Ich selbst habe damals in einem Lehrgang der eigentlich nichts mit PCs zu tun hat bei einem Lehrgangsteilnehmer erlebt was passiert wenn man Datensammler ist und eine über Windows verwaltete Auslagerungsdatei hat.
Klar damals war es schlimmer, da gab es nur 200MB große Festplatten.
Um dieses zu verhindern, sprach ich von Fixierung der Auslagerunsgdatei. Ich hätte mich anders ausdrücken sollen. Man legt sie auf eine feste Größe fest. Die Auslagerungsdatei reserviert sich dann dauerhaft Speicherplatz auf Festplatte. Dieser Speicherplatz kann niemals von anderen Prozessen beansprucht werden. Das bedeutet wenn man die Größe sinnvoll festlegt, dann wird man nie Probleme bekommen. Der PC läuft stabil, weiterhin kann die Auslagerungsdatei später (insofern der Speicherplatz vorher defragmentiert wurde) niemals durch andere Daten fragmentiert werden. Die Auslagerungsdatei bleibt konstant schnell.
Wie sollte man meiner Meinung nach vorgehen. Zunächst mal sollte man wissen wieviel echten RAM besitzt mein PC. Wieviel Speicher man insgesamt benötigt sollte man ruhig mal mit Tests (TaskManager) ermitteln. Ich denke bei heutigen Festplatten sollte es kein Problem sein auf insgesamt 2GB Speicher zu gehen. Bemerkt man bei Tests, das es doch mehr sein muss, sollte man natürlich höher gehen.
Nehmen wir mal an, ich habe festgestellt, dass ich nie über 2GB Speicherverbrauch gekommen bin. Da mein PC nur 512MB RAM hat, sollte meine Auslagerungsdatei mindestens 1536MB betragen, so kommen wir auf insgesamt 2GB Speicher (insofern wir der Meinung sind, dass wir 2GB benötigen).
Nach dem mein PC neu hochgefahren ist prüfe ich im Task Manager ob ich im Speicherverbrauch ein gutes Stück unter 512MB Speicherverbrauch liege. Denn ich möchte meine Auslagerunsgdatei zunächst komplett abschalten. Das ist aber nur gefahrlos möglich, wenn ich unter den 512MB meines echten RAM liege.
Das abschalten erreicht man über das Schaltfeld "keine Auslagerungsdatei" im gezeigten Fenster. Habe ich es gewählt muss Windows neu gestartet werden damit diese Änderung aktiv wird. Nach dem nächsten Neustart (es existiert keine Auslagerungsdatei mehr) führe ich unmittelbar eine Defragmentierung der Festplatte durch wo später mal die Auslagerungsdatei angelegt werden soll.
Das defragmentieren sorgt dafür das alle wild verstreuten Dateifragmente von Dateien schön hintereinanderliegend zusammengesetzt werden. Dadurch können Dateien später schneller gelesen werden. Aber nicht nur das, freier Festplattenspeicherplatz ist ebenfalls nicht mehr wild verstreut. Zukünftige neuen Daten können auch hintereinander in einem Stück abgelegt werden.
(Nebenanmerkung, bei identischer Fragmentierung können verschiedene Festplatten theoretisch unterschiedlich gebremst werden. Kommt halt auch auf die mechanische Eigenschaften einer Festplatte drauf an)
Unmittelbar nach der Defragmentierung (die Platte hat eine saubere Datenstruktur) gehe ich wieder ins Fenster für die Auslagerungsdatei wähle meine Laufwerksbuchstaben wo sie liegen soll.
Weiterhin wähle ich das Feld "Benutzerdefinierte Größe" und setze "Anfangsgröße" und "Maximale Größe" beide auf die 1536MB unseres Beispiels. Das bedeutet minimal ist die Auslagerungsdatei schon mal 1536 MB groß. Bei Neustart von Windows wird automatisch 1536MB (auf nicht fragmentierten Festplattenspeicherplatz) reserviert. Aufgrund der "Maximalen Größe" nie mehr als 1536MB.
Windows macht aber noch mehr. In dieser Einstellung wird nicht beim nächsten Neustart neu reserviert, sondern dieser Festplattenplatz ist generell blockiert/fixiert.
Das bedeutet er kann nie durch andere Aktionen fragmentiert werden. Man kann auch nie in die Gefahr kommen, dass man die Auslagerungsdatei durch Installation von Programmen oder ähnlich schrumpfen lässt.
Unter Windows98 kann man die nun fest angelegte für andere Daten blockierte Auslagerungsgdatei sogar im Windows Explorer sehen. Sie nennt sich dort WIN386.SWP
(SWP= swap Datei für Tausch, da ja in der Regel nicht benötigte RAM Daten auf Festplatte ausgelagert werden. Werden sie wieder benötigt werden sie zurückgetauscht)
Unter XP nennt sich die fixierte Auslagerungsdatei pagefile.sys.
Diese komplette Fixierung hat allerdings wie gesagt einen Nachteil. Benötigt man für unser Beispiel über 2GB Speicher, dann haben wir den natürlich nicht zur Verfügung. Es würde dann zu einem langsamen PC oder zum Absturz kommen.
Sollte es also irgendwann mal zu einem Problem kommen, welches ein zweites mal auftaucht, sollte man mal mit dem TaskManager den Speicherverbrauch ermitteln. Bleibt er unter 2GB?
So könnte z.B eine falsch installierte Landclasscenery mit leerem Texturordner diese Speicherproblematik verursachen.
Um dieses zu vermeiden, könnte man alternativ eine niedrigere "Anfangsgröße" als "Maximale Größe" setzen. Z.B "Anfangsgröße" unsere 1536MB (dieser Bereich liegt dann unangetastet wie zuvor fest), weiterhin "Maximale Größe" 2048MB. Das bedeutet zusätzlich kann sich Windows variabel weitere 512MB zum Auslagern besorgen insofern auf Festplatte vorhanden. Dieser Bereich kann allerdings wieder fragmentiert oder bei Installation von Programmen ev. nicht mehr vorhanden sein.
Was man nun wirklich einstellt, hängt vom vorhandenen RAM und dem tatsächlichen Speicherverbrauch ab den man benötigt.
Wie gesagt bei meinem Desktop mit 2GB RAM habe ich die Auslagerungsdatei schon seit Monaten ganz deaktiviert. So kann Windows erst garnicht in Verlegenheit kommen Daten des FS die gerade nicht benötigt werden auszulagern.
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