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Alt 21.02.2001, 00:59   #6
kikakater
Inventar
 
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Es kommt jetzt eine Litanei, also bitte um Toleranz:

Eine höhere Bitdarstellung der Farben ist dezidiert kein Gag sondern erlaubt ein feineres Erfassen der Vorlage, die eingelesen wird. Es handelt sich ja um nichts anderes als eine wesentlich feinere Abstufung der Spannung, die von der Photoelektronik von Lichtwert in Spannung umgesetzt wird. Das gleiche ist bei 8bit Sound oder 16bit Sound gegeben, einfach mal originalen 8bit Sound und heruntergerechneten (Bitshift nach rechts um den Shiftfaktor 8) 16bit Sound als 8bit Sound vergleichen, wenn mit 8bit aufgenommen wird, klingt es verfälschter als mit 16bit heruntergerechnet auf 8bit. Das sind zwar Marginalien, aber es geht um eine höhere Präzision.

D.h. es macht durchaus Sinn einen Scanner zu haben, der mit 42bit scannt, da er intern genauer ist und diese Genauigkeit lediglich im Detail verloren geht, weil der TWAIN-Treiber aus den 42 oder 36bit, die er vom Scanner bekommt, 24bit extern macht, die dann weitergeschickt werden, und zwar an das propriätere Grafikprogramm, das den Einlesevorgang initiiert hat. Der TWAIN-Treiber speichert die Imagedaten temporär im Speicher/+virtuellem Speicher(Auslagerungsdatei) bevor sie dem Grafikprogramm übergeben werden.

Der technische Umstand läßt sich mit etwas vergleichen, ein guter Geigenbauer mit 24bit Hörvermögen ist schneller bzw. eher am Ende seiner Urteilskraft als ein anderer mit 42bit Hörvermögen, der aber gezwungen ist, nach erfolgtem super Hörurteil, dieses im Detail, also die letzten Nuancen wegzulassen mit dem Vorteil, daß doch ein wenig bessere Werte in die Messung mit einfließen können, in Summe ergibt sich aus der höheren Genauigkeit auch extern eine höhere Detailschärfe, weil besseres Ausgangsmaterial zur Verfügung gestanden hat.

Umsonst heißt es ja nicht doppelt und dreifach gesichert, umgelegt auf die Mathematik bedeutet es nichts anderes als höhere Genauigkeit, höhere Treffsicherheit, höhere Absicherung jedenfalls eine Verringerung von Fehlern, die sich beim Scannen wie auch anders einschleichen (MÜSSEN !).

Noch ein Vergleich: Man nimmt eine 1Bit Auflösung sowohl intern wie extern, die Chance auf einen Fehler liegt bei bis zu 50 Prozent im Durchschnitt. Habe ich intern 2Bit Auflösung und extern 1 Bit Auflösung, so ist die Fehlerquote maximal 25 Prozent im Durchschnitt.
2 hoch 2 = 4, also 4 Teile für 100 Prozent, 100 Prozent Auflösung von 1Bit Datenbreite dividiert durch 4 Teile ergibt 25, heruntergerechnet auf 1Bit Auflösung extern ergibt sich eine etwas bessere Präzision als die maximalen 50 Prozent Fehlerquote im Mittel, weil ich schon bei 25 Prozent war und jetzt erst wieder reduziere.

Die Genauigkeit liegt also in den höherwertigen Bits, ermöglicht wird diese höhere Genauigkeit aber durch das Verwenden von mehr Bits als 24.

Der ENTSCHEINDENDE Punkt liegt nun im verstärkt möglichen Übertrag des Wertes des Nachkommateils dieser 42bit in den Vorkommateil.

Die 42bit setzen sich aus drei Komponenten (R, G und B) zusammen, jede dieser Komponenten hat intern 14bit.

8bit für den Vorkommateil, 6bit für den Nachkommateil

Ist der Nachkommateil kleiner als 0,5 so kommt es zu keinem Übertrag, sprich einer Addition von 1, im Vorkommateil.

Ist der Nachkommateil 0,5 oder größer (bei 6bit Auflösung für den Nachkommaanteil der internen 14bit ist der höchste Wert 0,984375) so muß der Vorkommaanteil aufgerundet werden.

Ein 42/24bit Scanner liefert soetwas wie fast ein 27bit Windowsfarbpalettenbild, mit dem Vorteil der reduzierten 24bittigen Farbauflösung.

Die Korrektur des Farbwertes beträgt ein 1/2 Bit von 8 Bit (pro Farbkomponente) mit der Präzision von 6 Bit (pro Farbkomponente).

Alles zu viel Aufwand ? Warum, laß den Scanner die 42bittige Farbauflösung liefern, den Treiber die höherwertigen gerundeten 24bit festhalten und die Mathematik unverfälscht, Du bekommst einen besseren Scan und weißt, daß Luxushotels sich nur im Detailservice von anderen 5 Sterne Häusern unterscheiden. Asymptotisches Annähern an einen präzisen Wert ist ja nichts schlechtes. Daß ein Zusammentreffen mit dem wahren Wert erst in der Unendlichkeit stattfindet, sollte seit dem erfolgreichen? Absolvieren des Mathematikstoffes vorausgesetzt werden können.

Die Quintessenz der Fragestellung zu einem 42bit/24bit Scanner lautet:

Ergo: Die Korrektur des Farbwertes beträgt ein 1/2 Bit von 8 Bit (pro Farbkomponente) mit der Präzision von 6 Bit (pro Farbkomponente).

Alles viel zu hoch ? Und wenn schon, es stimmt jedenfalls.

Die ganze Litanei kann auf dieses Ergo zurechtgestutzt werden, und trotzdem ermöglicht Dir meine 42bittige (=lange) Erklärung, das 24bittige Ergo präziser zu verstehen, wenn nicht ein Dreck auf dem Scannerglas pickt (=Dein Unwillen wegen meiner langatmigen Erklärung) oder ein Spannungsabfall in der Photoelektronik der Scannerdiode passiert (=Denkfehler).

Du siehst, so wie es Verunreinigungen auf dem Scannerglas gibt und Spannungsabfälle im Scanner während des Scannens so kann es mannigfaltige Gründe geben, meine Erklärung abzulehnen oder für nicht richtig zu erachten.

Hättest Du Dich mit dem Ergo zufrieden gegeben, wenn es solo dagestanden wäre ? Die großartige Erklärung des etwas diffizilen Umstandes dieser Causa erhöht die Wahrscheinlichkeit des Verstehens beträchtlich sowie 42bit einen Scanner präzisere Ergebnisse abliefern lassen, selbst wenn sie zurechtgestutzt werden mit "24bit: Also bin ich !"

Kikakater

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Präzision provoziert, deswegen brechen ja soviele Studenten ab, weil sie sich des net antun wollen (mangelnde Disziplin) or können (mangelndes Talent)

Andere Abbruchsgründe für ein Studium wie finanzielle Brotlosigkeit oder anderes bleiben hier unberührt.
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