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Wieso A/T beim Take-Off auf V2 einstellen?
Hallo liebe Flusi-Freunde,
schon seit längerem stellt sich mir die Frage, wieso für den Take-Off im Geschwindigkeitswahlfenster des Autothrust-Systems die Geschwindigkeit V2 eingestellt wird. In vielen Manuals zu Add-Ons, z.B. dem der Dreamfleet 737, steht das so, und ich habe auch schon einige Cockpit-Videos gesehen, wo beim Take-Off eben die Geschwindigkeit eingestellt war, die vorher beim Departure Briefing als V2 genannt wurde. So weit mir bekannt, ist V2 die Geschwindigkeit, mit der sich bei Ausfall eines Triebwerks noch ein Steigflug durchführen lässt, d.h. bei einem Triebwerksausfall nach V1(Startabbruch nicht mehr möglich) darf dann nicht bei VR sondern erst bei V2 abgehoben werden. Ist das richtig? Wieso wird dann diese Geschwindigkeit an der FCU(Airbus) bzw. am MCP(Boeing) eingestellt? Beim Take-Off wird ja in der Regel der TO/GA-Modus(bzw. Flexed beim Airbus) benutzt, der Steigflug direkt nach dem Take-Off wird dann ja mit V2 plus X durchgeführt.:confused: Weiss jemand hierauf eine Antwort? Die Suchfunktion war hier leider unnütz, denn die kann nur Begriffe mit mindestens 3 Zeichen bearbeiten, klappt bei "V2" also nicht.:rolleyes: |
Hallo BlindPax!
Wie Du ja schon richtig festgestellt hast,wird bei Triebwerksausfall der Anfangssteigflug bis zur Acceleration Altitude,also der Höhe bei der beschleunigt wird um die Klappen einzufahren,mit V2 durchgeführt. Rotiert wird trotzdem bei Vr. Für diesen Fall wird auch die V2 am MCP eingedreht.Im Normalfall(also ohne engine failure) wird (beim RJ85) mit V2+10 gestiegen.Sollte danach ein eingine failure eintreten läßt man die Speed wieder auf V2 zurückgehen.Autopilot und Flightdirector machen das Ganze natürlich automatisch. |
Zitat:
Liegt ein Enginefail vor, kann es u.u. besser sein, später zu rotieren (man kommt da ins Limit mit dem was die Räder beim aktuellem Gewicht abkönnen - und natürlich muß noch Runway vorhanden sein) Damit hat man nachher einen besseren Steigflug. (falls man die paar Grad, die dann nur noch möglich sind "Steigflug" nennen kann ;) ) |
V2
Hallo!
Das mit der V2 im EO case will ich nicht einfach so stehen lassen und anfügen, dass ein Geschwindigkeitsüberschuss nicht abgebaut werden sollte (auch nicht um ihn in Höhe zu verwandeln) sondern die entsprechende Speed V2 + irgendwas beibehalten werden sollte, da man so einen besseren Gradienten hat als mit V2. Den geschwindigkeitsüberschuss bezeichne ich als nicht Physiker als Kinetische Energie welche ich nicht durch ein weiteres ziehen in potentielle Energie (sprich Höhe) umwandeln will. Der weitere Steigflug wäre mit V2 dann flacher als zB mit V2 + 20. Das gilt prinzipiell für Jets und nicht für Turboprops, bei denen der Propwind ganz andere aerodynamischeVerhältnisse schafft. @Huss: Ein absichtliches Beschleunigen über Vr in welchem Fall auch immer, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, da man so sämtliche Runway Performance Berechnungen über den Haufen wirft. Selbst wenn man dann eine höhere Geschwindigkeit beim Abheben hat, ist die Hindernisfreiheit vermindert und unterschreitet gegebenfalls die errechnete bzw. notwendige. Grüße |
Re: V2
Zitat:
Stimmt - wenn ich mir das so überlege, Vr wurde ja vorher entsprechend berechnet. Spielraum hat man wohl eher nur bei der Berechnung wie man die anlegt, da hat sich ein Denkfehler eingeschlichen. |
Zitat:
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Hi Sascha,
ich glaube dein (und das vieler anderer) Missverständnis liegt darin begründet, dass im T/O und auch im Steigflug der Schub konstant gehalten wird und die Geschwindigkeit mit dem Pitch geregelt wird. Je steiler man versucht zu steigen, desto langsamer wird man dabei, konstanten Schub vorausgesetzt. Happy landings! HP |
Hallo Hans-Peter,
da hat sich bei mir wohl ein kleiner Denkfehler eingeschlichen! :eek: Natürlich wird die Leistung der Triebwerke(oder des einen, das übrig bleibt) nicht drastisch reduziert, sondern auf eine vom FMC berechnete über N1 fest eingestellte Leistung, auch dann wenn ein Pitch Mode am Autopiloten gewählt wird. Die Variable ist der Pitch bzw. die daraus resultierende Steigleistung. Also formuliere ich die Frage anders: Wird beim einem Steigflug mit ausgefallenem Triebwerk jeglicher Geschwindigkeitsüberschuss über V2 für eine höhere Steigrate genutzt und dadurch die Fluggeschwindigkeit auf V2 abgesenkt? Das wäre ja der Fall wenn bei eingestellter V2 z.B. "FL CHG" oder "VNAV" gewählt würde. Wenn ich mir das so überlege würde es ja auch Sinn machen, da man so am schnellsten eine sichere Höhe zum Einleiten eines Landeanfluges erreicht. |
V2
Hallo!
Bin zwar nicht HP will aber trotzdem kurz Stellung nehmen: Ein Überschuss über V2 ist nichts negatives. Ein Anziehen des Pitchs um den Speed Überschuss in Höhe umzuwandeln ist nicht unbedingt das beste aber auch philosophisch. Unser Procedure ist in diesem Fall die aktuelle Speed zB V2 plus 20kts beizubehalten bis das Acceleration Segment beginnt. Ein Hochziehen würde anfänglich eine höhere Steigleistung und mehr Höhe bringen. Muss aber der Steigflug fortgesetzt werden ist jede Speed über V2 die bessere da jede Speed bis hin zur Vx oder Greend Dot SPeed einen besseren Steiggradienten bietet. Grüße |
Hallo ,
jetzt möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben . Der große Vorteil gerade bei CRT Cockpits ist ja der , das die im MCP bei IAS eingedrehte Speed als Speed Mark im SpeedTape erscheint , somit in case of engine failure die absolut niedrigste Geschwindigkeit , die zu halten ist . Es gibt ja Flieger , die bei einem e/f right after v1 kaum noch beschleunigen , und dann gerade so in die Luft gehen können . Bei diesem Moment kann man dann direkt hingehen und Full Thrust und FL-Change drücken , dann ist man im Pitch mode direkt auf die v2 Begrenzt . So kann im initial climb erstmal nich viel passieren . Falls das aber völlig an der Realität vor- bei ist , HP , dann berichtige mich bitte ! Teddy |
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