Doch doch, den Begriff gibt es...
Die sog. "barometrische Navigation" (auch unter dem Namen "Druckflächennavigation" bekannt) ist im Grunde dazu da, Höhenwinde auszunutzen. Dabei hat die Flugzeit vorrang vor der Strecke.
Das bedeutet:
Wenn ich z.B. einen Umweg von 50NM fliege, aber so den (Rücken-)Wind besser ausnutze und dadurch dann 15 Minuten eher als geplant am Zielflughafen ankommen kann, dann nehme ich den streckentechnischen Umweg gern in Kauf.
Sinn macht das natürlich in erster Linie nur bei Langstreckenflügen in bestimmten Höhen. Die Ausnutzung des Jetstreams bei Flügen entlang der ostasiatischen Küste und den anschließenden transpazifischen Routen ist z.B. ein praktisches Beispiel für die Anwendung der barometrischen Navigation.
Warum sich das lohnt?
Ganz einfach! So kann man z.B. Verspätungen zu einem Teil wieder gut machen! Mir selbst ist das auf einem Rückflug LEPA-EDDH von Mallorca nach Hamburg passiert, da haben wir dank günstiger Winde eine ganze Stunde gespart, bei einem Umweg von gerade mal 23,8 NM (hab den Captain gefragt). Durch die gesparte Stunde konnten wir dann dem Stau in Hamburg genüsslich vorwegfahren und so gut gelaunt wieder aus dem Urlaub zu Hause ankommen.
Daher auch der Name "Druckflächennavigation", da aus der Differenz zweier Luftdrücke der zwischen ihnen entstehende Wind resultiert, den man ja möglichst dann im Rücken haben will.

Früher hat man danach wirklich richtig navigiert und anhand der Luftdrücke sogar seinen Standort bestimmt. Heutzutage versteht man darunter allerdings das oben Erklärte, zumindest soweit ich informiert bin. Wenn ich falsch liegen solle, möge man mich gern korrigieren, ich lern gern dazu!
Ich hoffe ich konnt ein klein wenig Aufklärung geben...