve), so daß ich durchgefallen bin.

Beim zweiten Mal habe ich die Grafik etwas reduziert und bin gelandet - wenn auch etwas kreativ, aber so, daß ich "bestanden" habe.
Die Anzeige des G1000 wird offenbar immer mit Kantenglättung dargestellt, egal, ob man FSAA aktiviert hat oder nicht. Es wird in verschiedenen Fliegern angeboten, u. a. C172 und Baron. (Gibts alle auch klassisch instrumentiert.) Den Anflug auf LOWI muß ich jedenfalls unbedingt nochmal machen, wenn ich mit dem Grafik-Tuning ein wenig weiter gediehen bin und alle meine Knöpfe programmiert sind.
Beipiel
Sydney: Über Sydney muß man mit einem Learjet 45 grüne, im Himmel schwebende Kringel in 5 Minuten durchfliegen und danach landen, was ziemlich anspruchsvoll ist. Für einen "Pokal" im virtuellen Pilotenschrank (kein Witz, den gibt es neu) genügt es auch,
einen zu durchfliegen und zu landen. Aber ich habe ja Ehrgeiz... Tja, und dann brach der Jet bei +4.5G.

Immer wieder.

Neenee, Ihr braucht gar nicht ins Realismus-Menü zu gehen und den Haken bei "Überlastung" zu entfernen, der ist nämlich aktiviert und bei diesem Abenteuer
nicht deaktivierbar! Da muß man schon durch, im wahrsten Sinne.

Ich habe jedenfalls über 1.5 Stunden gebraucht (2? Weiß ich nicht mehr...), bis ich wirklich alle 9 Kringel in 5 Minuten erwischt und den Flieger ganz gelassen habe.

Nette Idee und offenbar motivierend genug für einige Zeit.
So, das soll erstmal wieder genügen, ich wollte Euch auch ein paar andere Eindrücke vom deutschen FSX Pro geben als nur über FPS und Eyecandy. Bislang bin ich immer nur mit dem 3D-Cockpit geflogen, das 2D-Cockpit hatte in Innsbruck keine besondere FPS-Verbesserung gebracht, dafür aber schlechtere Sicht. Natürlich ist das G1000 im 2D-Panel noch besser lesbar, aber bei mir konnte ich das Wichtigste auch im 3D-Panel lesen (bei 1280x960 und FSAA + AF).
Grüße, Betto
Nachtrag: Ich habe bislang keine Möglichkeit gefunden, den Funk auf Englisch umzustellen, aber noch nicht intensiv danach gesucht.