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Alt 15.02.2006, 11:56   #3
Stef_EDDH
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Für den Fall, daß man sich für einen AMD SingleCore-CPU entschieden hat, lohnt sich durchaus ein Blick auf die ursprünglich für den Servereinsatz gedachte Opteron-Serie. Die auf Socket939 gesockelten Opteron-Prozessoren geben derzeit im Preis deutlich nach und sind oftmals zum gleichen Preis zu haben wie die Prozessoren der Athlon64-Reihe mit gleicher Taktfrequenz. Großer Unterschied zwischen den beiden Serien ist der L2-Cache, der bei den Opteron-Prozessoren 1024kB beträgt und damit doppelt so groß ist wie beim kleinen Bruder Athlon64.
Vom Socket754 wird leider oftmals bereits abgeraten, ein Ratschlag, den ich so nicht teilen kann. Zwar ist der Socket754 ein Auslaufmodell, gleiches gilt aber zwischenzeitlich auch für den Socket939. Hier ist bereits im Sommer der Nachfolger samt neuer Prozessorfamilie zu erwarten.
Intels Socket775 scheint etwas langlebiger zu sein, allerdings ist auch hier demnächst wohl mit einer Ablösung zu rechnen. Wer sich also die Option erhalten will, in naher Zukunft weiter aufzurüsten, ist mit Intels 775 oder AMDs 939 besser bedient als mit einem Socket 754. Wer sein System länger nicht anrühren will, dem können solche Gedankenspiele weitgehend egal sein. Prozessoren mit Socket754 erlauben jedoch leider kein DualChannel-Betrieb des Arbeitsspeichers. Überlegen sollte man sich also, ob man fünfzig Euro mehr für bessere Performance im Flusi investieren will und kann.

Zum Mainboard läßt sich erstmal soviel sagen: Wer hier spart, spart am falschen Ende. Was nicht heißen muß, daß man das Geld zum Fenster rauswerfen muß. Aber für ein gutes Mainboard sollte man schon etwa 100,00 EUR einkalkulieren.
Die Auswahlmöglichkeiten sind gewaltig, trotz der festen Vorgabe des Sockels durch den Prozessor. Derzeit gibt es zwei verschiedene Anbindungsarten für die Grafikkarte, den AGP-Bus und PCI Express (PCIe). Da PCIe der Standard der näheren Zukunft sein wird (ich gehe da mal von 5-10 Jahren aus, bis PCIe durch ein neueres Verfahren ersetzt wird), sollte man ein Mainboard wählen, welches die Grafikkarte über einen PCIe 16x-Slot anbinden kann. Ob eine Investition in ein Mainboard lohnt, welches die Anbindung zweier Grafikkarten ermöglicht (SLI oder CrossFire), kann im Hinblick auf den Flusi noch nicht ernsthaft beantwortet werden. Der FS2004 jedenfalls unterstützt SLI nicht, so daß die Leistung der zweiten Grafikkarte bisher ungenutzt bleibt.
Der nächste Blick sollte auf die mögliche Ausstattung mit Arbeitsspeicher fallen. Je nach verwendetem Prozessor unterscheiden sich auch hier wieder Bauformen und Taktfrequenzen. Grundsätzlich besteht ein Unterschied zwischen DDR-RAM und DDR2-RAM. Hat man sich für einen AMD-Prozessor entschieden, steht einem bisher nur die Möglichkeit zum Einbau von DDR-RAM zur Verfügung. Erst mit der nächsten Prozessorgeneration, die noch in diesem Jahr erwartet wird, soll auch DDR2-RAM unterstützt werden.
Während Intel-Systeme noch einen herkömmlichen FrontSideBus (FSB) mit einer Taktfrequenz von 533, 800 oder 1066MHz besitzen, wird der Arbeitsspeicher bei den neueren Athlon64-Prozessoren extern über eine HyperTransport-Technologie angebunden. Es empfiehlt sich, bei aktuellen AMD-Systemen 400MHz-Speicherriegel zu nutzen, während die Taktfrequenz der Speicherriegel bei Intel-Systemen dem jeweiligen Prozessor angepaßt sein sollte, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Desweiteren werden Arbeitsspeicherriegel durch Latenzzeiten deklariert. Hier gilt, umso kleiner die Zahl, desto schneller das Antwortzeitverhalten. So ist also ein Riegel mit der Kennung CL2 oder CL2.5 denen mit der Kennzahl CL3 oder CL3.033 vorzuziehen. Da die meisten Systeme Mainboards heutzutage eine Technologie namens ?DualChannel? anbieten, sollte man jeweils zwei gleiche oder sogar besonders aufeinander abgestimmte Bausteine in die jeweils vorgesehenen Steckplätze (Slots) verbauen. Hierbei helfen in der Regel das Handbuch des Mainboards oder die farblichen Markierungen der Slots. Der Vorteil des DualChannel-Betriebes besteht in der parallelen Nutzbarkeit beider Riegel, während im SingleMode immer nur ein Baustein zeitgleich (so denn überhaupt mehrere verbaut sind) angesprochen wird. Probleme mit dem Arbeitsspeicher gibt es meist, wenn No-Name-Produkte verwendet werden oder Produkte unterschiedlicher Hersteller mit vielleicht noch unterschiedlicheren Merkmalen. Insbesondere sei hier auf die Bestückung der Platinen hingewiesen. Oft vertragen sich beidseitig bestückte Platinen nicht mit einseitig bestückten Bausteinen.
Wieviel Arbeitsspeicher benötigt man nun für den Flusi? Hier streiten sich die Fachleute ein wenig. In der Regel sollten 1 GB ausreichen, laufen weitere Anwendungen, kann auch mehr nicht unbedingt schaden. Höchstens dem Geldbeutel, denn jedes Megabyte Arbeitsspeicher kostet etwa einen Euro. Ein funktionierender DualChannel-Betrieb ist für den Flusi gewöhnlich einer eventuellen Aufrüstung des Arbeitsspeichers oberhalb eines Gigabytes vorzuziehen. Sonst kanns ruckeln...
Ebenfalls großen Einfluß auf die Geschwindigkeit der Datenzugriffe ? und damit einer flüssigen Simulation ? hat die Anbindung der Festplatte. SCSI-Festplatten sind in der Regel sehr schnell, aber auch sehr teuer. So kostet eine SCSI-Festplatte mit einer Kapazität von 73,4 GB und Zugriffszeiten von 4,5ms bei 10.000 U/min schon deutlich über 200,00 EUR. Moderne S-ATA2-Platten, deren maximale Datenübertragung bei 300 Mbit/s liegen kann sind deutlich günstiger. Hier kostet jedes Gigabyte etwa einen Euro, dafür muß man aber 8-9 Millisekunden warten, bis die Daten gelesen sind. Mir persönlich reicht das durchaus aus. S-ATA-Platten sind mittlerweile bis zu einer Kapazität von 400GB verfügbar.
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Gruß Steffen

IVAO: TXU113 / EDDH_TWR, manchmal auch D-ESTW und D-IOSC
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