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Alt 18.11.2004, 11:07   #12
alfora
Inventar
 
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Standard Partitionen

Um jetzt noch für vollständige Verwirrung zu sorgen, ein paar Gedanken zur Partitionierung von Festplatten.

Gerade unter Windows ist mir immer der Grund für eine Partitionierung abgegangen. Normalerweise wird ja immer die strikte Trennung zwischen Daten und Applikationen angeführt aber gerade die ist unter Windows mit den derzeitig auf dem Markt befindlichen Programmen kaum möglich.

Da stehen persönliche Daten im eigenen Profil-Verzeichnis, dann wieder im Programmverzeichnis, manche Programme installieren sich sogar außerhalb des Programmverzeichnisses und zu allem Überfluss gibt es auch die Registry, die IMHO ein vernünftiges Überspielen einer lauffähigen Installation auf einen anderen Rechner zu einem Spießrutenlauf macht oder gar unmöglich.

Versucht einmal ein simples Backup der eigenen Daten durchzuführen und dann auf einem zweiten Rechner zu verwenden. Das ist gar nicht so einfach. Mein "Favorit" im negativen Sinn ist hier Outlook oder Outlook Express. Dort stehen die Mails in versteckten Verzeichnissen mit obskuren Namen (Schlüssel je nach Account). Dort kann man nicht einfach dieses Verzeichnis auf einen anderen Rechner übertragen weil der Schlüssel nicht stimmt! Da müsste man die Mailbox zuerst exportieren und dann wieder importieren aber ein tägliches Backup geht nicht so einfach.

Festplatten haben außerdem die Angewohnheit, ihren freien Speicherplatz stetig zu vermindern.

Bei Partitionen geht das halt einfach schneller...

Noch ein Argument gegen Partitionen speziell beim FS9: Es hat IMHO absolut keinen Sinn, Windows, den FS9 und die Szenerien auf unterschiedliche Partitionen zu legen. Dadurch erhöht man nur mutwillig den Weg, den die Leseköpfe der Festplatte zurücklegen müssen. Manche Defragmentierungsprogramme (z.B. PerfectDisk) ordnen nämlich die Dateien nach ihrer Zugriffshäufigkeit um, um diese Wege zu minimieren. Partitionen sind aber physikalisch auf der Platte in getrennten Bereichen untergebracht und der Wechsel zwischen Bereichen ist meistens länger als zwischen Dateien innerhalb einer Partition.

Unter UNIX ist das weniger dramatisch weil dort Festplatten und Partitionen an beliebiger Stelle im Dateisystem "eingehängt" werden können. Geht dort auf der Platte der Platz aus, dann überspielt man einfach die Daten eines Verzeichnisses auf eine neue Platte und hängt sie mit dem gleichen Namen an die vorige Position ein. Damit wird Platz auf der ersten Platte frei und für das System ändert sich nichts.

Wie gesagt, ich wollte nur ein paar Gedanken loswerden und dabei hab ich mich noch nicht einmal über das System von Microsoft lustig gemacht.

Zuteilung von Laufwerksbuchstaben bei Partitionen die dann die Buchstaben anderer Laufwerke verschieben...

Oder mit welchen archaischen Methoden dort die Platten partitioniert werden müssen. Eine zweite Platte kann man zumindest in der Computerverwaltung (Systemsteuerung -> Verwaltung) partitionieren. Für die allererste Platte bei einem neuen System muss man auf textbasierte "Werkzeuge" umsteigen und außerdem mit den Begriffe "primäre" und "erweiterte" Partition jonglieren. Sorry, aber wie das einfacher geht zeigen die vielen Alternativprogramme (PartitionMagic wurde schon erwähnt) und de facto alle Linuxe und Mac OS. Unter Windows wird an einer sehr kritischen Stelle (Erstinstallation) vom Benutzer ein Wissen verlangt und in einer Benutzerschnittstelle verpackt, wo es mir alle Haare aufstellt.

Das alles bringt mich zu dem Schluss, unter Windows prinzipiell nur eine Partition zu verwenden und außerdem die Buchstaben von Wechseldatenträgern (CD, DVD) SOFORT nach weit hinten zu verschieben damit nicht später beim Einbau einer zweiten Platte die Programme streiken, weil sie ihre Buchstaben nicht mehr finden.

Einen Nachteil habe ich dadurch noch nicht ausmachen können. Die strikte Trennung von Daten und Programmen unter Windows ist IMHO illusorisch. Und für ein ordentliches Backup mit dem man im Fehlerfall auch etwas anfangen kann muss man sich unter Windows eh immer anstrengen.
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Alex

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