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Wie realistisch ist der Flusi 2002?
Hallo liebe Flusi-Kollegen!
Kann mir jemand von denen, die auch real fliegen, sagen, wie realistisch der Flusi eigentlich ist? Kann man reales Fliegen und Flusi-spielen miteinander vergleichen? Oder vermittelt der Flusi 2002 ausschließlich theoretisches Wissen? (Vielfach wird ja propagiert, dass jemand, der den Flusi 2002 perfekt beherrscht, auch ein reales Flugzeug steuern könnte! Wird aber vermutlich kein Jumbo sein). |
Hallo,
ich denke, der Flusi als "Warm Up" bevor man den Schein macht, macht sicherlich Sinn. So üben z.B. US-Navy-Piloten auch am MS Flugsimulator (Quelle: Tomorow). Was die Realität betrifft. Ich würde sagen, er simuliert die grundlegenden Flugeigenschaften. Spezielle, aber wie ich meine elementare, reelle Eigenschaften wie das Trudeln z.B., werden nicht simuliert. Genauso, werden nicht alle Systeme 1 zu 1 simuliert. Dieses Thema kann man sehr kontrovers diskutieren, was auch die Vergangenheit gezeigt hat. Letzlich spielt auch die subjektive Sicht eine Rolle. |
Re: Wie realistisch ist der Flusi 2002?
Zitat:
Well - in deiner Frage gibst du eigentlich auch gleich die Antwort: Auch wenn ich selber den Ausdruck "flusi-spielen" nicht gerne höre und weit über 2000 virtuelle Flugstunden auf dem Buckel habe, muss ich deine Frage ganz deutlich mit NEIN beantworten. Dem Flusi-Pioten fehlen wesentliche Faktoren, die in der echten Fliegerei vorhanden sind: Das "Hosenbodenfeeling" fehlt uns völlig - wir spüren unsere Flieger nicht, wissen nicht, was sie grad machen. Weiter fehlt uns die 3. Dimension - wir sehen nicht räumlich, können so unmöglich Höhen und Entfernungen abschätzen. Klar, das wird uns durch die Instrumente weitgehend "abgenommen" - aber in der kritischen Landephase nutzen uns die auch nicht mehr viel... Was ein weiteres Manko ist, ist das Cockpit. Im Flusi haben wir alles wunderschön auf einer kleinen rechteckigen Fläche vor uns. Im richtigen Cockpit musst du ganz schön rumschauen und dich auch mal nach einem Schalter strecken. Was die Steuerung eines echten Flugzeugs betrifft. Nun, steuern können wir das Ding sicher - egal welche Maschine das auch sein möge. Aber starten und landen? Ohne Hilfe? Das würde ich mir nie zutrauen. Ich habe mal in einem Simulator eine ganz saubere Landung hingekriegt - aber das auch nur, weil mir der Instruktor dauernd mit Ratschlägen zur Seite stand und auch mal den einen oder anderen Knopf für mich drückte :D Bin gespannt, wie die anderen "Simulanten" das so sehen... |
Ja, fs2002 liefert schon einige Grundkenntnisse, aber deshalb kann man nach ein paar flusi-Stunden noch keinen Jumbo landen (zumindest nicht ohne Bruchlandung :) )
Auch ist es unmöglich alle Instrumente in einem Flugzeug mit fs2002 zu simulieren. Es hängt auch etwas von der Hardware ab, ein billiger Joystick etwa ist eben nur die Minimalversion, aber die optimale Peripherie (Pedale, ...) wird recht teuer... Es fehlt natürlich das echte "feeling", oder gibt es schon einen force-feedback Sessel? |
Hi,
ich denke, das reine Fliegen eines Flugzeuges kann man mit dem Flusi durchaus so lernen, daß man mit einem echten Flieger umgehen kann. Wie schon gesagt wurde, das Starten und Landen aber auch Situationen, wo man mehr benötigt als den Blick auf die 6 essentiellen Anzeigen (Variometer, künstl. Horizont, Speed, Kompass, Wendeanzeiger und Höhenmesser) werden wir nicht meistern können. Was meines Erachtens sehr wohl und auch sehr gut gelernt werden kann ist das Navigieren bzw. die Festellung der eigenen Position in Bezug auf Funkfeuer. Denn hier haben sowohl die realen Piloten als auch wir genau die gleiche Basis: Instrumente und Karten (ok, hat nicht jeder Simmer). Als ich einmal während eines Fluges ins Cockpit eines AUA A310 durfte, war der Captain ganz schön überrascht, als ich mit den Anzeigen etwas anfangen konnte. Ich denke also, daß man durchaus den Flug nach Instrumenten lernen kann bzw. sich eben aneigenen kann, aus den Anzeigen heraus die erforderlichen Informationen herauszulesen. |
Mein persoenlicher...
