Thema: Öbb Strei
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Alt 13.11.2003, 12:06   #127
TheltAlpha
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Zitat:
Original geschrieben von jayjay
nein, kann er nicht. [Arbeitskräfte aus Billiglohnländern anstellen, veraltete/unsichere Züger verwenden] lesen!
Fest steht jedenfalls, dass Private ihre Leistungen billiger anbieten können als die ÖBB, da die Privaten nicht ein bundesweites Eisenbahnnetz betreiben, sondern sich profitable Strecken ersteigern. Irgend einen Einspruch dagegen?
Zitat:
Original geschrieben von Herr Karl
na dann willst du ja die KPÖ- Zustande wieder.
wenn das der ehemalige Osten wüsste.....
Was willst du uns denn damit sagen?
Zitat:
Original geschrieben von jayjay
ausserdem gehts in österreich gar nicht um privatisierung sondern um liberalisierung, das aber nochmal zu 3x erklären ist mir jetzt die zeit zu schade ...
Du bringst mich schön langsam zur Verzweiflung. Ich glaube, ich habe genug Argumente geliefert, die beweisen, dass einer Liberalisierung über kurz oder lang immer eine Privatisierung folgt. Übrigens: Wenn du die ZiB2 gesehen hast, weißt du, dass Minister Gorbach eine Privatisierung von Teilen der ÖBB nicht mehr ausschließt! Dass es so schnell gehen würde, hätte nicht einmal ich gedacht.
Zitat:
Original geschrieben von jayjay
vor der privatisierung fuhren weniger menschen mit der britischen bahn (vgl. orf-zitat von vorhin) zudem sind die unfälle zurückgegangen und die britische bahn soll pünktlicher sein.
Dass es so scheint, als hätte die britische Bahn so einen Passagierschub nach der Privatisierung gehabt, ist darauf zurückzuführen, dass es vorher wie nachher eine sehr niedrige Zahl von Beförderungen gab. Wenn vorher 10 Leute mit der Bahn gefahren sind und nachher 20, so ist das zwar eine Steigerung von 100 %, aber es sind trotzdem nur 10 Leute mehr. Natürlich waren in Wirklichkeit andere Zahlen im Spiel. Bezüglich Verspätungen: In "Spitzenzeiten" waren nach der Privatisierung 80 % der Züge verspätet, dass es vor der Privatisierung noch schlimmer gewesen sein soll, kann ich kaum glauben. Im Übrigen haben sich die Fahrpreise vervierfacht.
Zitat:
Original geschrieben von jayjay
ja und wenn schon. was wär denn schlimm daran, wenn die öbb privatisiert werden würde?

ist jetz nicht ironisch gemeint, aber lies dir doch mal alle beiträge durch - die infrastruktur (= qualitätssicherung) bleibt ja beim staat.
Infrastruktur ist aber nicht Gewinn bringend! Entweder müssen wir alle viel mehr für die Infrastruktur zahlen, weil die Einnahmen aus dem Bahnverkehr nicht mehr vorhanden sind, oder die Kosten werden den Bahngesellschaften verrechnet. Und dass die die Kosten dann auf die Kunden abwälzen ist ja wohl klar (siehe Großbritannien: Vervierfachung des Fahrpreises nach Trennung Infrastruktur und Bahnbetrieb).
Zitat:
Original geschrieben von jayjay
hab da eine schöne neue seite beim googlen entdeckt:

http://www.esreicht.at/
Nur zu deiner Information: Inhaber der von dir genannten "schönen neuen" Seite ist eine PR-Agentur, die von der Bundesregierung bezahlt wird. Jämmerlich.
Zitat:
Original geschrieben von jayjay
komme gerade von der uni (ps institutionenökonomik) und da haben wir aus aktuellem anlass gerade den rechnungshof-bericht zum thema öbb-reform besprochen.

und ich finde es wirklich bemerkenswert wie die gewerkschafter und manche spöler da der bevölkerung was VORLÜGEN.

im rechnungshofsbericht steht ausdrücklich (!!!) drinnen, dass der rechnungshof die aufteilung der bahn für SINNVOLL erachtet!

der rechnungshofsbericht kritisiert lediglich die tatsache, dass die infrastruktur in betreibergesellschaft und errichtungsgesellschaft aufgeteilt wird, da dies betriebswirtschaftlich keinen sinn macht - das ist nachvollziehbar, hat aber finanzpolitische hintergründe:
nach den maastricht-kritierien werden schulden von staatsunternehmen ins defizit (bei bestimmten bedingungen) miteingerechnet. durch eine zweiteilung des bereiches infrastruktur macht der finanzminister einen "trick", sprich die schulden der infrastuktur werden hier nicht eingerechnet.
conclusio: würde der bereich infrastruktur nicht zweigeteilt werden müsste halt wo anders gespart werden um die maastricht-kriterien zu erfüllen!

die restliche aufteilung (und reform der bundesregierung) wird vom rechnungshof aus wettbewerbspolitischen überlegungen sogar BEGRÜSST!

aber es kann sich ja jeder selbst gerne darüber informiern - ich habe mich aus erster quelle informiert.
Was nichts daran ändert, dass die sogenannte ÖBB-Reform eine Katastrophe für die Angestellten und ein Desaster für den öffentlichen Verkehr in Österreich ist.


Dimitris
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