Dann meldet sich halt auch noch mal der "irgendwer" mit dem Bandschleifer:
Mit dem Beispiel wollte ich nur illustrieren, und ich denke eigentlich recht nachvollziehbar, daß das Laufband wegen der Räder keine nennenswerte Kraft auf den Spielzeug-LKW überträgt.
Ach so, das Flugzeug wird "nicht festgehalten"? Das wäre mir neu. Das Flugzeug hält sich selbst ganz gewaltig fest - durch den Schub seiner Triebwerke nämlich. Doch deren Bezugssystem ist die umgebende Luft und nicht der Boden. Also sind die Bodenbewegungen irrelevant.
Noch ein Beispiel: Kugellager eines Fahrradrades. Dreht es einem vielleicht die Achse aus der Hand, wenn man ein sich schnell drehendes Laufrad in der Hand hat? Nein. Die innere Lagerschale des Lagers wird von der äußeren und den Kugeln genauso wenig mitgenommen, wie das Flugzeug vom Laufband, oder das Spielzeugauto vom Bandschleifer. Welch brachiale Kräfte einem rotierenden Fahrradrad dabei innewohnen, kann man dann allerdings sehr schnell erleben, wenn man die Achse kippt. Doch so lange ich das Rad in einer Ebene halte, merke ich an der Achse davon nichts.
Translatorische Kräfte treten an einem Rad, oder besser gesagt seiner Achse, erst auf, wenn die Kraftbalance gestört wird. Beim Flugzeug zum Beispiel durch Schneematsch auf der Bahn (vergleichbar mit dem angeführten Wasserflugzeug) - oder ganz prosaisch in der umgekehrten Richtung, wenn der Pilot auf die Bremse tritt.
Wie es mein Namensvetter schon gesagt hat: Bei abgestellten Triebwerken könnte man selbst eine 747 beinahe mühelos auf dem Laufband an Ort und Stelle halten. Vielleicht nicht gerade mit der bloßen Hand wegen des Losbrechmoments der Lager und Bremsen, aber ein relativ bescheidenes Seil dürfte schon ausreichen. Und welchen Einfluß sollte diese minimale Kraft auf den Startvorgang haben? Nahezu keinen...
Gruß Thomas
PS: Harri hat es noch mal für das System Flugzeug schön auf den Punkt gebracht.
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