... (fundierter :lol: ) Eindruck aus zweimal 1/2 echte Stunde SF-25 (selbstverstaendlich ohne Start und Landung):
Auch fuer die Kleinflugzeuge ist der Sim durchaus von einem gewissen Nutzen: Mein erstesmal (Vor-Flusi-Zeit, aber den Kopf knallvoll Theorie) war's eine reine Katastrophe (ich konnt' zuerst die Kiste nichtmal gerade halten), das zweitemal, nach sicher einiges ueber 1000 Sim-Stunden, war genussvoll (der Pilot hat sich nach den ersten zwei Kurven nicht mehr um mich gekuemmert, hat Sightseeing gemacht, bis ich ihm den Apparat (man ist ja kein Unmensch :D ) wieder ueberlassen hab). Man registriert aber auch die erheblichen Unterschiede, die hier schon genannt wurden: Gefuehl im Hosenboden, besonders aber auch das Gefuehl in Knueppel und Pedalen, da sind die Federkraefte unserer normalen Sim-Steuerorgane wirklich ganz unrealistisch. Weiterhin tendiert man im Sim viel zu stark dazu, intensiv auf die Instrumente zu starren, das ist im realen Kleinvogel nicht wirklich gut: Draussen spielt das Leben! :D ) Weiterhin stimmt die optische Perspektive und das Gefuehl fuer die Geschwindigkeit beim Landeanflug irgendwie garnicht, ich hab' im Sim schon verschiedene Zoom-Einstellungen versucht, das Wahre ist es aber nicht - 3D fehlt sowieso. Man kann den Sim nutzbringend und ganz ernsthaft fuer sich einsetzen, sodass er weit mehr als ein Spiel ist. Aber fliegen lernt man im Flieger, nicht am Computer. Naja, meine zwei bis drei Cents. Viele Gruesse Peter |
Tja, bin ich wohl zu spät dran, wurde im Prinzip schon fast alles gesagt. Trotzdem geb' ich auch noch meinen Senf dazu:
Zunächst einmal ein entschiedenes JEIN ! Zum einen kann man am Flusi sehr Verfahren üben, sowohl nach VFR (das normale Verfahren mit Gegen- und Queranflug, eindrehen ins Final, Gleitpfad nach PAPI ausrichten usw.) als auch nach C-VFR, N-VFR und (besonders interessant) IFR (haben 99,99999% aller Flusianer schon versucht oder machen's regelmäßig unter Ignorieren von MS-ATC) inkl. SID, STAR, APPR-Charts etc. Zum Anderen muss immer wieder betont werden, dass sich ein richtiges Flugzeug damit noch lange nicht beherrschen lässt!!! Allein die Frage "Wie weit trittman ins Ruder, um beim Startlauf geradeaus zu rollen?" kann der Flusi einfach nicht beantworten. So endete vor ein paar Jahren ein "Ausflug" mit einer Piper Archer (gemopst!!) ohne Roll-/Startfreigabe in der Nähe von Chicago im Flugplatzzaun... Materialschaden rd. 200.000 US-$, Imageschaden für den Flusi nicht mitgerechnet! Auch die legendäre Fischvergiftung wird ein Flusi-Flieger mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht packen - auch wenn mir das immer noch lieber ist, als ohne Sprit aus den Wolken zu fallen, weil keiner auch nur einen Schimmer hat, wie man den Vogel runterbringt. Im echten Flugzeug - ich spreche aus eigener Erfahrung - ist zum Einen der andere optische Eindruck (innen wie außen) ein Hindernis: Das Handling der verschiedenen Bedienelemente kann einem schon den Spaß verderben (Einweisung auf Bonanza A36, Bj. 1979: "Wo zur Hölle ist den hier bitte das Gas?" und "Ach, hier versteckt sich der Hauptschalter!"), dann beim Rollen ("Wo ist denn die Mittellinie?") und eben der Startlauf ("Uuuuaaahh! Das üben wir dann nachher nochmal!") Was beim Flusi wirklich FEHLT, ist das schon oft genannte Hosenbodenfeeling. Wenn Du im Flusi steigst, dann steigst Du eben, mit realen Wettereinstellungen und Böen-Einstellung wackelt auch mal der Horizont, aber wie sich das anfühlt und welche Reaktionen man geneigt ist zu tun (z. B. Nachziehen beim leichten Durchsacken - völlig falsch, nebenbei!), das gibt der PC nicht wieder. Fazit: ein klares JEIN. @ Holzi Zitat:
Jörg :cool: |
Zitat:
:lol: :D :lol: :D :lol: :D :lol: :D :lol: Suuuuper!! :mutieren: |
naja, also ich bin als Dauerchaot zwar nicht geeignet und würde das auch nie tun, ein echtes Flugzeug zu fliegen...aber wie wenig Kenntnisse es braucht, um eine Boeing 757/767 zu fliegen, hat der 11. September 2001 gezeigt.
Meines Wissens haben die "Piloten" den Flieger per Hand ins WTC und Pentagon gesteuert. Und ich stelle mir das - der Streß, den eigenen Tod vor Augen mal ganz außen vorgelassen - eigentlich ziemlich schwierig vor, 60 Tonnen mit 600km in 300m waagerecht zu halten. Andreas |
Hallo,
auf der anderen Seite haben uns nach dieser schrecklichen Tragödie alle Piloten versichert, dass ohne professionelle Pilotenausbildung dies nicht möglich gewesen wäre. Und Microsoft hat die Vorwürfe (dass, die Piloten am Microsoft Flugsimulator gelertn hätten) als "höchst spekulativ" zurückgewiesen. |
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