Hi,
sehr beliebtes Thema und hier schon oft diskutiert. Also man muss hier schon unterscheiden zwischen kleinen GA Maschinen und Airlinern.
GA: Hier steuert man tatsächlich die laterale Geschwindigkeit (wie oben beschrieben) mittels Pitch und die vertikale mit dem Schub. Das hat einige Gründe:
a) Kolbenmotoren reagieren schneller als Turbinen.
b) Ein kleine Maschine reagiert wesentlich agiler. Sprich durch die geringere Trägheit kann man sie schneller "kippen", um mittels Pitch die Speed zu halten.
Jet: In einem Airliner geht man im Anflug anders vor. Der Schub bleibt relativ konstant. Hier steuert man eher wie man es auch intuitiv tun würde. Warum?
a) Eben weil Turbinen zu langsam reagieren. Daher hat man ein spezielles Powersetting für den Anflug. In Normalfall hält man das etwa bei. Nur wenn die IAS zu stark sinken sollte regelt man etwas nach oder man stark unter den GS kommt. Das muss man allerdings wesentlich früher antizipieren als bei einer kleinen Maschine.
b)Durch die hohe Trägheit würde es allein nicht ausreichen die Nase runter zu nehmen um Geschwindigkeit aufzubauen. Daher agiert man kombiniert mit dem Schub.
Ergo: Im Airliner kombiniert man beide Techniken. Da aber meist mit einem Powersetting geflogen wird werden kleine Korrekturen mittels Pitch vorgenommen. Im übrigen trimmt man auch nach, wenn man die Flaps setzt. Wer's nicht glaubt, dem empfehle ich mal ein Cockpit Video zu studieren

Jump Seats bekommt man ja nicht mehr.
Im übrigen: Ganz interessant machen es viele Turboprops. Gas ganz raus und im "Sturzflug" auf die Bahn. Kurz vorm Abfangen dann wieder etwas Gas rein, damit sie nicht auf die Bahn fallen. Das muss aber gekonnt sein

Wenn man es beherrscht stehen die Kisten ganz schnell und es sind die unmöglichsten Anflüge drin. Selber schon erlebt in Fokker 50 und Dash8.
Gruß
Thomas