Beide haben recht, das Ergebnis ist dasselbe.
Es kommt nur darauf an, auf welche Weise ich die Startstreckenberechnung durchführe. Dafür gibt es schon mal zwei Möglichkeiten:
1. Von der (korrigierten) Runwaylänge ausgehend suche ich das maximal mögliche Gewicht. Dazu passt die von musicpete erwähnte Tabelle - sie gibt die „corrected Runway Lenght“ wieder.
2. Ich habe das Flugzeuggewicht und rechne aus, wieviel Startstrecke ich brauche.
Dazu passt die von Hans zitierte Tabelle - Sie gibt die „corrected Takeoff Distance“ wieder. Vom Gewicht ausgehend suche ich also die passende Runwaylänge.
Zu 1.
Um zuerst die tatsächlich zur Verfügung stehende Runwaylänge zu ermitteln, muss ich diese hinsichtlich Winden, Temperatur, Höhe und Luftdruck korrigieren. Im obigen Beispiel dient die Tabelle offenbar zur Korrektur bezüglich des Windes:
Eine bestimmte Startbahnlänge reduziert sich bei Rückenwind um einen bestimmtern Wert. Eine 1.500 m lange Runway bei 10 kts Rückenwind entspricht also einer nur 1.100 m langen Runway - sie verkürzt sich quasi um 400 m. Ich kann daher nicht so viel Gewicht mitnehmen. Ich sehe also in einer anderen Tabelle nach, wieviel Gewicht ich bei einer 1.100 m Runway mitnehmen darf.
Zu 2.
Wenn ich aber die erforderliche Startbahnlänge ausrechenen will, die für ein bestimmtes Gewicht geeignet ist, brauche ich Tabellen, die die Auswirkungen von Wind, Temperatur, Höhe und Luftdruck auf die Leistungen des Flugzeuges bzw. die Startstrecke (Takeoff Distance) beziehen. Daraus wird sich dann ergeben, dass bei 10 Kts Rückenwind die ATR 400 m mehr Startstrecke braucht als bei null Wind.
Im Ergebnis unterscheiden sich die Berechnungsweisen natürlich nicht (400 m). Nur die Betrachtungsweise ist eine andere.
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Schöne Grüße
Christoph
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