Hallo Andragar,
du liest aber fleißig!
Ich würde die Zahlen nicht so fürchterlich auf die Goldwage legen. Die Tests geben grobe Rahmen und helfen zu verstehen, wo es hapern könnte. Mehr nicht. Wie ich erwähnt habe, ist es schwierig mit AFSD die Gleitzahl sehr genau zu überprüfen. Auch winzigkleine Änderungen des Höhenruders verursachen deutliche Schwankungen von L/D.
Bei realen Tests wird so verfahren. Man definiert zuerst einen Testbereich, z.B. 6.000 bis 8.000. Dann startet man 1000 bis 2000 Fuß über die Test-Höhe und beginnt einen Sinkflug mit vorgegebener Geschwindigkeit. Sagen wir mal: 80.
Beim Durchfliegen der Test-Höhe wird die Steuerung praktisch eingefroren. Wenn die Geschwindigkeit nicht stimmt, wird nicht versucht, sie zu korrigieren. Man testet halt mit 82, 78 oder 81 KIAS. Man tut das mehrere Male und man interpoliert die Ergebnisse.
Das wird übrigens für mehrere Höhenbereiche wiederholt, da die Dichtehöhe sich ändert.
So machen es z.B. die Test-Piloten der Air Force, wenn sie die Gleitzahl empirisch überprüfen müssen.
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