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fribi 23.12.2001 09:57

Linksdrall
 
Hi

Ich habe am FS2002 prof. folgendes Problem :

Beim Starten haben alle Flugzeuge einen starken Linksdrall.
Das Problem tritt auch bei Windstille und schönem Wetter auf.

Ich habe mir extra deswegen einen MS Sidewinder force feedback 2 gekauft, da ich dachte mein alter MS Sidewinder ist schuld, aber das Problem bleibt !!

:heul: :heul:

Holger Racko 23.12.2001 13:30

habe das prob auch, auch wenn dir das nix hiflt :)

Mario Fiebig 23.12.2001 14:20

Hi,
dreht er immer noch, wenn der Joystick raus ist? Wenn Nein dann ist irgendwo eine Einstellung des Joystick gespeichert die dieses Problem verursacht.
Gruß Mario

Thomas BARUFKE 25.12.2001 13:20

Hallo,

sieh dir doch mal den p-faktor in den realitätsgradeinstellungen an. steht er ganz rechts? dies simuliert nämlich den propellerlinksdrall (auch wenn du keinen propeller hast...).

jedenfalls lag es bei mir daran. etwas in die mitte schieben und dann müßte es passen. ansonsten liegt es wohl am gameport (kannst du hier im forum zur genüge nachlesen.

gruß thomas

P.Marlowe 26.12.2001 00:57

Linksdrall
 
Wie schon der zuvor Postende erwähnte:
Ein gewisser Linklsdrall ist durchaus Realistisch (Torque-Effekt)! Zusätzlich solltest du aber Deinen Joystick nach FS2K2 installtion nochmals neu Kalibrieren (wirkt manchmal wunder).

Marc 26.12.2001 15:32

Linksdrall, P-Faktor und Troque-Effekt
 
Schön!

Die Frage nach dem Linksdrall ist interessant, denn hier wird von vielen Simmern einiges verwechselt. Außerdem ist die Frage hier sehr schön, denn so kann ich mich vor dem weihnachtlichen Verdauungsspaziergang mit der anwesenden Großfamilie „Marc, kommst Du nicht mit?“ drücken „nein, ich möchte ‚was schreiben!“

Es ist richtig, dass bei vielen Fliegern ein Linksdrall auftritt. Der hat mehrere, verschiedene Gründe. Und insbesondere beim P-Faktor wird immer wieder, wie hier auch schon im Thread, etwas verwechselt!

Die Gegenkraft des Drehmoments („torque“ ist das englische Wort für Drehmoment). Er spielt am Boden kaum eine Rolle. Er beschreibt folgendes Phänomen: Der am Rumpf befestigte Motor dreht (vom Piloten aus gesehen) den Propeller rechts (im Uhrzeigersinn) herum. Nun bleibt dieser Satz aber auch physikalisch wahr, wenn man ihn herum dreht: Der am Propeller befestigte Motor dreht den Rumpf links herum. Beide Sätze sind wahr, und die reale Folge ist, dass aufgrund des Drehmoments des Motors der komplette Rumpf entgegen der am Propeller angelegten Kraft drehen möchte. Der Effekt ist damit umso größer, je größer die am Propeller angelegte Kraft ist. Am Boden tritt der Effekt kaum auf, da das Fahrwerk ein Drehen um die Längsachse verhindert.


P-Faktor: Das ist etwas anderes als der Torque Effekt! Aber auch er ist am Boden kaum relevant. Der P-Faktor beruht auf asymmetrischem Schub, und – oh Wunder - das tritt auch bei einmotorigen Fliegern auf! Je größer der Anstellwinkel der Maschine ist, desto unterschiedlicher wird der Vortrieb der rechten und linken Propellerseite: Ein asymetrischer Schub liegt an. Hier ist es wichtig, einmal nachzudenken: Das sich abwärts bewegende Propellerblatt (bei amerikanischen Motoren das rechte, bei russischen und europäischen Maschinen das Linke) bewegt sich bei positivem Anstellwinkel der Maschine gleichzeitig in Flugrichtung vorwärts, während sich das linke Blatt zusammen mit der vorbeiströmenden Luft nach hinten bewegt. Das rechte Blatt greift also effektiver in die Luft und erzeugt mehr Vortrieb als das Linke. Da nun auf der rechten Seite mehr nach vorne als auf der linken Seite gezogen wird, wandert die Maschine nach links aus. Der Effekt ist also umso größer, die höher der Anstellwinkel ist, je geringer die Geschwindigkeit ist und je stärker die Motorenleistung ist. Da die Maschine aber am Boden keinen relevanten, positiven Anstellwinkel hat (Außer man fesselt die vom Weihnachtsessen richtig dicke Schwiegermutter auf dem Heck fest) tritt der P-Faktor am Boden kaum auf.


Der Effekt des spiralförmigen Nachstroms(Schraubenstrahl): (englisch: „Spiraling Slipstream“) Er ist am Boden viel relevanter als die anderen Effekte. Die vom Propeller nach hinten getriebene Luft bewegt sich nicht geradlinig, sondern spiralförmig um den Rumpf herum. Nun ist bei Flugzeugen dies meist so, dass dieser Luftstrom (slipstream) nach genau einer Umrundung des Fliegers gegen die linke Seite des Leitwerkes drückt und somit versucht, den Flieger um die Hochachse zu drehen. Hier hilft das Fahrwerk natürlich weniger, und der Flieger wird nach links gedreht. Also, rechts ins Ruder treten.


Wind von Links. Es gehört hier eigentlich nicht hin, da es ein Effekt von Außen ist, aber es ist recht wichtig zu verstehen, dass, wenn der Wind von Links kommt, die Maschine nicht etwa nach rechts, sondern nach links gedreht wird. Die Maschine arbeitet also wie ein Windsack, der immer in den Wind zeigt.


Ein Linksdrall ist also realistisch. Am Boden durch den um den Rumpf geblasenen Nachstrom, in der Luft durch das Drehmoment des Motors und im Steigflug zusätzlich durch den P-Faktor.

Schöne Grüße
Marc

Mario Fiebig 26.12.2001 23:22

Hi,
ähmmm, also, ehrlich Marc, war das Deine Doktorarbeit?
Nee, im Ernst, ich wußte gar nicht wieviel Möglichkeiten es dafür gibt. Es war auch interessant, wenngleich ich es dreimal lesen mußte, man möge mir verzeihen.
Ausführlicher geht es kaum noch :-))))
Gruß Mario


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