In der Regel liefern die Sensoren nur eine Helligkeitsinformation für
eine Farbe pro Pixel, nicht für alle drei. Daher wird die Helligkeitsinformation zwar direkt vom Sensorpunkt für diesen Bildpunkt übernommen, die Farbinformation aber aus den umliegenden Sensorpunkten interpoliert. Ein 4-Megapixel-Sensor hat also eigentlich 1 Million rotempfindliche Sensoren, 1 Million rote und 2 Millionen blaue - sind in Summe 4 Millionen Helligkeitswerte und ebensoviele geschickt geschummelte Farbwerte.
Das wirkt sich kaum negativ auf die Bildqualität aus, da das menschliche Auge zwar ausgezeichnet Helligkeiten unterscheiden kann, Farben aber nicht so gut. Zur Anfangszeit der Digitalkameras hatten die Sensoren allerdings häufig mit farbigen Moirés an sehr feinen Strukturen zu kämpfen, inzwischen ist die Technik ausgefeilter.
Die Charakteristik der Farbfilter, die vor den Sensorpunkten liegen, in RGB-Farbwerte umzurechnen, bleibt eine Sache für sich. Und letztlich wollen die Hersteller Kameras
verkaufen, und die Kunden bevorzugen in der Amateurliga häufig nicht realistische, sondern knallige Farben und krachende Kontraste.

(Zur Zeit der Abzüge von Dia- und Negativ-Filmen wurden meine Bilder vom Labor zur Urlaubszeit gern bräunlich verunstaltet, offenbar, damit die Hautfarben "gesünder" aussehen.

)
@Joachim:
Ich dachte, der komische Name greller Farben kommt davon, daß Quitten qietschen, wenn man sie quer ausquetscht, weil die Frucht dann ihren quittsch-gelben Saft verteilt...
