Hach ja. *seufz*
Frank, ich fand schon, daß in diesem Ordner Gegenargumente zu lesen waren, die "anständig" waren.
Ich möchte gern zur Sachlichkeit beitragen, darum will ich mich bedeckt halten. Daher nur soviel: Meine Fluglehrer (darunter Berufspiloten) haben mir beigebracht, daß es nicht klug ist, irgendwelche vermeidbaren Risiken einzugehen. (Erst recht, wenn man für andere Menschen mitverantwortlich ist.) Da gibst Du mir sicher Recht.
Zur Kategorie "Risiko" gehört aber auch, daß das zweite und letzte Triebwerk sich unmittelbar nach dem ersten verabschiedet, mögliche und wahrscheinliche Gründe wurden schon genannt. Die Wahrscheinlichkeit, daß darüber hinaus der Triebwerksausfall andere Systeme in Mitleidenschaft gezogen hat, ist ebenfalls größer als Null. Du gibst mir sicher auch Recht, daß das sehr wahrscheinlich eine Außenlandung ohne Triebwerksleistung mit sich bringt, die ihrerseits mit erheblichen Risiken verbunden ist. Als jemand, der sich beruflich mit Luftfahrzeug- und Sicherheits-Technik beschäftigt, weiß ich, daß es der Technik egal ist, was auf einem Blatt Papier steht (ETOPS). Sie kann sich trotzdem anders verhalten, sie kann trotzdem ausfallen.
Insgesamt zählt daher das Fliegen eines Airliners mit nur einem verbleibenden Triebwerk über längere Strecken in Reichweite eines geeigneten Flugplatzes zu den
vermeidbaren Risiken. Wer als Berufsluftfahrzeugführer solche eingeht, verdient nicht das Vertrauen seiner Passagiere, sondern sollte sich harmloseren Dingen zuwenden. Eigentlich eine sehr einfache Schlußfolgerung.
Im Großen und Ganzen gehört das schon zum Thema "abgerissene Turbinenschaufel", finde ich. Denn die Frage: "Was mache ich jetzt?" ist doch unmittelbar mit dem Ereignis verbunden.

Die Polemik legt sich meist ja auch irgendwann, wenn alle dazu beitragen.
Viele Grüße,
Betto