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Alt 10.04.2004, 10:25   #11
Guru
 
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Zitat:
Original geschrieben von Klingsor
Na also, wo ist dann das Problem?
Zu Deinem Beispiel: Ich glaube nicht (mehr) an den Nutzen von Führerpersönlichkeiten. Selbst wenn es verifizierbar ist, dass Herr Iacocca tatsächlich als Person für eine gute Entwicklung seiner Firma verantwortlich ist, braucht es schon eine IMHO seltsame Einstellung um es gerechtfertigt zu finden, dass er sich Dinge leisten kann, die dem tausendfachen Lebenseinkommen eines seiner Arbeiter entspricht. Leistung belohnen? Na selbstverständlich! Aber warum sind Menschen nur mehr im Gegenwert vom Vielfachen realer Durchschnittsarbeitszeit belohnbar mit steigender Tendenz der Schere? Warum glauben Firmen noch an die Führer, wenn sich in der Politik die Zweifelhaftigkeit des Konzeptes zur Genüge bewiesen hat? Ist doch kein großer Unterschied zwischen einem Spitzenpolitiker und einem Spitzenmanager!
Guru glaubt auch nicht an den Nutzen von Führerpersönlichkeiten, aber an den Nutzen von Führungspersönlichkeiten. Wäre alles ohne Hierarchien lösbar, warum haben wir sie nicht schon seit 2000 Jahren? Weil es einfach unterschiedliche Persönlichkeiten gibt - intrinsisch und extrinsisch motivierte. Und leider ist der Großteil extrinsisch zu motivieren, auf gut Deutsch, es ist immer jemand nötig, jemand anderen in den A***** zu treten, damit etwas weiter geht.
Gurus Frage, ob es gerechtfertigt sei, das 100fache Einkommen der beschworenen Fabriksarbeiterin haben zu dürfen oder ob dies unmoralisch sei, sind ja die meisten Diskutanten aus dem Weg gegangen.
Und: Gott sei Dank ist ein GROSSER Unterschied zwischen einem Manager und einem Politiker, weil sonst wäre Guru per sofort schwer beleidigt.
Also nochmal: was oder wieviel ist denn "moralisch" vertretbar, wenn jemand einen Konzern saniert und dafür Erfolgsprämien bekommt?

Guru
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