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Registriert seit: 10.11.2002
Alter: 51
Beiträge: 92
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Hallo zusammen,
@Harry: natürlich bin ich nicht auf Streit aus. War ich noch nie und werd ich auch niemals im Rahmen dieses Forums sein.
Das ich nicht alle in einen Topf werfen will, stimmt genauso wie ich es auch gesagt habe. Ich will hier auch keinen Glaubenskrieg oder Ähnliches anzetteln. Das liegt mir wirklich fern, denn immerhin teilen wir alle ein schönes Hobby.
Leider habe ich aber dennoch in der Vergangenheit ein paar unangenehme Situationen mit Segelfliegern ausstehen müssen. Vergleichbares ist mir mit Motorfliegern aber nie passiert. Stichworte Flughöhen nach Halbkreisregeln, Mindestabstände zu Wolken etc...
Ein Besipiel:
Wenn man Überland unterwegs ist, bin ich nach Verlassen einer Kontrollzone immer auf Wien Information und bitte um Traffic Information. Das war mir bisher sehr nützlich, denn auch wenn ein Kollege mit Mode C nicht auf der selben Frequenz mithört, bekomme ich dennoch eine Traffic-Warnung, diese jedoch "not verified". ABER zumindest weiß ich, dass da jemand ist, wo sich dieser jemand befindet und welche Tendenzen dieser hat.
Ein Streckenflieger, sofern es das Wetter zulässt, wird sich immer von Wolke zu Wolke begeben und unter dieser (sagen wir es mal so) bis knapp unter die Basis Höhe gewinnen.
Somit ist dieser definitiv in Höhen der GA unterwegs, immer auf seiner "Kollegenfrequenz" getuned und (meistens) auch ohne Mode C unterwegs.
Bitte verstehe mich nicht falsch, aber ich persönlich halte dies für sehr gefährlich.
Erst kürzlich ist mir folgendes passiert: Da ich aufgrund bereits genannter Argumente natürlichen Respekt vor dem Volke der Segelflieger habe, versuche ich die Segelflugsektoren auch vertikal zu meiden. Man kann mit dem Flugdienstleiter des Segelflugplatzes noch so lange funken und Informationen über Segelflugbetrieb erbitten. NEIN, letztendlich muss man erkennen, dass ein Segelflugzeug ca. 50m unter einem einfach so den Weg kreuzt, und das auf 9000ft. Ich habe aus dem Flugzeug eingeschränkte Sicht nach unten, der Segelflieger mit seiner durchgehenden Kanzel hat jedoch uneingeschränkte Sicht. Ich bin mir sicher, der Kollege im Segelflugzeug hat mich gesehen, ich ihn aber erst im letzten Moment. Muss man da wirklich die Flugbahn kreuzen?
Wozu bitte gebe ich denn alle Informationen über meine Position und Flugrichtung bekannt?? Nur damit man am Funk dann doch ignoriert wird und "auf sich allein gestellt" ist?
Ist es denn zuviel verlangt, dass der Segelflieger zumindest auf der Frequenz des eigenen Platzes ist, zumindest solange er sich im Platzbereich aufhält. Dann hätte er wenigstens mitbekommen, wo ich bin und was meine Tendenz ist. Dann zu sagen wo man sich selbst aufhält, wenn man schon hört dass der andere auf der annähernd gleichen Höhe fliegt wie man selbst, ist wohl zuviel verlangt.
Es war eine wirklich gefährliche Situation, die, unter Berücksichtigung minimalster Vorkehrungen, vermeidbar gewesen wäre.
Es tut mir leid, dass ich so darüber denke, und wie schon gesagt, nicht alle sind so, aber etwas Vergleichbares ist mir mit Motorfliegern noch nicht passiert, obwohl es auch unter diesen genügend schwarze Schafe gibt...
Es gibt auch noch andere Vorkommnisse, die ich hier aber nicht lange breittreten will, aber eines ist mir vollkommen klar: Die Segelfliegerei IST eine Gefahr für den übrigen Verkehr, was aber nicht daran liegt, dass die Leute unfähig wären, sondern vielmehr daran, dass die Ausbildungskriterien um vieles niedriger sind, als z.B.: für einen PPL.
Ich bin mir sicher, sollten Segelflieger dazu "gezwungen" werden, sowohl die normale PPL-Ausbildung als auch das AFZ zu machen, und wären dann auch noch die Flugzeuge mit einer vernünftigen Avionik ausgerüstet, gäbe es weit weniger brenzlige Situationen mit den lautlosen Gleitern.
Obwohl ich hier jetzt scheinbar allein auf weiter Flur agiere und mich somit, zumindest verbal, zum Abschuss freigebe, möchte ich auch noch erwähnen, dass sich meine Einstellung durchaus mit derer vieler meiner Kollegen deckt. Nicht aber vielleicht deshalb, weil es eben so ist, oder weil einem gesagt wird, das es so ist, nein, vielmehr deshalb, weil ich selbst all diese Erfahrungen gemacht habe, und seitdem ebenso denke.
Möglicherweise gibt es genügend, die noch keine schlechten Erfahrungen gemacht haben, aber Österreich ist eben ein für Segelflieger interessantes Land, und da kann es eben zu (möglicherweise vermeidbaren) Situationen kommen.
@Harry und alle anderen in diesem Forum anwesenden Segelflieger: Meine hier angeführten Argumente sind NICHT als persönlicher Angriff oder Schlechtreden des wunderschönen Hobbys "Segelfliegen" zu werten, sondern nur als reiner Ausdruck meiner eigenen, leider vielmals schlechten, Erfahrung im Umgang mit Segelfliegern.
In diesem Sinne: Glück ab und gut land
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