und es ist wie immer: die leute die sich nicht damit auskennen (wollen?) lästern darüber.
es mag EINE sache sein, ob man einen grundsätzlichen groll gegen microsoft hegt (die nebenbei mit ihren integrierten applikationen den enduser-computermarkt überhaupt erst wirklich geschaffen haben), aber eine andere sache ist es ob .net "gut" ist oder nicht.
eigentlich war's doch schon immer so dass die entwickler einer bestimmten programmiersprache über alle anderen programmiersprachen gelästert haben, die weniger maschinennahe sind. fragt einen leidenschaftlichen assembler-programmierer mal, was er von C++, delphi oder C hält... dabei ist es meiner meinung nach absoluter stumpfsinn sich nur auf genau eine programmiersprache zu fixieren. die wahl der programmiersprache für eine applikation ist auch ein wichtiger teil der entwicklung. ich kenne genug situationen, in denen ich visual basic oder ms access (!) verwenden würde. weil einfach alles gewisse vor- und nachteile hat. oder würdet ihr zb eine kleine musik-cd-datenbank mit C++ programmieren? oder mit mysql und CGI? mit delphi vielleicht grad noch... aber was für einer datenbank? DBASE? XML?
ich habe in meinem leben sicher schon huntert tausende zeilen C# programmiert, aber solche nicht nachvollziehbaren fehler wie in unserem "leitartikel" beschrieben hatte ich genau 2x. das war's wert. außerdem weiß ich mittlerweile zb dass man, wenn man probleme mit verschiedenen programmversionen bei interop-geschichten hat, das ganze dann eben mittels reflection löst. und bei interop auf die verschiedenen möglichen programmversionen einzugehen wird einem wohl keine programmiersprache der welt abnehmen.
natürlich stürzt das visual studio IDE ab und zu mal ab - dafür ist es immer noch wesentlich performanter als 90% aller java IDEs, und ich kann damit - wie hannes richtig gesagt hat - meine gesamte solution debuggen, bis hin zu dem javascript der im internet browser frontend meine knöpfchen OnMouseOver aktualisiert! dann zeichne ich mein icon, lass meine doku als xml generieren, setz' einen web installer drauf, und exportier das ganze ins visio (nicht weil ich's bräuchte, nur weil ich's per knopfdruck kann!).
ist schon klar dass manche entwickler einen absoluten ekel empfinden, wenn sie das visual studio, dieses symbol der abscheulichen microsoft-geld-maschinerie, auch nur hochstarten müssen. und wenn dann ein kleiner fehler kommt verwerfen sie das ganze sofort und sagen ihrem kunden dass es damit nicht machbar ist - delphi sei die lösung. andererseits aber hat sich in den letzten jahren zb rund um C# eine hübsche open source flora entwickelt. man kann - wenn man sich vorher ein wenig damit beschäftigt hat - unglaublich viel sehr schnell, qualitativ einwandfrei und strikt objektorientiert umsetzen (wenn man kann), und sowohl auf etliche mengen an existierendem source code als auch auf das geniale standard-framework zurückgreifen. ich persönlich habe meine wahl getroffen und sie nie bereut. und die performance war (für die anforderungen _meiner_ projekte, um die geht es für mich ja) immer 1A.
aber diese ganzen kontroversen sind wahrscheinlich schon gut so. ich mag kein delphi und kein java, andere mögen kein .net - so bleibt alles im gleichgewicht. und wenn man nebenbei M$ ein bisschen verteufeln kann dann ist das doch schön, oder?
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