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Alt 21.08.2006, 18:10   #4
colossus
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Oh man - bitte nicht labern, wenn man keinen Dunst hat

Tatsache ist: GTK+ ist ein GUI-Toolkit, und eigentlich nur das. Qt ist eine Art Framework fuer C++, das noch ganz andere Sachen kann und auch macht, als ein Graphikprimitiven irgendwohin zu pinseln. Die Trolltech-Seiten bieten dazu mehr Informationen.

KDE in Version 3 hat ein paar sehr sehr nette Konzepte unter der Haube, die es meiner Meinung nach GNOME mit Leichtigkeit ueberlegen machen. Da waere einerseits dcop (das in Version 4 durch das generischere dbus-System, im Rahmen einer Freedesktop-Initiative, ersetzt wird), mit dem man alle KDE-Applikationen von einer CLI aus "fernsteuern" kann. Das ist unter GNOME (via dbus) mehr Ausnahme als Regel.
Weiters waeren da noch KIOSlaves, die es jeder KDE-Applikation ermoeglicht, transparent auf z. B. ssh2(sftp)-Shares, ftp, http, gopher und dergleichen zuzugreifen, als waere das Share lokal verfuegbar.
Die Konfiguration von GNOME spielt sich in gconf ab, einem Buendel an sehr unubersichtlichen XML-Files, die ueber eine GUI einigermaszen sinnvoll zu verwalten sein sollen (das meinen zumindest die Entwickler anscheinend, ich bestreite das). Die KDE-Konfiguration ist wesentlich besser "human readable", im Stile der aus Windows-3.x-zeiten bekannten INI-Files, die gegen eine XML-aehnliche Sammlung von Regeln validiert werden. Sehr elegant.
KDE-Applikationen lassen sich mit Leichtigkeit ineinander verschachteln, sehr schoen demonstriert das zum Beispiel Kontact, das neben KMail (einem wirklich guten eMail-Client) zum Beispiel auch den Feedreader Akregator in eine Meta-Applikation mit Groupwarefunktion packt.

KDE ist also sehr wohl modular. Dieses "KDE ist wie Windows"-Gelaber ist absolut substanzlos und sollte sofort argwoehnisch machen, ob derjeniger, der den Schmarrn runterbetet, nicht einfach nur absolut keinen Schimmer hat, worum es geht.

Leider ist die KDEMyths-Seite grade nicht erreichbar, bis sich das wieder aendert, hier der Link zum Google-Cache: http://72.14.221.104/search?q=cache:...n&ct=clnk&cd=1

Ich persoenlich hab sehr lange einen GTK+-Desktop verwendet, allerdings GNOME gemieden. Als ich kuerzlich wieder einmal Ubuntu versucht hab, wurde mir schlagartig klar, dass das kein Fehler gewesen ist - ich halt's einfach nicht aus
KDE mit den Default Settings ist fast nutzbar - mit ein wenig Handanlegen wird es dann wirklich toll. Ich glaube fest an die technische Ueberlegenheit von KDE, und es liegt jetzt wohl an citizen428, mir das Gegenteil vor Augen zu fuehren
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