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Alt 01.06.2005, 21:21   #10
Marc
Inventar
 
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Hi Leute, die Sache ist einfach verwirrend, und bitte greift euch nicht persönlich an.

Brennweite und Sensorgröße haben in der Tat eigentlich nichts miteinander zu tun. Nur je kleiner der Sensor der Sensor ist, desto kleiner ist eben der Teil des in der Kamera projizierten Bildes, das der Sensor aufschnappt. Satan hat nun insoweit recht, als dass mit kleiner werdendem Sensor auch die Brennweite geringer werden müsste, um jeweils auf den gleichen Abbildungswinkel zu kommen.

Sehr richtig schreibt Satan, dass es hier eigentlich gar nicht um die Brennweite, sondern um den Bildwinkel geht.

Eben dann sind die Schlüssel, man müsse nur Brennweite mit Verlängerungsfaktor verrechnen, doch etwas überraschend.

Denn die Brennweite hat ja optisch gerade mehr Einfluss, als nur den Abbildungswinkel zu bestimmen: Insbesondere würde die Rechnung im Hinblick auf die Tiefenschärfe nicht stimmen.

Canon hat einen Verlängerungsfaktor von 1,6 im semiprofessionellen Bereich und 1,0 im Profi-Bereich. Nikon hat sich durchgehen auf 1,55 festgelegt.

Nun zu sagen, ein 20mm Objektiv hätte auf einer Nikon eine Brennweite von 31 mm (20 x 1,55) ist eben doch unvollständig. Denn das Objektiv hat weiterhin doch eine Brennweite von 20 mm, und insbesondere auch je nach Blende eine entsprechende Tiefenschärfe, nur der Abbildungswinkel entspricht dem eines 31 mm Objektivs.

Es ändert sich also nicht wirklich die Brennweite mit all den optischen Folgen. Sondern nur ein Teilaspekt, nämlich der Abbildungswinkel entspricht nun einer anderen (höheren) Brennweite.

Besser ist es übrigens im Englischen, den statt dem irreführenden Begriff „Verlängerungsfaktor“ gibt es dort den „Field Of View Crop“. Das ist physikalisch entscheidend besser. Verlängert wird eben nicht die Brennweite – stattdessen wird ein Bild gleicher Brennweite nur anders ausgeschnitten.
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