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Alt 24.05.2004, 00:22   #13
Huss
Inventar
 
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Zitat:
Original geschrieben von Speckbrot
Hallo

Ich finds irgendwie komisch.

Angenommen V1 liegt bei 140 KT

Heist das bei 139 schaft das Flugzeug auf der Landebahn zu bleiben und bei 141 nicht ? ? ? ?

Außerdem hängt das ja auch von der Rwylänge ab.
Jep genau !!

Natürlich ist ein kleines bischen Sicherheit eingebaut....aber es ist nicht soviel, dass du sie nutzen kannst/darfst.

Irgendwann ist nunmal Schluß! - Gerade in der Luftfahrt muß man sich darauf verlassen können, dass alles ohne Unfälle abgeht. Denn würde man Unfälle in bestimmten Situtationen in Kauf nehmen, dann wird es früher oder später passieren. Nur eine Frage der Zeit.

Vor V1 kommt man eben sicher zum stehen - danach ziemlich sehr sicher nicht. (bezw. Es würde ein Schaden am Flugzeug entstehen, die Reifen etc. währen wohl hinüber ...schon alleine wenn ein Flugzeug sagen wir mal 1 Std. eine Piste blockiert kostet das eine Menge Geld).


zu V1: Die ist natürlich abhängig von der Pistenlänge und vom Zustand.
Die Bremswirkung natürlich auch von der Masse des Flugzeuges.

Eine Takeoffberechnung mit allen Faktoren ist ziemlich aufwendig, weil man viele viele Tabellen befragen muß. Heutzutage hat man das meist am Computer(Stichwort: EFRAS ).

Bei kurzen Pisten oder nassen/rutschigen Pisten und/oder schwerem Flugzeug kann es schon mal vorkommen, dass man eben nicht mehr "rausbringt" an Masse.
Und wenn die Aussentemperatur zu hoch ist, liefern die Treibwerke nicht genug Schub um V1 in annehmbarer Zeit zu erreichen....dann bliebe zu wenig Bremsstrecke daher sinkt V1 auch.
Ebeso wenn die Luft zu dünn ist (Sie trägt nich so gut - hohe Takeoffspeed) ebenso. Es könnte auch Schnee den Startlauf verzögern - dann braucht man auch zu viel Strecke - und zu allem Überfluß bremst es sich auf Schnee nicht gut.

Ist die Piste lange genug, wird man auch sehen, wieviel Pistenlänge noch bleibt bei Startabbruch bei V1. V1 ist dann auch schon sehr nahe bei Vr (Bei sehr geringen Takeoffmassen kommt es sogar vor, dass der Computer aussteigt, weil V1 rechnerisch (aus seiner Formel) größer als Vr ist (was natürlich nicht sein kann) )

Natürlich spielt auch das Terrain eine Rolle:

Wird die Takeoffberechnung z.b. so gemacht, dass man möglichst geringe
V1 hat, braucht man im "worst case" ziemlich viel Piste bei Ausfall eines Triebwerks, bis man auf Vr kommt. Man befindet sich dann natürlich schon viel näher dem Terrain ...und das bei nur geringer Steigrate. Daher spielt auch das Terrain ein gewichtige Rolle.
Hier währe vielleicht ein Berechnung angesagt, wo V1 möglichst groß ist. Dann allerdings kommt man am Ende eben in das Problem der Pistenlänge.

Ebenso die Flaps beim Starten: Mehr Flaps=geringere Takeoffspeed, aber: geringeres steigen und beim Beschleunigen bremsen sie auch - was V1 streckenmäßig natrülich nach vorne legt.

Auf meiner Homepage unter "Der Start - die heikelste Sache"
habe ich mal angefangen was dazu zu schreiben.
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Schöne Grüße
Siegfried TagesausFLÜge, Sondercharter ex Wien:
Bildbericht+Fernsehbeiträge unter: z.b. 24.10.09 Pisa/Florenz ect.
http://www.austrianaviationart.org/trips/
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